Körperdysmorphe Störung

Etymologie



Dys - : griech. "un- nicht-, miß, - widrig"
morph: : griech. " Gestalt, Form"

Psychiatrie
in Wörterbuch der Psychiatrie, Peters, Bechtermünz Verlag 1997, S.136



dortige Bezeichnung: Dysmorphophobie (nach Morselli, 1886)
Zwanghafte Vorstellung, durch wirkliche oder vermeintliche Körperfehler unter Menschen unanganehm aufzufallen.
Kann nach H.Dietrich (1962) auch als Neurose mit der Furcht, Ärger in ästhetischer Hinsicht zu bereiten, definiert werden.
Es besteht die überwertige Idee, einen mißgestalteten Körperteil (Kopf, Nase, Kinn, Brust, Penis) zu besitzen, in dem Mißempfindungen als Folge übersteigerter Zuwendung auftreten.
Das Symptom grenzt an eine Wahnvorstellung, ohne es jedoch zu sein.
Vorkommen bei beginnender Schizophrenie, als Symptom der Neurose oder Depression.

Bei Jugendlichen auch als "Thersites-Komplex" bezeichnet:
in Wörterbuch der Psychiatrie, Peters, Bechtermünz Verlag 1997, S.528
Nach Thersites, dem häßlichsten Mann im griechischen Heer von Troja, benannte Vorstellung, wegen eines Körperfehlers (Muttermal, leichte Ohrmuscheldeformität, Pubertätsakne, chron. Hautleiden, Tragen einer Brille, Andersfarbigkeit der Haut) von allen Menschen als häßlich angesehen zu werden.
Nach Stutte (1957) handelt es sich um einen typischen Konfliktfaktor der jugendlichen Reifungsphase, der auch bei charakterlich nicht abnormen Jugendlichen zu massiver Abreaktion angestauter Affekte, aber auch - zu letztlich der Selbstwerterhöhung dienenden - kriminellen Handlungen führen kann.

DSM IV