Grundlagen der Kognitionspsychologie - Sperling (1960) und Merikle (1980)

- selektives Berichten von Buchstaben oder Zahlen
- Sperlings Versuch: Präsentation von Zahlen und Buchstaben
Gesamtwiedergabe soviele wie möglich benennen
Teilwiedergabe nur die Kategorie benennen (Zahl/Buchstabe), die mittels Signalton abgefordert wurde (Buchst.oder Zahl)

Hypothese: Leistungsvorsprung bei Teilwiedergabe, wenn Kategorisierung im ikonischen Gedächtnis stattfindet

Ergebnis: Wiedergabequote unter beiden Versuchsbedingungen gleich

Folgerung: keine Kategorisierung im ikonischen Gedächtnis


Merikle

  • es sind doch kategoriale Infos vorhanden
  • Experiment: 4 Buchstaben und 4 Zahlen innerhalb eines Kreises, Präsentation 50 ms
  • Benennung von Kategorien nach Verzögerung v. 0-900 ms
  • Hinweisinfo
    • "Eins" : Nenne die Zahlen
    • "Zwei": Nenne die Buchstaben
    • "Drei": Nenne alle
  • Ergebnis: höherer Prozentsatz wiedergegebener Items bei Teilwiedergabe (also nur Zahl oder nur Buchstaben)
    Abnahme der Wiedergabeleistung im Zeitverlauf,
    nach 900 ms kein Unterschied mehr feststellbar
    Folgerung: für die Unterscheidung zwischen Zahlen und Buchstaben notwendige Info, also kategoriale,
    ist vorhanden, wenn Abruf unmittelbar nach Stimuluspräsentation erfolgt

Erklärung der unterschiedlichen Ergebnisse

Sperling: keine Ungewißheit hinsichtlich Gesamtwiedergabe
bei Teilwiedergabe bestand dann Ungewißheit hinsichtlich des Hinweisreizes
Merikle: erst bei Präsentation des Stimulus konnten Vpn die Wiedergabeaufgabe zuordnen
in allen 3 Bedingungen Ungewißheit bzgl. der Wiedergabe

VARIABLEN für TEILWIEDERGABE/TEILBERICHT
- in SPERLING´S Paradigma
- Helligkeit, Position, Farbe, Größe, Umfang sind präkategoriale (rohe, unverarbeitete) Info
- Buchstaben/Zahlen sind Kategorien
- nur Teilberichtsvorteil bei präkategorialen Variablen (Kategorisierung erfordert Zeitaufwand)




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