Frage | Antwort |
Welche Bereitschaft braucht ein klinischer Psychologe für seine Tätigkeit? | Ambiguitätstoleranz Bemühen um Objektivität Deskriptionspräzision
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Merkmale von Verhaltensstörungen | Statistische Seltenheit Verletzen sozialer Normen persönliches Leid Beeinträchtigung der Lebensführung unangemessenes Verhalten |
Meint Wissenschaft ein "menschliches Unterfangen" oder "Subjektivität in der Wissenschaft? | Menschliches Unterfangen meint technische Möglichkeiten vorgefasste Meinungen man kann manches nicht entdecken, weil/solange die passenden Instrumente fehlen
Subjektivität in der Wissenschaft Subjektivität spielt eine Rolle Paradigma * System grundlegender Annahmen * beschreibt Fragestellungen * legt Art der Konzepte fest * Methoden zur Erhebung und Interpretation
Paradigmen legen fest, welche Probleme untersucht werden, und wie man dabei vorgeht und bewertet |
Was versteht Kuhn unter einem PARADIGMA?
| Paradigma * System grundlegender Annahmen * beschreibt Fragestellungen * legt Art der Konzepte fest * Methoden zur Erhebung und Interpretation |
Worin liegt der Nutzen für Paradigmen in der Wissenschaft?
| einheitliche Vorgehensweise nachvollziehbar reproduzierbar |
Berufsgruppen, die sich mit Verhaltensauffälligkeiten und Störungen befassen: | Klinische Psychologen Psychologische Psychotherapeuten intensive praktische Tätigkeit nach Diplom Psychiater Mediziner mit fünfjähriger Fachausbildung auch Psychopharmakologie Psychoanalytiker Mediziner oder Psychologen mit analytischer Fachausbildung Verhaltenstherapeuten kognitiv-therapeutisch orientiert/trainiert Psychopathologen Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen nicht nur Mediziner, auch andere Bereiche Sozialarbeiter Sozialpädagogen |
Paradigmen in der klinischen Psychologie (Welche Ansätze...) | Unterschieden werden können
1.biologische 2.psychoanalytische 3.humanistisch-existenzielle 4.lerntheoretische 5.kognitive
Paradigmen |
Die zentralen Aussagen des biologischen Paradigmas: | somatogene Hypothese = psychische Störungen werden durch abnorme biologische Prozesse verursacht
auch bezeichnet als: medizinisches Modell, Krankheitsmodell |
Krankheitsverständnis des biologischen Paradigmas | irgendein biologischer Prozess funktioniert nicht normal, und verursacht (psychische) Probleme
Kausalzusammenhang z.B. genetische Prädisposition mit schizophrenen Erkrankungen
Lösung allein im biologischen Bereich zu finden
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Was bringen Kritiker gegen das medizinische Krankheitsmodell vor? | Klinische Symptome sind Störungen des Phänotys, nicht des Genotyps
direkte Vererbung ist nicht richtig - lediglich Genotypen können vererbt werden, Störungen des Phänotyps hängen von Umgebung und Erfahrung ab
Disposition kann vererbt sein, jedoch nicht die Krankheit an sich |
Typische Forschungsansätze zum biologischen Paradigma?(Wer bzw. was wird erforscht?)
| Mitglieder einer Familie Zwillingsvergleiche adoptierte Kinder Linkage-Analyse |
Familienstudien und Zwillingsstudien | Familien genetische Prädispositionen untersuchbar Bsp: 10% der Verwandten ersten Grades von Schizophrenen erhalten die Diagnose Schizophrenie, die Gesamtbevölkerung liegt bei 1%
Zwillinge eineiige (monozygote) genetisch identisch zweieiige (dizygote) nur 50% der Gene identisch
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Was drückt die Konkordanzrate aus? | ähnliche Diagnose bei Zwillingen
erbliches Merkmal: wenn bei eineiigen größer , als bei zweieiigen
bei: Annahme der gleichen Umwelt Zusammenwirkung von genetischen und Umweltfaktoren |
Was sind Adoptionsstudien? | Studien an adoptierten Kindern , die getrennt von Ihren psychisch kranken Eltern aufwachsen. Einfluß der Erziehung gestörter Eltern ist ausgeschlossen Frage nach genetischer Prädisposition |
Was sind Linkage-Analysen? | Analyse der genetischen Position einer Störung. Bislang größte Erfolge bei Alzheimer |
Typische und wichtige Neurotransmitter? | Noradrenalin - erzeugt starke Erregung, evtl. wichtig bei Angststörungen, zuviel NA evtl. verantwortlich für Manie
Serotonin - wirkt bei Depressionen
Dopamin - wirkt bei Schizophrenie
GABA - Gamma-Amino-Buttersäure: hemmt Nervenimpulse und mitverursacht Angststörungen |
Behandlungsmethoden bei biologischem Verständnis abweichenden Verhaltens? | Substanzbehandlung kooperativ mit nicht-somatischer Behandlung |
Bewertung des biologischen Paradigmas | Vorsicht vor Reduktionismus (auf rein biologische Faktoren) |
Kernannahme des analytischen oder tiefenpsychologischen Paradigmas | Psychoanalyse Sigmund Freud (1856-1939) psychische Krankheiten entstehen aus Problemen des Unbewussten Tiefenpsychologie Es Ich ÜberIch Wechselspiel 3er Instanzen, die eigene, teilweise widersprechende Ziele verfolgen = Psychodynamik der Persönlichkeit
Wichtigste Faktoren unseres Verhaltens seien unbewußt. |
Phasen der psychosexuellen Entwicklung | Orale Phase - bis 18 Monate Anale Phase - bis etwa 3.Lebensjahr phallische Phase - Stimulation der Genitalien bis 5./6.LJ Latenzzeit - nicht psychosexuell belegt genitale Phase - heterosexuelle Interessen |
Fixierung , Ödipuskomplex / Elektrakomplex | wenn in analer Phase zuviel oder zu wenig Befriedigung erfahren hat, entwickelt eine Fixierung und kehrt zu diesem Stadium zurück, wenn er Belastungen ausgesetzt wird. Zwangsstörung , Geiz, übertriebene Reinlichkeit
Ödipuskomplex / Elektrakomplex entsteht in phallischer Phase ca. 4 Jahre sexuelles Verlangen nach Elternteil gleichgeschlechtlicher Elterteil = Rivale Verdrängung des Konfliktes Erlernen moralischer Wertvorstellungen, es entwickelt sich das Über-Ich |
Abwehrmechanismen (gegen Angst) | Angst entsteht durch Nicht-Eingestehen
Das "Ich" kann Angst wie folgt reduzieren
1.Verdrängung (ins Unbewusste abschieben,fehlzuweisen) 2.Verleugnung (ist nicht geschehen, vergessen) 3.Projektion (eigene Feindseligkeit als von anderen erbracht erleben, wie im Spiegel) 4.Verschiebung (Anbrüllen des Partners, statt des Chefs) 5.Rationalisierung (rationalen Grund für eigenes Handeln suchen) 6.Reaktionsbildung (Umwandlung unakzeptabler Wünsche in ihr Gegenteil) 7.Sublimierung (Umleitung aggressiver oder sexueller Impulese in sozial akzeptiertes Handeln) |
Ansätze der Neo-Freudianer | Carl Gustav Jung (1887-1961) Mischung aus humanistischer und analytischer Psychologie betont Konzept der Selbstaktualisierung Zustand der Erfüllung kollektives Unbewusstes Extraversionstypen vs. Intraversionstypen zielgerichtetes Handeln statt vergangenheitsorientiertes Kenntnis von Träumen und Zielen erforderlich |
Individualpsychologie von Adler | Alfred Adler (1870 - 1937) Minderwertigkeitskomplex Streben des Einzelnen nach Überlegenheit rationaleres Denken vorteilhaft
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Annahmen und Elemente analytischer Psychotherapie | Diagnose früh und schnell Begrenztheit darlegen (6-25 Sitzungen) konkrete Ziele aktuelle Lebensumstände im Fokus Übertragung als intrumentelles Moment |
Bewertung des psychoanalytischen Paradigmas | Negativ Einzelfallbeobachtungen Freuds sind nicht objektiv begrenzte Sozialstruktur der Patientenstichprobe keine Aufzeichnungen Zielinteresse Freuds evtl. aussageleitend Es, Ich und Überich sind keine "eigenständigen" Wesen
Positiv Kindheitserfahrungen sind prägend unbewusste Prozesse beeinflussen das Verhalten Abwehrmechanismen werden eingesetzt Sensibilisierung für tiefergehende Betrachtungen |
Humanistische und existenzielle Paradigmen | Bewußtwerden von eigenen Motiven und Bedürfnissen Entscheidungsfreiheit des Einzelnen (nicht bei Freud: dort "regiert" Es/Ich/ÜberIch und muß eingeschränkt werden) Erfahrungs- oder phänomenologische Paradigmen Konzentration auf Intervention |
Klientenzentriertes Konzept von Carl Rogers | Perspektive des Anderen ist die Hauptdeterminante des Verhaltens
Gesunde Menschen sind sich ihrer Motive bewußt
Gestörtes Verhalten und beeinträchtigtes Leistungsvermögen ist die Folge falscher Lernprozesse
Selbstdirektivität - zweck- und zielgerichtet
Therapeuten können nicht Patienten verändern, sondern nur die Bedingungen schaffen, frei zu entscheiden |
Roger´s therapeutische Intervention | keine Ziele vorgeben Gespräch und Sitzungsverlauf vom Patienten bestimmt Hilfe, eigene Entscheidungen zu treffen Bedingungen dafür herstellen Eigenverantwortung des Patienten für sich Therapeut gibt keine Ratschläge bedingte Wertschätzung: Ich werde Dich lieben, wenn... klientenzentrierter Therapeut schätzt den Patienten, wie er ist keine Technik, sondern Strategie: emphatisches Verstehen Wechsel des Patienten aus der jetzigen in eine andere phänomenologische Welt |
Existenzielle Therapie | persönliches Wachstum steht im Mittelpunkt Existenzialismus betont freien Willen und Verantwortung und die damit verbundenen Ängste |
Gestalttherapie (Fritz Perls) | nicht (wie bei Freud) negative, verzerrte Merkmale des Menschen, sondern kreativer und expressiver Aspekt Bedürfnisse, Wünsche, Ängste verstehen und akzeptieren Bewußtsein über eigene Verhinderungsprozesse und deren Bewältigung |
Bewertung des humanistischen und existenziellen Paradigmas | Erkennen bedeutet auch die Notwendigkeit, Fertigkeiten zu erwerben, mit den neuen (Selbst-)Erkennissen umgehen zu können
erstmals durch Rogers empirische Validierung |
Lerntheoretisches Paradigma - Hauptvertreter | behavioristisch: abweichendes Verhalten wird ebenso erlernt, wie normales Verhalten ______________________ Watson: Psychologie ist ein rein objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaft Ziel ist Voraussage und Kontrolle von Verhalten --------------------------- Pawlow: klassisches Konditionieren UCS >>> UCR CS >>> nix UCS >>> CS >>> CR CS >>> CR
Der kleine Albert - Experiment von Watson ______________________________ Thorndike: Operantes Konditionieren Gesetz der Wirkung Verhalten, welches für den Organismus befriedigende Ergebnisse bringt, wird wiederholt
Unangenehme Folgen bewirken Verhaltensreduktion --------------------------------- Skinner: Prinzip der Verstärkung 2 Arten der Verstärkung: positive vs. negative Verstärkung Verhalten wird durch positive oder negative Verstärkung der sozialen Umwelt determiniert --------------------------------- Shaping: Ratten-Experiment mit Belohnungsgabe --------------------------------- Bandura: Modelllernen
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Stellvertretendes Lernen | vermitteltes Lernen
für Lernprozess ist weder nötig das Verhalten selbst zu zeigen, noch dafür verstärkt zu werden
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Zwei-Faktoren-Theorie der Angst | 1. klassisches Konditionieren: Furcht vor Reiz (gefolgt von Schmerz=Faktor 1)
2. operantes Konditionieren (Antizipation des Schmerzes=Faktor 2): Erlernen offenen Verhaltens, um sich dem konditionierten Reiz zu entziehen, und so die Angst abschwächen
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Ansätze der Verhaltenstherapie | Veränderung von Verhaltensstörungen, 1.Gegenkonditionierung und Konfrontation 2.operante Konditionierung 3.Modellernen 4.kognitive Verhaltenstherapie |
Bewertung lerntheoretischer Paradigmen | kaum noch biologische Aspekte Schwerpunkt auf lerntheoretischen Überlegungen Problematik des Nachweises
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Das kognitive Paradigma | Kognition-Denkmusterstruktur
Strukturierung Sinnzumessung in Bezug setzen mit bereits gespeicherten Erfahrungen
kognitive Umstrukturierung >> Veränderung eines Denkmusters
kognitive Verhaltenstherapien - alleine und in Gruppen |
Bewertung des kognitiven Paradigmas | vage und nicht immer gut definierte Konzepte und Schemata wenig hilfreiche Erklärungen Zuweisung des Gedankens zu einem Gefühl, ohne zu wissen, woher dieses kommt Fokus auf gegenwärtige Bedingungen Vernachlässigung früherer Bedingungen |
Kognitives vs.Lerntheoretisches Paradigma | oft Emotionalität vs. Rationalität
Fuzzyness vs. Präzisionsdenken
frühes Erleben vs. aktuelle Befindlichkeiten
Tiefensuche vs. Akzeptanz der Repräsentation
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Diathese-Stress-Modell | Diathese:Disposition für eine Krankheit Stress: Auslösefaktor
integratives Paradigma biologische+psychologische+Umweltfaktoren Wechselwirkungen |
Hauptmerkmale DSM IV und ICD 10 | ICD WHO klassifiziert psychische Störungen im "International Statistical Classification of Diseaes, Injuries and Causes of Death" inkl. Klassifikation gestörten Verhaltens * Auflistung diagnostischer Kriterien
DSM American Psychiatric Assossiation: Diagnostic and Statistic Manual * Verhalten und Symptome spezifiziert
5 Achsen Achse I : alle psychischen Störungen außer Achse II Achse II: Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung Achse III:medizinische Faktoren Achse IV: psychosoziale, Umweltfaktoren Achse V: globales Funktionsniveau |
DSM IV - 5 Achsen | Person wird auf allen 5 Dimensionen beurteilt (den Achsen)
Achse I : alle psychischen Störungen mit Ausnahme von Persönlichkeitsstörungen und geistiger Behinderung - Depression - Angststörung
Achse II : Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung - dependente Persönlichkeitsstörung - antisoziale - emotional instabile - narzisstische - zwanghafte - schizoide - schizotypische - histrionische usw.
Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren - Antidepressiva ungeeignet bei Herzpatienten
Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme - Arbeitsplatzprobleme - Familienprobleme
Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus - Globalbeurteilung des Funktionsniveaus |
DSM IV - Diagnostische Kategorien | Betreffen Achse I und Achse II
Störungen, die gewöhnlich erstmals im Kindes-und Jugendalter diagnostiziert werden
1.Substanzinduzierte Störungen 2.Schizophrenie 3.Affektive Störungen 4.Angststörungen 5.Somatoforme Störungen 6.Vorgetäuschte Störungen 7.Dissoziative Störungen 8.Sexuelle- und Geschlechtsidentitätsstörungen 9.Essstörungen 10.Schlafstörungen 11.Störungen der Impulskontrolle (nicht andernorts klassifiziert) 12.Anpassungsstörungen |
Substanzinduzierte Störung | Drogen, Alkohol Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Leistungsfähigkeit Ursache affektiver Störungen |
Schizophrenie | gestört ist Kontakt zur Realität Sprache und Kommunikation Emotionsempfindung
Wahnphänomene |
Affektive Störung | Major Depression mutlos, antriebslos, suizidgefährdet, Selbstvorwürfe Manie übermäßig gereizt,aktiv,euphorisch,selbstbewußt,ablenkbar Bipolare Störung episodenhafter Wechsel |
Angststörungen 6 Arten im DSM IV | irrationale und übermäßige Angst Phobien Panikstörung generalisierte Angststörung (ständig ängstlich, nervös) Zwangsstörung (Waschzwang, stereotypes Handeln) PTBS: Posttraumatische Belastungsstörung akute Belastungsstörung |
Somatoforme Störungen | körperliche Beschwerden Konversionsstörung: Verlust motorischer oder sensorischer Funktionen (Lähmung Taubheit, Blindheit) Hypochondrie (Fehlinterpretation von angenommenen Symptomen) körperdysmorphe Störung (angenommene Veränderung des eigenen Äußeren) |
Dissoziative Störungen | plötzliche Bewußtseinsänderung Beeinträchtigung Gedächtnis und Identitätsgefühl dissoziative Fugue verlässt bisherigen Lebensort, beginnt ein neues Leben ohne Erinnerung an früheres Leben dissoziative Identitätsstörung (multiple Persönlichkeit) unterscheidbare, komplexe Identitäten die zu unterschiedlichen Zeiten dominieren Depersonalisierungsstörung Gefühl der Selbstentfremdung und Unwirklichkeit |
Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität | Paraphilie Exhibitionismus, Voyeurismus, Sadismus, Masochismus sexuelle Funktionsstörungen Erektionsstörungen vorzeitiger Samenerguss Orgasmushemmung Störungen der Geschlechtsidentität Transsexualität |
Schlafstörungen | Dyssomnien Schlafdauer und -qualität beeinträchtigt Parasomnien Angstträume Schlafwandeln |
Essstörungen | Anorexia nervosa Magersucht Angst, dick zu werden Bulimia nervosa Fressanfälle gefolgt von selbstinduziertem Erbrechen |
Vorgetäuschte Störung | Vortäuschen psychologischer oder physiologischer Symptome, um als krank zu gelten |
Anpassungsstörung | Entwicklung emotionaler Symptome oder Verhaltenssymptome bei Belastung sofern nicht in anderer Achse-I-Störung diagnostiziert |
Störungen der Impulskontrolle | unangemessenes, unkontrolliertes Verhalten intermittierende,explosible Störung(gewalttätiges Verhalten) Kleptomanie Pyromanie Pathologisches Spiel (Glücksspieler) Trichotillomanie (Haare ausreißen) |
Persönlichkeitsstörung | tiefgreifende, inflexible und schlecht angepasste Verhaltensweisen kodiert auf DSM Achse II schizoide Verschlossenheit, keine Freunde,gleichgültig bei Lob/Kritik narzisstische übermäßiges Selbstwertgefühl,Erfolgsphantasien,Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Neigung zur Ausbeutung anderer antisoziale Störung des Sozialverhaltens auch schon im Jugendalter (Schuleschwänzen, Aggressivität) keine Verantwortungsübernahme keine Schuld oder Scham bei Verletzung sozialer Normen asthenisch/dependent fehlendes Selbstvertrauen zwanghafte/anankastische Perfektionismus, übermäßige Beschäftigung mit Einzelheiten stur,formal,unflexibel,Geiz >>> keine Zwangsstörung mit Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen! |
Andere klinisch relevante Probleme | Schwierigkeiten in Schule oder Studium antisoziales Verhalten Simulation zwischenmenschliche Probleme Berufsprobleme körperliche Mißhandlung, sexueller Mißbrauch einfache Trauer Nichtbefolgen von Behandlungsanweisungen religiöse und spirituelle Probleme Lebensphasenprobleme |
Delir, Demenz, amnestische und andere kognitive Störungen | Beeinträchtigung kognitiver Funktionen Delir Bewußtseinstrübung, wechselnde Aufmerksamkeit,unzusammenhängende Gedankengänge Mögliche Ursachen:schlechte Ernährung, Substanzmißbrauch Demenz Abbau geistiger Fähigkeiten Abbau der Gedächtnisfähigkeit/-leistung Mögliche Ursachen: Alzheimer Krankheit,Schlaganfall, physiologische Erkrankungen, Substanzmißbrauch amnestische Störung Gedächtnisbeeinträchtigung, wenn nicht Delir oder Demenz Mögliche Ursache: Alkoholmißbrauch |
ICD 10 | diagnostisches, kategoriales System der WHO Annäherung an DSM keine multiaxiale Beurteilung Über 300 psychopathologische Kategorien in 10 Abschnitten
Diagnosen mit Buchstaben in Kombination mit Nummern kodiert Unterkategorisierung nach Punkt Bsp: F10.25 (F=psychische Störung) |
Diagnostische Hauptkategorien des ICD 10 | Alle im Bereich F
F00-F09 Organische, einschließlich psychischer Störungen F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F20-F29 Schizophrenie,schizotype und wahnhafte Störungen F30-F39 Affektive Störungen F40-F49 Neurotische,Belastungs-und somatoforme Störungen F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F70-F79 Intelligenzminderung F80-F80 Entwicklungstörungen F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend |
Kritik an jeglicher Art der Klassifizierung | Informationsverlust Kategorisierung blendet immer Teilinformationen aus - welches sind die relevanten, welche sind zu Unrecht ausgeblendet? Stigmatisierung negatives Image von Psychiatriepatienten in der Öffentlichkeit kann persönliche und berufliche Beeinträchtigungen verursachen |
Bedeutung von Klassifikation und Diagnose | Positiv: Hinarbeiten über "Klassen" zu neuen Informationen
Negativ: diagnostische Klassen sind weder reliabel noch valide
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Kategoriale vs. dimensionale Klassifikation | DSM & ICD sind kategoriale Klassifikationssysteme Ausprägungsgrad wird nicht erfasst Grenzziehung schwierig
Dimensionale Erfassung Positionierung auf quantitativer Skala Grenz-/Schwellwerte festlegen schwierig |
Reliabilität , Definition | wann führt ein Test/Instrument bei jeder Anwendung zu selben wissenschaftlichen Beobachtung - Gummiband wäre ungeeignet, nicht reliabel - Holzlineal liefert reliable Ergebnisse Interrater-Reliabilität Übereinstimmung von 2 Bewertern in der Beurteilung eines Ereignisses Sensitivität Übereinstimmung bzgl. des Vorliegens eines bestimmten Diagnose Spezifizität Übereinstimmung über das Fehlen einer Diagnose |
Validität- Konstruktvalidität | Konstruktvalidität in welchem Maße können über ein Konstrukt genaue Aussagen und Vorhersagen getroffen werden?
um V. festzustellen bedarf es eine Kontrollgruppe, um die Effekte eindeutig den UV-Manipulationen zuschreiben zu können |
DSM IV und ICD 10 - Diagnose-Kritik | Reliabilität verbessert durch: ausführliche Beschreibung der Diagnosekategorien Haupt- und Nebenmerkmale Kulturspezifische Unterschiede spezifische diagnostische Kriterien genannt
Probleme: kategoriale vs. dimensionale Klassifikation ungelöst Willkürlichkeit bei den Grenzwertfestlegungen Diagnostiker und Forscher klassifizieren unterschiedlich hohe Reliabilität bedingt nicht zwangsläufig hohe Validität im Einzelfall starker Einfluß subjektiver Faktiren Zuweisung zu den Klassifikationsbereichen nicht immer eindeutig begründbar |
Reliabilitätstests | Retest Paralleltest innere Konsistenz oder Homogenität |
Welche Validitätstypen werden unterschieden? | mißt ein Instrument das, was es vorgibt zu messen? (oder etwas anderes: statt Höhe die Breite)
Inhaltsvalidität werden fragliche Aspekte angemessen repräsentiert Kriteriumsvalidität Zusammenhang mit einem anderen Maß Konstruktvalidität entspricht Test dem Konstrukt oder Merkmal Konstrukt ist z.B. Intelligenz, Ängstlichkeit, verzerrte Wahrnehmung |
Psychologische Erhebungsverfahren: was ist beim Klinischen Interview zu beachten? zu beachten
| 1.nonverbales Verhalten 2.Einfluß des Paradigmas 3.Bedeutung der Beziehung 4.Unklare Verlässlichkeit der Information - Einfluss des "Typs" des Interviewers (Jeans vs.weißer Kittel) 5.Unterschiedliche Strukturiertheit 6.Strukturierte Interviews - SKID, DIA-X, DIPS - Verwendung erhöht Reliabilität |
Nennen Sie einige Psychologische Tests | Persönlichkeitsfragebogen Freiburger Persönlichkeitsinventar NEO-FFI Projektive Persönlichkeitstests Rorschach-Test Thematischer Apperzeptionstest Scenotest Roberts-Apperzeptionstest Intelligenztests |
Prüfparameter im Freiburger Persönlichkeitsinventar | Lebenszufriedenheit soziale Orientierung Leistungsorientierung Gehemmtheit Aggressivität
Siehe auch HIER |
NEO-FFI - NEO Fünf Faktoren Inventar | Fünf Faktoren der Persönlichkeit (Big Five) 1.Neurotizismus 2.Extraversion 3.Offenheit für Erfahrungen 4.Verträglichkeit 5.Gewissenhaftigkeit
Siehe auch HIER |
STAI - state-trait-Angstinventar | mißt das Konstrukt Ängstlichkeit Siehe auch HIER |
Projektive Persönlichkeitstests | Roschachtest Interpretation von präsentierten Bildern Antworten weisen auf unbewusste Prozesse hin Thematischer Apperzeptionstest TAT SW-Bilder als Auslöser für zu erfindende Geschichten Scenotest Standardisierte Figuren als Symbolfiguren zur Szeneauslösung |
Roberts-Apperzeptionstest | für Kinder Entwicklung zu standardisiertem, objektivem Bewertungsinstument objektive Bewertungskriterien Bilder von Kindern und Familien >> Geschichten erzählen aufgrund normativer Daten kann das Antwortmuster gerated werden |
Intelligenztests | erster Test von Alfred Binet HAWIE Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene siehe HIER HAWIK HAWI für Kinder Stanford-Binet-Test
MWT-B Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest ========================================= IQ-tests sind meist standardisiert Mittelwert = 100 Standardabweichung = 15 65% erreichen IQ 85-115 unter 70: signifikant unterdurchschnittliche Intelligenz über 130 (zwei Standardabweichungen über Mittelwert) gelten als geistig begabt (2,5% der Bevölkerung) |
Soziale und emotionale Intelligenz | Fähigkeit zu sozialer Wahrnehmung Gratifikationsaufschub Sensibilität für Bedürfnisse anderer |
SORK - Diagnostik von Verhalten und Kognitionen | Stimuli - Umgebungsfaktoren Organismus - physiologische & psychologische Faktoren Reaktionen - beobachtbares, meßbares Verhalten Konsequenzen - Verhaltensverstärker/-bestrafer
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Erhebungsmethoden in der Verhaltensdiagnostik | Direkte Verhaltensbeobachtung unstrukturiert strukturiert Selbstbeobachtung meist retrospektiv Ökologische Momentaufnahme ÖMA Echtzeitselbstbeobachtung Ausfüllen von Tagebüchern Reaktivität bloße Selbstbeobachtung führt zu Verhaltensänderung Interviews und Selbstbeurteilungsfragebogen Selbstbeurteilungsfragebogen Konfliktlösungsfragebogen Studien zur sozialen Fertigkeit Ansätze zur Erfassung von Kognitionen Selbstbeurteilungsfragebogen Skala dysfunktionaler Überzeugungen (DAS) Lautes Denken Lautes Denken in simulierten Situationen Gedanken aufschreiben
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Hirnbereiche | steuern unterschiedliche Körperfunktionen Denken, Feinmotorik Frontallappen Wahrnehmung von Geräuschen im Temporallappen optische Wahrnehmung im Okzipitallappen Hirnhälften: links steuert rechte Körperhälfte und umgekehrt Linke Hirnhälfte:Sprache Rechte Hirnhälfte:Emotionen,Intuition |
Biologische Erhebungsverfahren | Computertomographie CT strukturelle Gehirnanomalien feststellbar Kernspintomographie - Magnetresonanztomographie MRI Magnet löst Bewegung der Wasserstoffatome im Körper aus Abschaltung der Feldstärke bewirkt Bewegung der Atome in die ursprüngliche Position, das damit verbundene elektromagnetische Signal kann aufgezeichnet werden funktionelle Kernspintomographie schnelleres Aufnahmeverfahren ermöglicht Messung metabolischer Veränderungen Positronenemissionstomographie PET Invasives Verfahren radioaktive Teile werden injiziert und Kollisionen der Positrone und Elektronen im Gehirn erzeugen ein farbiges Bild |
Neurochemische Verfahren | nur post-mortemmöglich Untersuchung von Neurotransmitter-Metaboliten Metabolit: entsteht, wenn Neurotransmitter deaktiviert wird Messung dieser Metaboliten in Blut, Urin oder in Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit |
Neuropsychologische Verfahren | Halstead-Reitan-Batterie Hirnschädigungen nach Schlaganfällen, Tumoren und Kopfverletzungen sind feststellbar hilfreich bei Festellung ob Demenz oder Depression oder degenerative Hirnerkrankung
Taktiler Leistungstest - Zeit Klötzchen mit verbundenen Augen in Formenbrett einpassen - Gedächtnis Formenbrett aus dem Gedächtnis zeichnen - Kategorientest Bildschirmrepräsentation Zuweisung zu Kategorien (Zahlen) - Lautwahrnehmungstest sinnlose Silben bestehen aus 2 Konsonanten und langem e-Laut Auswahl "erkannter" Worte aus Liste
Luria-Nebraska-Batterie 11 Teile mit 269 Items zweieinhalb Stunden Dauer zuverlässig auswertbar |
Psychophysiologische Verfahren | körperliche Veränderungen oder Zusammenhänge als Begleiterscheinungen psychischer Ereignisse
Elektrokardiogramm Herzfrequenz Galvanischer Hautwiderstand elektrodermale Reaktion auf Aktivität des autonomen Nervensystemes (Angst, Freude) Blutdruck inwieweit beeinflussen Stimmungen den Blutdruck Elektroenzephalogramm elektrische Aktivität des Gehirns Mustererkennung kann Tumore oder Epilepsie erkennbar machen |
Kulturelle Einflüsse bei psychologischen Erhebungen | nachteilige Diagnostik festgestellt in diversen Fällen Diagnostik ist kulturspezifisch anzupassen kulturelle Eigenheiten zu beachten Wer (Weißer?) untersucht wen (Afrikaner) wie (Testverfahren) und zieht welche Schlüsse (Vorurteils-Bias?)? Sprache/Sprachverwendung ethnischer Hintergrund |
Stabilität und Variabilität von Verhalten | Persönlichkeitstheorie Annahme der Stabilität Walter Mischel: außer dem IQ sind Persönlichkeitsmerkmale keine Determinanten des Verhaltens, welches situativ oft nicht stabil ist Rigides Verhalten kann (nach Wachtel) Kennzeichen für psychische Störungen sein Persönlichkeitsstörungen sind aber oft stabil Unterschiedliche Wahrnehmung Menschen nehmen Situationen unterschiedlich wahr oder empfinden objektiv unterschiedliche Situationen als gleich (Bsp:Angststörungen) Auswahl von Situationen Persönlichkeitsdispositionen nehmen Einfluß auf Auswahl von Situationen und Konstruktionen. Wechselwirkung zwischen Persönlichkeitsmerkmalen Stabilität als Ergebnis gleicher Situationswahl Konsistente Selbstwahrnehmung Bandura: Menschen erleben sich selbst als konsistent Verhalten verschiedenartig und den Umständen entsprechend Funktionalität von Verhalten situative Determinanten des Verhaltens, insbesondere deren Verstärker Verhalten als Funktion der erwarteten Folgen Interaktion von Situation und Person Persönlichkeitsfaktoren und verschiedene Situationen interagieren (Diathese-Stress-Modell) |
Angststörung | 6 Hauptkategorien im DSM IV: Phobien Panik Zwang generalisierte Angst posttraumatische Belastungsstörung akute Belastungsstörung
5 Kategorien nach ICD 10: phobische Störungen (Agoraph., soziale Ph.) andere Angststörungen (Panik, generalisierte A.) Zwangsstörung Reaktion auf schwere Belastung Anpassungsstörungen (akute und posttraumatische Belastung) |
Angststörungen - Komorbidität | in vielen Fällen werden auch andere Diagnosekriterien erfüllt Gründe: Symptome sind nicht spezifisch ursächliche Faktoren können auf mehr als eine Störung zutreffen
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Phobien | beeinträchtigendes, angstvermitteltes Vermeidungsverhalten kein Verhältnis zur objektiven Gefahr des gemiedenen Gegenstandes oder der gemiedenen Situation
Psychologen sehen das Phänomen und seine Aspekte Psychoanalytiker sehen den Symbolcharakter Verhaltenstheoretiker sehen die Funktion
spezifische Phobien: konkret auf Ursachen bezogen nach DSM IV: Blut,Spritzen,Verletzungen Situationen (Auto,Flugzeug,geschlossene Räume) Tiere Umwelt (Höhe,Wasser) Prävalenz m 7% , w 16%
soziale Phobien an die Anwesenheit anderer Menschen gebunden (vor Publikum reden, öffentliche Toiletten aufsuchen, in Gegenwart anderer essen) generalisiert früheres Lebensalter Depression und Alkoholmißbrauch stärkere Beeinträchtigung oder spezifisch Prävalenz m 11% w 15%
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Ätiologie der Phobien | Psychoanalytische Theorien Freud: Abwehr der Angst vor verdrängten Triebimpulsen aus dem ES Übertragung der Angst auf den gefürchteten Gegenstand Symbolischer Zusammenhang Vermeidung des Gegenstandes vermeidet den Konflikt Arieti: Verdrängung eines zwischenmenschlichen Problems, welches ausbricht, wenn Belastungen auftreten
Lerntheoretisch Ansätze Vermeidungskonditionierung P. sind gelernte Vermeidungsreaktionen (kleiner Albert >>> Angst vor Ratten induziert) klassische Konditionierung - erlernte Furcht gekoppelt an phobischen Inhalt operante Konditionierung - Reduzierung der Angst durch Meidung Aber: Angst läßt sich löschen, wenn erlernt Modelllernen Physiologische Bereitschaft ist unterschiedlich: Insekten eher geeignet, als Lämmer physiologische Prädisposition Löschung prädispositional erworbener Ängste nicht möglich (Häuser/Gesichter vs.Schlangen) kognitive Diathese - Glaube, es könne sich wiederholen Kontrollverlustangst Fehlattribution physiologischer Reize fördert Phobieentwicklung
verhaltenstheoretisches Modell Soziale Phobie als Ergebnis falschen Sozialverhaltens und Erlebens
Kognitive Theorien Selbstwerteinschätzung Kontrollverlust
Biologische Faktoren Erregbarkeit des autonomen Nervensystemes Genetische Disposition autonomer Labilität
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Therapien der Phobien | Psychoanalytisch Aufdecken der verdrängten Konflikte Verhaltenstherapeutisch systematische Desensibilisierung bei Blut-und Spritzenphobien NICHT entspannen Grund: bei Angst steigt zunächst Blutdruck und Herzschlag, und fällt dann so stark, daß Bewußtlosigkeit droht - Entspannen verstärkt diese Gefahr, was angstverstärkend wirkt. daher Muskelanspannung empfohlen
Training sozialer Kompetenzen Modellernen Reizüberflutung (Flooding) Operante Verfahren kognitive Ansätze biologische Ansätze |
Panikstörung und Agoraphobie | unerklärliche Anfälle von Herzrasen, Atemnot,Übelkeit,Beklemmungsgefühle im Brustraum,Erstickungsgefühle, Schwindel,Schwitzen,Zittern,starke Besorgnis,panische Angst, Gefühl drohenden Unheils, Depersonalisation (Eindruck, sich selbst fremd zu sein) und Derealisation (Wirklichkeitsverlust) reizgebundene Panikattacken sind an Situationen gebunden vs. situationsprädisponierte Attacken Prävalenz m 2% w 5% kann mit oder ohne Agoraphobie diagnostiziert werden(DSM IV) Häufig komorbid mit Major Depression generalisierte Angststörung Alkoholismus Persönlichkeitsstörungen |
Ätiologie der Panikstörung | Biologisch durch eine Krankheit verursachte körperliche Empfindungen kann genetisch bedingt sein Noradrenerge Aktivität: übermäßige Aktivität des noradrenergen Systemes Psychologische Theorien Angst vor der Angst unerklärliche körperliche Erregung führt bei Menschen, die Angst vor solchen Empfindungen haben, zu Panikattacken Angst vor Kontrollverlust
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Therapie der Panikstörung und Agoraphobie | Medikamentös/biologisches Verfahren Antidepressiva Anxiolytika starke Nebenwirkungen, hohe Abbrecherrate süchtigmachend (Benzodiazepine)
Konfrontationsverfahren/psychologisches Verfahren Entspannung bei direkter Konfrontation langfristig sehr stabil Einbeziehung des Partners Familientherapien nichtphobischer Partner soll keine Rücksicht auf Phobie mehr nehmen unterstützt Konfrontationsverfahren beziehungsverbessernde Wirkung der Phobiereduktion Konfrontation mit auslösenden inneren Reizen 1.)Entspannungstraining 2.)Kombination kognitiv strukturierter Verhaltensinterventionen nach Ellis und Beck 3.) Konfrontation mit panikauslösenden inneren Reizen (Barlow et.al., gut validiert) - auslösend via Hyperventilation - Erleben einer sicheren Umgebung - kognitive Coping- und Entspannungstechniken - Neuinterpretaion körperlicher Empfindungen - ist überlegen vs. Aprazolam und Imipramin - Zusatzverabreichung der Medikamente ohne Vorteil - geringere Rückfallgefahr als bei medikamentöser Behandlung
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Generalisierte Angststörung | persistierende Ängstlichkeit in vielen Lebenssituationen chronische, unkontrollierbare Sorge um alles mögliche (Gesundheit, Zuspätkommen) Konzentrationsschwierigkeiten, Ermüdung, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, starke Muskelverspannung Prävalenz 5%, bei Frauen 2x häufiger, als bei Männern Beginn in mittleren Teenagerjahren Auslöser könnten belastende Lebensereignisse sein hohe Komorbidität mit anderen Angststörungen und affektiven Störungen |
Ätiologie der Generalisierten Angststörung | Psychoanalytisch Ursache sei unbewußter Konflikt zwischen Ich und Triebregungen des Es Sexuelle oder aggressive Triebe werden vom Ich wegen unbewusster Angst vor Bestrafung nicht zugelassen daher Anspannung und Unruhe als Angstindikator nicht konkret gerichtet (wie beim Phobiker), daher ständig der Angst ausgesetzt kognitiv-verhaltenstheoretische Sicht * äußere,konditionierte Reize lerntheoretisch: Umgebung als Auslöser Angst als Ergebnis klassisch konditionierter Reize mehr konditionierte Reize als bei Phobien * Kontrolle und Hilflosigkeit Kontrollverlustwahrnehmung (als)kontrollierbar (wahrgenommene) belastende Reize sind weniger angstauslösend, als unkontrollierbare Vorhersehbarkeit ist angstreduzierend Tiere ziehen angekündigten Stromschlag einem nicht angekündigten vor (Seligman & Binik ,1977) Fehlen des ankündigenden Reizes: Sicherheitsgefühl bei Unvorhersehbarkeit: ständige Angst * Sorgen als negative Verstärker Sorge verstärkt negativ: lenkt von negativen Emotionen ab weil Sorge Verarbeitung emotionaler Reize blockiert biologische Sichtweisen * genetische Faktoren keine Bestätigung in Zwillingsstudien dennoch häufig bei Verwandten Neurotizismus ist erblich (und tritt bei allen Angststörungen auf) * GABA im Gehirn Rezeptor für Benzodiazepine bei Angst feuern Neuronen im Hirn GABA-System wird angeregt und wirkt angsthemmend g.A. könnte Defekt im GABA-System sein Benzodiazepine verstärken Freisetzung von GABA und damit die Angst Medikamentös zielt also die Behandlung auf Blockade des GAB-Systemes. |
Therapie der generalisierten Angststörung | Psychoanalytisch Konfliktbewältigung Konfrontationsbewältigung (ähnlich bei Phobien) Eingrenzung auf Phobie erleichtert zielgerichtetes Vorgehen systematische Desensibilisierung Entspannungstraining Angst unter Kontrolle bringen Erlernen von Entspannung statt Anspannung Kompetenzgefühle Kompetenzfertigkeiten vermitteln Modellernen operante Verhaltensformen Entkatastrophisieren schlimmsten Fall vorstellen Alternativen bedenken Blow-Up-Methode(Arnold Lazarus,1971) ein befürchtetes Ereignis wird in seiner excessivsten Form phantasiert um zu desensibiliseren und zu relativieren Anxiolytika Benodiazepine (Valium, Xanax) und Buspirone, Tofranil(Antidepressivum) starke Nebenwirkungen Schläfrigkeit, Gedächtnisprobleme, Antriebsmangel, Sucht wenn abgesetzt wird, erfolgt i.d.R. Rückfall |
Zwangsstörung | Angststörung mit beständigen und unkontrollierbaren Gedanken Zwang, bestimmte Handlungen immer zu wiederholen Prävalenz 1-2%, mehr Frauen als Männer Beginn frühes Erwachsenenalter Auslöser oft Schwangerschaft oder Geburt,Familienkonflikt, Konflikt am Arbeitsplatz Männer eher Kontrollzwänge, Frauen eher Waschzwänge oft komorbid mit Depression, Panik und Phobien sowie Persönlichkeitsstörungen Zwangsgedanken extremes Zweifeln, Zaudern,Unschlüssigkeit Infektionsangst sexuelle oder aggressive Expressionsangst hypochondrische Angst Zwangshandlungen zwanghafte, extrem häufig wiederholtee Verhaltensweisen oder geistige Handlungen keine realistische Beziehung zwischen Handlung und Wirkung, oder völlig übertriebene Handlung Sauberkeits-und Ordnungszwänge Vermeidung bestimmter Gegenstände Magische Vorsichtsmaßnahmen Kontrollwiederholungen Wiederholungshandlungen echte Zwangshandlung ist ich-fremd, und nicht mit Vergnügen verbunden ("kann nicht an Eisdiele vorbeigehen" ist keine Zwangshandlung) Selbsterkenntnis, daß Rituale dumm und absurd sind, aber keine Möglichkeit der Beendigung/Änderung Zwangsstörung kann auch Depressionen und generalisierte Angst hervorrufen oft Paartherapie indiziert, weil Zwangsstörung u.U. Ausdruck von Eheproblemen ist |
Ätiologie der Zwangsstörung | Psychoanalyse unkontrollierbare Zwangshandlungen und Gedanken aus sexuellen und aggressiven Triebkräften, die auf übermäßige Sauberkeitstrainings zurückzuführen sind Analfixierung Kampf zwischen Es und Abwehrmechanismus. Nach Adler sind Zwangsstörungen Ausdruck des Gefühls der Inkompetenz Minderwertigkeitskomplex wegen zu nachgiebiger oder zu dominanter Eltern entwickelt sich zu Zwangsritualhandlungen (Kontrollerleben) Erlerntes Verhalten Händewaschen ist operante Fluchtreaktion, die zwanghafte Furcht vor Kontakt mit Schmutz oder Krankheitserregern reduziert Gedächtnisschwäche wurde die Handlung soeben bereits ausgeführt (Heizung ausschalten?) Unfähigkeit, zwischen realem und vorgestelltem Verhalten zu unterscheiden (vielleicht meine ich nur, ich hätte...) Bislang nicht experimentell nachgewiesen Zwangsgedanken wegen Schwierigkeiten der Reizkontrolle Paradoxer Effekt der Gedankenunterdrückung Versuch, einen Gedanken zu unterdrücken löst intensive Beschäftigung damit aus Unangenehme Gedanken zu unterdrücken ist verbunden mit starken Emotionen, was zu Verstärkung der negativen Stimmung führt Biologische Faktoren erhöhte Aktivität in den Frontallappen Fehlfuktion der Basalganglien vermutet Komorbidität mit Tourette-Syndrom (Beschimpfungen, plötzliche Ausfälligkeiten) Serotoninsystem involviert, aber Serotonin selbst alleine nicht Genetische Komponente hoher Anteil in der Verwandschaft Prävalenz bei Verwandten ersten Grades sehr hoch biologische Prädisposition wahrscheinlich |
Therapie der Zwangsstörungen | Psychoanalytische Therapie Aufheben der Verdrängung Ermutigung, sich den Ängsten zu stellen Entwickeln von Toleranz für Ungewißheit und Angst Verhaltenstherapeutisch Exposition mit Reaktionsverhinderung Unterbinden der negativen Verstärkung (nicht Händewaschen nachdem ein Teller angefasst wurde, also keine Angstreduktion erlauben) Löschung ist bei mehr als 50% teilweise wirksam Dauer einer Exposition: 1 1/2 Stunden mit fast täglicher Wiederholung in 3 Wochen sehr unangenehm für den Patienten: 25% brechen ab Rational-emotive-Verhaltenstherapie kognitive Therapie hilfreich Überprüfen der Konsequenzen nicht ausgeführter Zwangsrituale Biologische Behandlung Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Trizyklika hohe Rückfallquote (90%) hohe Nebenwirkungen Neurochirurgisch: Zerstörung von 2-3cm weißer Substanz im Cingulum = Cingulutomi |
Posttraumatische Belastungsstörung | PTSD - postraumatic stress disorder extreme Reaktion auf sehr starke Belastung Angst, Vermeidung von mit dem Trauma in Zusammenhang stehenden Reizen, Einschränkung emotionaler Reaktionen Ereignis muß starke Furcht,Schrecken oder Hilflosigkeit ausgelöst haben bei weniger als 1 Monat Dauer ab Stresstermin: akute Belastungsstörung Vergewaltigung 90% TSD Verkehrsunfälle, Schiesserei nur 13% TSD Symptome, länger als 3 Monate akut: Wiedererleben, Träumen, Reizkontingenz - besseres Erinnern an Wörter, die mit dem Trauma in Verbindung stehen Meidung, Einschränkung der Reaktivität - vermindertes Interesse an anderen - Entfremdungsgefühl - Unfähigkeit, etwas Angenehmes zu fühlen Gesteigerte Erregung - Einschlaf-/Schlafstörungen - Konzentrationsschwierigkeiten - Hypervigilanz - übertriebene Schreckreaktion
Komorbidität: Depression,Angst,Ärger,Schuld,Medikamentenmißbrauch,Eheprobleme,Beeinträchtigung des Berufes,Suizidgedanken,heftige Gewaltausbrüche, psychophysiologische Probleme (Rücken, Kopf, gastrointestinal)
bei Kindern: träumt von Monstern, Kontaktfreudigkeit schlägt um in Zurückgezogenheit, Verlernen von Fertigkeiten (Sprache)
Prävalenz: 1-3%, nach traumatischem Ereignis Prävalenz 9%, bei Polizei/Rettungsdiensten bis zu 20%, Vergewaltigungsopfer und Kriegsveteranen 50% Frauen haben eine doppelt so hohe Prävalenz wie Männer |
Ätiologie der posttraumatischen Belastungsstörung | Risikofaktoren * Wahrnehmung der Bedrohung des eigenen Lebens * weibliches Geschlecht * frühe Trennung von den Eltern * familiäre Belastung durch psychische Störung * frühere traumatische Erlebnisse * bereits bestehende Störung (Angststörung , Depression)
Hohe Intelligenz scheint Schutzfaktor zu sein, bessere Copingfähigkeit?
Gesteigerte Wahrscheinlichkeit einer PTSD dissoziative Symptome Depersonalisation Derealisation Amnesie Ichfremdheit Versuch, die Erinnerung zu unterdrücken Persönliches Verantwortungsgefühl hohe Selbstverantwortungszuschreibung Mißerfolge internalisieren Belastungsbewältigung auf emotionaler Ebene Engagiertheit Zielorientiertheit ------------------------ Soziale Unterstützung reduziert Risiko
Lerntheoretisch gesehen: Konditionierung von Angst Vermeidungsreaktionen entwickeln (nach Vergewaltigung den Ort meiden) Furcht (Vermeidung) verstärkt durch Angstreduzierung negativ Verlust ans Kontrolle und Vorhersagbarkeit Psychodynamisch (Horowitz) Erinnerungen sind schmerzhaft und führen zur Unterdrückung/Verdrängung Biologisch Zwillingsstudien weisen auf genetische Disposition hin Trauma steigert Norepinephrinspiegel, führt zu Schreckhaftigkeit und stärkerer Emotionsexpression Stimulierung des noradrenogenen Systems führt zu Panikattacken und Rückfällen höhere Empfindlichkeit der noradrenogenen Rezeptoren |
Therapie der postraumatischen Belastungsstörung | Krisenintervention möglichst bald nach dem traumatisierenden Ereignis Rekonstruktion Gruppengespräche Angstreaktion soll normalisiert werden Exposition,Entspannung und Neuinterpretation kognitiv-verhaltensorientierte Strategie, besonders bei sexuellen Angriffen typische Nachwirkungen einer traumatischen Erfahrung werden dargestellt: fehlendes Vertrauen Überzeugung der Welt als gefährlichem Ort fehlangepasste Strategien (Drogenmißbrauch) Darstellung der sachlichen Hintergründe einer PTDS Darstellung der häufigen Symptome Narkosynthese drogenunterstützte Karthasis Injektion von Penthotal Durchschreiten von Erlebnisberichten, sehr emotional Erkenntnis herstellen, daß Berichtetes Vergangenheit ist Verhaltenstherapie mit Konfrontation strukturierte Konfontation zur systematischen Desensibilisierung Ziel ist Löschung der Angstreaktion EMDR Shapiro (1989) Eye Movement Desensation and reprocessing Augenbewegungs-Desensibilisierung meist nur 1-2 Sitzungen nötig Patient berichtet von traumatisierendem Ereignis und beobachtet den Zeigefinger des Therapeuten, der sich ca. 30 cm vor seinem Gesicht vor und zurück bewegt Alle negativen Gedanken sollen verbalisiert werden Danach Gedanken auf Positives richten und wiederum dem Finger folgen Kombination von Augenbewegungen und Gedanken scheinen eine schnelle Dekonditionierung zu begünstigen, oder erneute Verarbeitung des gefürchteten Reizes fördern Kritik: Augenbewegungen fügen neurologisch nichts hinzu Widerspruch zu psychologischen und neurologischen Grundlagenerkenntnissen über das Lernen keine empirischen, experimentellen Wirksamkeitsnachweise Pharmakotherapie Antidepressiva, Tranquilizer Soziale Unterstützung Entscheidender Faktor für die Besserung
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Affektive Störungen | Depression Manie Bipolare Störung |
Depression | emotionaler Zustand starker Traurigkeit und Niedergeschlagenheit Gefühle der Wertlosigkeit und Schuld sozialer Rückzug Schlafstörungen Appetitverlust Genereller Interesseverlust Verlust an sexuellem Verlangen
kulturelle Unterschiede depressive Episode 6-8 Monate oder länger erhöhte Selbstmordgefahr Funktionsniveau zwischen den Phasen sinkt |
Manie - Merkmale und Symptome | emotionaler Zustand intensiver, unbegründet gehobener Stimmung Hyperaktivität Geschwätzigkeit Ideenflucht Ablenkbarkeit nicht durchführbare, großartige Pläne Meist komorbid mit Depression Dauer: Tage bis Monate |
Formale und diagnostische Kategorien | DSM-IV und ICD 10 nennen 2 Klassen affektiver Störungen Major Depression (bzw. depressive Episode), unipolare Störung bipolare affektive Störung |
Diagnose der Depression | DSM-IV-Diagnose Major Depression mindestens 5 Symptome über mindestens 2 Wochen * depressive Verstimmung an fast allen Tagen, die meiste Zeit * vermindertes Interesse * verminderte Freude an allen Aktivitäten * Schlaflosigkeit * oder erhöhtes Schlafverlangen * Aktivitätsniveauänderungen - Verlangsamung vs. Unruhe * Appetit-/Gewichtsverlust oder -zunahme * Energieverlust, große Müdigkeit * negatives Selbstbild, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Wertlosigkeitsgefühle * verminderte Konzentrationsfähigkeit * verminderte Denk- und Entscheidungsfähigkeit * Suizidgedanken
ICD 10 mindestens 2 der folgenden Symptome Depressive Stimmung Interesseverlust Verminderter Antrieb
Zusätzlich (4 leichte Episode - 8 schwere Episode) Selbstvertrauensverlust Selbstwertgefühlsverlust Unbegründete Selbstvorwürfe unangemessene Schuldgefühle Suizidgedanken Unentschlossenheit vermindertes Denk-/Konzentrationsvermögen Psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit Appetitverlust/Appetitsteigerung + Gewichtsveränderung
Prävalenz Frauen 2-3x so hoch wie bei Männern häufiger in sozialen Unterschichten hohe Variation über die Kulturen
rezidivierend |
Diagnose der bipolaren affektiven Störung | Manische oder gemischte Episoden, die Symptome der Manie und der Depression enthalten meist komorbid * Erhöhung des Aktivitätsniveaus, beruflich, sozial, sexuell * ungewöhnliche Geschwätzigkeit, schnelle Rede * Ideenflucht, rasende Gedanken * weniger Schlafbedarf * übertriebenes Selbstwertgefühl * Überzeugung besonderer Fähigkeiten, Talente, Kräfte * Ablenkbarkeit * Beteiligung an angenehmen Aktivitäten, die hohe Wahrscheinlichkeit unangenehmer Konsequenzen haben (Spielcasino, Einkäufe)
Prävalenz 1% der Bevölkerung |
Affektive Störungen und Kreativität | viele große Künstler litten an bipolarer Störung Hochstimmung ermöglicht gedankliche Querverbindungen(?) affektive Störung bedingt nicht Kreativität, scheint diese aber zu begünstigen |
Affektive Störungen: Heterogenität innerhalb der Kategorien | starke Durchmischung der Symptombilder
Psychotische Depression Psychotisch: Wahnideen und Halluzinationen übliche medikamentöse Behandlung oft schlecht wirksam in Kombination mit Schizophrenie-Präparaten gute Wirksamkeit höhere soziale Beeinträchtigungen kürzere Episodenintervalle Melancholie, somatische Depression endogene Depression Appetitlosigkeit hohe Komorbidität mit Angststörungen schwererer Typus der Depression Katatone Symptome motorische Immobilität übermäßige, ziellose Aktivität nach einer Entbindung: Postpartum Depression Saisonabhängigkeit an Jahreszeiten gebunden im Winter kürzere Tageslichtphasen Sinkende Serotoninneuronenaktivität mangels Licht Lichttherapie |
Chronische affektive Störungen | bestehen seit mindestens 2 Jahren, aber nicht stark genug , um als Major Depression oder manische Episode klassifiziert zu werden
Zyklothymie häufiger Wechsel der Stimmungen Dysthymie chronisch depressiv verstimmt starke Beeinträchtigung "doppelte Depression" |
Psychoanalytische Theorie der affektiven Störungen | Orale Fixierung - übermäßige Abhängigkeit von anderen wegen unzureichender oder übermäßiger Befriedigung der Bedürfnisse der oralen Phase Introjektion Verinnerlichung Identifikation mit dem Objekt von Trauer (bei Todesfall) Introjizierter wird Objekt eigener Wut und Hasses (weil man Menschen, die man liebt auch hasst) Missglückte Trauerarbeit bei übermäßig abhängigen Menschen mißglückt die Loslösung Folge: Selbstverachtung, Selbstbeschuldigung,Depression emotionale Bindung bleibt bestehen Befunde: wenn Aggression nach innen gekehrt würde, dürfte man keine nach außen gerichtete Aggression finden, jedoch das Gegenteil ist der Fall: Depressive bringen viel Feindseligkeit und Zorn gegenüber Nahestehenden zum Ausdruck Dennoch: Überzeugung des Depressiven: "..ich muß von allen unbedingt geliebt und geschätzt werden" Frankl: Depressionen stellen sich ein, wenn man keinen Sinn mehr im Leben sieht, daher ist Sinngebung/Sinnentwicklung notwendig: Logotherapie |
Kognitive Theorien der affektiven Störungen Theorie von Beck | Gedankengänge und Schlußfolgerungen sind negativ verzerrt Pessimistische Sichtweise führt zu negativer Schemata, ausgelöst durch negative Lebenserfahrungen, kognitive Verzerrungen führen zur Depression
Erwerb negativer Schemata Verlust eines Elternteils, Zurückweisung durch Gleichaltrige, Kritik in der Schule, depressive Eltern/teile Miniparadigmen ordnen unser Leben erlernte negative Schemataanwendung , ausgelöst durch entsprechenden Reiz Fehlschlüsse bestätigen negative Schemata Realitätsverzerrung Erwartung, immer zu versagen Selbstvorwurfschema+Schema negativer Selbstbewertung kognitive Triade negative Ansichten über * sich selbst * die Umwelt * die Zukunft
Denkfehler depressiver Menschen nach Beck: Depressive sind Opfer ihrer eigenen unlogischen Selbstbeurteilungen Willkürliche Schlüsse ohne Beweis - ich bin schlecht, weil es regnet Selektive Abstraktion - "ich bin schuld"; obwohl viele andere auch schuld sein könnten Übergeneralisierung - allesumfassender Schluß aufgrund eines trivialen Ereignisses ("ich bin dumm und wertlos", wegen einer einzigen schlechten Note) Über-und Untertreibung - Fehleinschätzung von Leistungen: kleiner Kratzer am Auto macht dieses völlig wertlos; erfolgreicher Mann hält sich für unfähig
These mehrfach evaluiert mit positivem Ergebnis. Depression und negative Denkmuster evtl. bidirektional wirksam
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Kognitive Theorien der affektiven Störungen Die Theorie der gelernten Hilflosigkeit | Passivität und Handlungsunfähigkeitsgefühl ist durch unangenehme Erfahrungen und Traumata gelernt, erfolgloses Überwinden führt zu Hilflosigkeit und Depression
Mißerfolg wird attribuiert, normalerweise extern Selbstwertgefühl leidet bei internaler Attribution Ständiger Mißerfolg (egal was ich mache) führt zu Hilflosigkeit Depression als Folge von Unerreichbarkeit eines Zieles oder Unvermeidbarkeit negativer Gefühle Depressiver Attributionsstil nicht eindeutig geklärt - sexueller Mißbrauch - überbesorgte Eltern - strenge Disziplin - perfektionistische Normen
Hoffnungslosigkeitstheorie bei Erwartung, daß wünschenswerte Ereignisse nicht eintreten, aber unerwünschte schon, ohne daß das Individuum Einflußmöglichkeiten hätte
Angst ohne Depression ist häufig Depression ohne Angst selten vor Beginn einer Depression wird meist Angst diagnostiziert Erwartung von Hilflosigkeit führt zu Angst treten dann die befürchteten Ereignisse ein, entsteht Hoffnungslosigkeit
Probleme dieser Theorie: * auf welche Form der Depression bezieht sie sich? * Untersuchungen nur an Studenten * Depressionsspezifische Forschungsergebnisse? * Relevante Attributionen? * Depressiver Attributionsstil verschwindet nach einer Episode, die Theorie unterstellt vorheriges Vorhandensein.
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Kognitive Theorien der affektiven Störungen Interpersonale Theorie der Depression | Verstärkerverlust - andere werden "weggetrieben" - positive Verstärkung reduziert sich und bleibt aus - Mangelnde soziale Unterstützung Ablehnung depressiver Menschen - Depressive Menschen lösen negative Reaktionen aus - starke Aggressionen gegen Depressive Depressivität und Partnerschaft - Ehekonflikte entstehen - Feindseligkeit Mangelnde soziale Fertigkeiten - schneller Sprachstil - negative Bemerkungen über sich selbst - keine Aufrechterhaltung des Augenkontaktes Ständige Suche nach Bestätigung - irritiert andere - selbst wenn Bestätigung erfolgt,ist dies nicht ausreichend Interpersonales Verhalten als Risikofaktor - dadurch kann Depressionsneigung festgestellt werden |
Psychologische Theorie der bipolaren Störung | Manie als Schutz Abwehr gegen einen schwächenden psychischen Zustand - Mangelnde Selbstachtung
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Biologische Theorien der affektiven Störungen | Genetische Faktoren Familiäre Häufung: 10-25% der Verwandten 1.Grades eher unipolare Störungen
Neurochemisch Noradrenalintheorie: zu niedrig =>Depression zu hoch =>Manie
Serotonintheorie: zu niedrig=>Depression Serotoninaufnahmehemmer (Fluotexin,Fluctin) Depressionslinderung bei Trizyklika erst nach 7-14 Tagen Lithium hilft in depressiver und manischer Phase |
Therapien der affektiven Störungen | Psychodynamische Therapien Einsicht in den verdrängten Konflikt suchen Schuldgefühle sind unbegründet ->Einsicht erzeugen keine nachgewiesene Wirksamkeit Interpersonale Therapie alltägliche Interaktion zwischen Depressiven erfolgreich bei unipolarer Depression wie korreliert interpersonales Verhalten mit dem Wunsch nach erfüllenden Beziehungen? Möglichkeiten zur Kommunikationsverbesserung zeigen Realitätsprüfung gegenwärtiges Leben des Patienten im Fokus Techniken: wenig gelenkte Diskussion interpersonaler Probleme Ermittlung nicht eingestandener Gefühle Aufforderung, diese auszudrücken Verbesserung verbaler und nonverbaler Kommunikation Problemlösen Vorschläge für neue, zufriedenstellende Verhaltensweisen Kognitive Verhaltenstherapien Versuch, falsche Denkmuster zu ändern (Beck&Ellis) Umbewertung von Ereignissen und seiner selbst Übergeneralisierung widerlegen Kompetenzen hervorheben depressionsfördernde Denkmuster ermitteln realistischere, positivere Einschätzungen fördern Beck und Ellis Erfolgserlebnisse verschaffen kognitive Umstrukturierung |
Therapien der affektiven Störungen NIMH-Forschungsprogramm | NIMH=National Institute of Mental Health Multicenter Studie 1977 Vergleich der Kognitiven Therapie von Beck mit Psychotherapie Determinanten: - zur Behandlung von Depression konzipiert - eindeutig und ausreichend standardisiert - auch für andere Therapeuten anwendbar (Manual) - Wirkung empirisch bei depressiven Patienten belegt Interpersonale Therapie von Klermann und Weissmann Benchmark: medikamentöse Therapie mit Imipramin (Tofranil) Placebo Gruppe - erhielt Medikament,daß sie für Antidepressivum hielten Placebo Gruppe und Ipramin-Gruppe erhielt psychologische Unterstützung/klinische Betreuung/Intervention Dauer 16 Wochen Sitzungsanzahl manualabhängig 12-20 suizidgefährdete Patienten ausgeschlossen, enger Kontakt zu den Probanden (zwecks Beobachtung/Sicherheit) Messungen 60 Probanden in 4 Bedingungen 3x während der Behandlung und danach nach 6, 12 und 18 Monaten Messungen hinsichtlich Fragen zu Veränderungsprozessen - Bsp: lernen Patienten der Interpersonalen Therapie besser mit anderen auszukommen, und korreliert dies mit dem klinischen Ergebnis? - Bsp: weisen Patienten der kognitiven Therapie weniger kognitive Verzerrungen auf, als zu Beginn, und inwieweit korreliert dies mit dem klinischen Ergebnis? - weitere Instrumente bzgl.Sicht des Patienten, Therapeuten, Rater, Bezugspersonen aus dem Alltag 3 Bereiche wurden erfasst: - depressive Symptomatik - Gesamtsymptomatik - Leistungsfähigkeit im Alltag Ergebnisse der NIMH-Studie allgemeine Leistungsfähigkeit: - keine signifikaten Unterschiede zwischen kognitiver und interpersonaler Therapie, oder Imipramin-Gruppe. - signifikante Besserungsraten gegenüber Placebo. - Placebo+klinische Betreuung ebenfalls deutliche Verbesserungen - schnellerer Abbau depressiver Symptome mit Imipramin - nach 16 Wochen Gleichstand der Therapieerfolge - IPT scheint bei schwer depressiven Patienten wirksamer zu sein, als kognitive Therapie - kognitive Therapie bessert bestimmte dysfunktionale Überzeugungen nach 18 Monaten kein signifikanter Unterschied Imipramin überlegen? - kurzfristige Überlegenheit - Kritik an den Orten der Durchführung - hohe Abbrecherrate, bei Imipramin 33% - höhere Rückfallquote, als bei kognitiver Therapie - gegensätzliche Auswertungsergebnisse |
Therapien der affektiven Störungen Training sozialer Fertigkeiten | Merkmal der Depression ist Mangel an positiver Erfahrung mit anderen Menschen Ziel: Verbesserung der Interaktion Selbstsicherheitstraining Verbesserung zwischenmenschlicher Konflikte mildert Depression |
Psychologische Behandlung der bipolaren Störung | langanhaltende Konsequenzen des Handelns in manischer Phase kann zu mehr Stress führen und Stimmungsumschwung auslösen Psychologische Intervention wirkt sich förderlich auf Einnahmedisziplin der Medikamente führt zu Stabilisierung und weniger Stimmungsumschwüngen mehr soziale Unterstützung durch Familie und Freunde Belastungsreduktion durch weniger emotionsgeladene Atmosphäre Aufklärung der Familie Reduktion der Feindseligkeit Reduktion übermässigen Engagements(expressed emotion) Familienorientierte Therapie Therapeutendenkrichtung wichtig |
Somatische Therapien der Depression | Elektrokrampftherapie - EKT drastische und umstrittene Methode Stromschlag 70-130 Volt wird durch Gehirn geleitet löst absichtlichen Krampfanfall und Bewußtlosigkeit aus - oft Knochenbrüche die Folge erste Anwendung 1938 bei Schizophrenen heute auf schwer Depressive beschränkt Anwendung nach Anästhetikumgabe Elektroden nur auf einer Seite des Gehirns Nebenwirkungen: Gedächtnisverlust, anhaltende Verwirrung nur "letzte Möglichkeit", wenn alles andere versagt hat Medikamentöse Therapie Trizyklika: Ipramin (Tofranil) und Amitriptylin (Saroten)/ Gefahr Herzinfarkt, Schlaganfall,u.a. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer: Fluotexin(Fluctin) und Sertralin (Zoloft)/ weniger Nebenwirkungen, Bluthochdruck u.a. Monoaminooxydase-Hemmer (MAO-Hemmer: Trancylpromin(Parnat) und Moclobemid (Aurorix)/ schwerste Nebenwirkungen Tremor, Magenprobleme,Tod u.a.
Hohe Rückfallquote nach Absetzen der Medikamente Kombination mit Psychotherapie ergänzend wirksam
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Bipolare Störung - Medikamentöse Therapie | Lithium wirksam in beiden Phasen, langsamer Wirkungseinsatz lebensgefährliche Nebenwirkungen bei Lithium beachten hohes Rückfallrisiko, daher ständige Einnahme kognitive Therapie zur Einsicht der dauerhaften Einnahme notwendig |
Depression in Kindheit und Adoleszenz | Symptomatik ähnlich wie bei Erwachsenen höherer Anteil Selbstmordversuche mehr Schuldgefühle verdeckte Depression: Verweigerung, Zorn, Aggression, Ungezogenheit Prävalenz < 1% der Vorschulkinder bei Jugendlichen wie Erwachsene, bei Mädchen 7-13% besonders hoch häufige Komorbidität mit Angststörungen (70%), Verhaltensstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen |
Ätiologie der Depression in Kindheit und Adoleszenz | genetische Faktoren belastete Beziehungen Eheprobleme sind ehebelastend und depressionsförderlich Auswirkungen auf Kinder wahrscheinlich negative Eltern-Kind-Interaktionen eingeschränkte soziale Fertigkeiten wenige/keine sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen negatives Selbstbild, Selbstwertdefizite Erfahrungen im Elternhaus scheinen Auslöser für depressionsauslösende Gedanken und Kognitionen mehr Mädchen, als Jungs (2:1) 3 Risikofaktoren : 1.weniger Selbstsicherheit 2.Problembewältigung durch Grübeln/Selbstbeobachtung 3.geringere Aggression und geringere Gruppendominanz Therapieansatz: Lösungssuche statt Stimmungsanalyse |
Behandlung der Depression in Kindheit und Adoleszenz | kaum medikamentöse Hilfe möglich, Ergebnisse bei Antidepressiva kaum von Placebo unterscheidbar Modifizierte, thematisch jugendspezifische IPT(Interpersonale Therapie) Kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen Training sozialer Fertigkeiten hilfreich Zugang zu erfreulichen, verstärkenden Situationen Teufelskreis durch bessere Beziehungen durchbrechen Einbezug von Familie und Schule - depressiver Elternteil muß auch behandelt werden Erwartungen der Eltern kallibrieren
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Suizidalität als Symptom der Depression
| 15% der diagnostizierten Depressiven begehen Suizid häufige Suizidgedanken bei Depressiven Suizidgedanken und-versuche Merkmal Major Depression |
Falsche Annahmen über Suizid | Wer von Suizid spricht, tut es nicht... 75% aller Suizidanten haben die Tat vorher angekündigt "Hilferuf" ohne Vorwarnung vielerlei Hinweise: "Welt ist besser ohne mich" überraschende und unerklärliche Geschenke, insbesondere Trennung von wertvollsten Besitztümern Suizid begehen nur Angehörige bestimmter Klassen geht durch alle Schichten Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaft reduziert das Suizidrisiko formale Religionszugehörigkeit ist nicht gleich Tiefe des Glaubens Gründe sind leicht zu ermitteln völlig ungeklärt, meist Hilfserklärungskonstruktionen Wer sich umbringt ist depressiv nicht alle Selbstmörder sind depressiv Unheilbare Krankheit Wunsch, das eigene Leiden und das der Angehörigen zu reduzieren Wer Suizid begeht, ist verrückt nicht belegt kosmische Faktoren nicht belegt Verbesserung der Gefühlslage reduziert Suizidgefahr häufig Suzid nach depressiver Phase (vermutlich als Furcht vor neuer Depression) Suzid ist einsame Angelegenheit kann auch Verstrickung in verletztende Beziehung sein Suizidale Menschen wollen eindeutig sterben Ambivalenz-Leidensdruck zu reduzieren würde Suizidgedanken reduzieren/beenden, oft Dankbarkeit, wenn Suizid durch Hilfe verhindert werden konnte Suizidgedanken sind selten 40-80% der nichtklinischen Gruppen denken wenigstens einmal im Leben an Suizid Fragen wirken initialisierend falsch: die erste Frage des Therapeuten nach Suizidgedanken, um Isolierung und Depression durch Thematisierung aufzuheben Absichtslosigkeit, kein ernsthafter Versuch Absichtslosigkeit mit Gefährlichkeit verwechselt Falschdosierung kann Fehleinschätzung sein |
Fakten zu Suizid | ca. 12.000 Suizide p.a., alle 45 Minuten hohe Dunkelziffer vermutet mit ansteigendem Alter höherer Rate Weltweit ca. 1 Mio Selbstmorde p.a.
ca. 200 Suizidversuche pro vollendetem Suizid = 8 Mio Menschen in Europa, ca. 20 Mio weltweit p.a.
50% sind Wiederholungstäter "Erfolgloser" Versuch meistens der einzige Die meisten haben nicht wirklich die Absicht zu sterben (v.a. Kinder)
Männer 4-5x höhere Suizidrate als Frauen
3x soviele Frauen unternehmen einen Versuch, sterben jedoch nicht
Geschieden oder verwitwet zu sein, erhöht Risiko um das 4-5-fache, im Alter zunehmend Familienstand(soziale Unterstützung) risikobestimmend
Alle sozialen und wirtschaftlichen Schichten Riskoberufe: Psychiater, Ärzte, Rechtsanwälte, Psychologen (vor allem Frauen) Vollzugsbeamte, Musiker, Zahnärzte leicht erhöhtes Risiko
Starke Folgen bei Freunden und Verwandten, hohe Sterberate der Zurückgebliebenen im Jahr nach dem Suizid
Tötungsarten: USA 60% Schusswaffe, Vorhandensein erhöht das Risiko, Männer erschießen oder erhängen sich, Frauen verwenden Tabletten (Unterdosierung u.U. Grund für viele mißlingende Versuche)
15.000 Studenten p.a. unternehmen Suizidversuche 20% der Studenten ziehen Suizid im Studium einmal in Erwägung
40% aller Kinder und Jugendlicher haben mindestens 1x Suizidgedanken
Homosexuelle höheres Suizidrisiko ebenso AIDS oder MS
steigende Selbstmordraten in ökonomischer Depression stabile in Wohlstandszeiten rückläufige in Kriegszeiten
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Suizid aus verschiedenen Perspektiven | Selbstzerstörerisches Handeln auch suizidal "echte" Abschiedsbriefe - zeigen oft konkrete Anweisungen (zahle die Stromrechnung) - zeugen von Qualen und Feindseligkeit - Testpersonen, die "Abschiedsbriefe" simulieren sollten, waren wesentlich allgemeiner und philosophischer Suizidmotive - nach innen gekehrte Aggression - Vergeltung durch Schuldgefühle - Liebe erzwingen - Befreiung von unannehmbaren Gefühlen (Homosexualität) - Reinkarnationswunsch - Wiedervereinigung mit geliebtem Verstorbenem - eigenes Leiden hinter sich lassen - aversivem Selbsterleben entfliehen
Medienberichte können Suizidrate erhöhen - nach dem Tod von Marilyn Monroe 12% höhere Suizidrate - aber auch Anstieg nach Selbstmord normaler Menschen, daher eher Publicity als Berühmtheit relevant - mehr Auto- und Flugzeugunfälle mit Tod des Fahrers/Piloten nach Berichten über erweiterten Suizid - Bericht über natürlichen Tod führt nicht zum Anstieg (auch nicht bei Berühmtheiten). Trauer also kein Auslöser.
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Suizidtheorien | Freud´s psychoanalytische Theorie Suizid als Mord Erweiterung der Wut Verlust eines ein gleichermaßen geliebten wie gehassten Menschen wird introjiziert, Aggression nach innen gekehrt Durkheim´s soziologische Theorie Unterscheidet 3 Arten: egoistischer Suizid keine ausreichende Bindungen entfremdet abgeschnitten altruistischer Suizid Reaktion auf Ansprüche der Gesellschaft opfert sich für das Wohl der Gesellschaft (Selbstverbrennung) einzig ehrenhafter Ausweg (Harakiri) anomischer Suizid plötzliche Veränderung der gesellschaftlichen Beziehungen Gefühl der Desorientiertheit Sinnlosigkeit des Lebens Naturkatastrophen Shneidman Suizid als Problemlösung Merkmale des Suizids 1. Lösung von Problemen 2. Beendigung des Bewußtseins 3. unerträglicher psychischer und physischer Schmerz 4. frustrierte psychische Bedürfnisse 5. Hoffnungslosigkeit/Hilflosigkeit 6. Ambivalente Kognitionen 7. Ausweg 8. Kommunikation einer Absicht 9. passt zu lebenslang praktizierten Coping-Mustern
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Neurochemie und Suizid | Impulskontrollfehler Metabolit des Serotonin, 5-HIAA vorhanden erhöhte Anzahl von Serotoninrezeptoren Verbindung bei Gewalttätigen und Impulsiven offensichtlich |
Suizidprognose | Hoffnungslosigkeit signifikante Korrelation zwischen Hoffnungslosigkeit und Selbstmordversuch Hoffnungslosigkeit ist besserer Prädiktor für Suzidversuch, als Depression (nach Beck, 1986) Gründe zum Weiterleben Reasons-for-Living-Fragebogen Items, die für die Befragten wichtig sind Unterscheidet zwischen suizidgefährdet und nicht-suizidgefähret Interventionslenkung in Richtung "lebenswerte Gründe" Ridgidität kognitiver Besonderheiten werden gesucht alternative Lösungen (als Suizid) erscheinen unvorstellbar
Vorhersage wegen der Umweltfaktoreinflüsse schwierig |
Suizidprävention | Komorbidität beachten: zugrunde liegende Störung behandeln reduziert Suizudrisiko empirisch jedoch nicht bestätigt
Suizidprävention nach Shneidman - starke psychischen Schmerzen und Leid mildern - Blickwinkel erweitern, Möglichkeiten aufzeigen - Abstand vom selbstzerstörerischen Handeln gewinnen - Aufstellen einer Liste mit Alternativen
Zentren zur Suzidprävention Telefonseelsorge Krisentelefon geschulte Mitarbeiter eruieren auf Grundlage demographischer Faktoren die Wahrscheinlichkeit Empathie zeigen (sich einstimmen, "tuning in")
Hinterbliebene von Suzidopfern letzte Kontakt-/Gesprächspersonen oft Therapeuten oder Krankenhausmitarbeiter - starke Schuldgefühle - Selbstvorwürfe Selbsthilfegruppen soziale Unterstützung
Schwierigkeiten kontrollierter Studien - kein empirischer Beleg für Rückgang von Suiziden nach Einrichtung einer Telefonseelsorge - andere Studien zeigen Gegenteiliges
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Klinische und ethische Regeln beim Umgang mit Suizid | Bei Suizid eines Patienten oft Strafverfolgung / Kunstfehlerprozess, wenn es scheint, daß - notwendige Prüfungen - angemessene Vorsichtsmaßnahmen unterlassen wurden!
Landesunterbringungsgesetz: Personen, die sich selbst gefährden, müssen auch gegen ihren Willen durch Amtsarzt oder Polizei in einer Klinik untergebracht werden
Ethische Einschätzung und Grenzziehung äußerst schwierig!
hohe persönliche Involviertheit gegeben Therapeut oft wichtigster Mensch im Leben des Patienten
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Leitlinien für die Behandlung suizidgefährdeter Patienten
| Allgemein 1. Offen und objektiv über Suizid sprechen 2. keine abwertenden Äußerungen über suizidales Verhalten oder Motive 3. Problemlösungstheorie einbringen, deutlich machen, daß Suizid unangemessen/unangebrachte Lösung 4. Einbezug von Bezugspersonen und anderer Therapeuten 5. Ausreichende Häufigkeit und Zeitdauer, Plan einhalten 6. keine Omnipotenz oder Verantwortungsübernahme 7. Kollegen konsultieren 8. Kontaktaufnahme zu Personen, die die Therapie ablehnen Planung von krisenhaften Zuspitzungen 9. Vorkehrungen für Krisensituationen treffen 10.ständige Risikoüberprüfung 11.Erreichbarkeit sicherstellen 12.Örtliche Notfall-,Krisen-,Suizidzentren kontakten 13.Karte mit allen wichtigen Rufnummern an Patienten 14.Telefonnummer und Adresse immer bereithalten 15."Antisuizidvertrag" schließen und ständig aktualisieren 16.Kontaktaufnahme zum Arzt wegen Gefahr der Überdosierung von Medikamenten 17.Nicht den Patienten dazu bringen, Gespräche über Suizid zur Zuwendungserreichung zu instrumentalisieren 18.offene Zuwendung, Wärme und Aufmerksamkeit zeigen 19.nichtsuizidale Reaktionen auf Probleme verstärken 20.wahrscheinliche Reaktion auf Suizid darlegen (wäre traurig, aber das Leben geht weiter) 21.Realistische Erwartungen der Reaktionen auf suizidales Verhalten darlegen 22. Amtsarzt/Polizei einschalten >>Klinik |
Essstörungen Anorexia nervosa
| Magersucht schwerer Appetitverlust emotionaler Natur übermäßiges Hungern Einnahme von Abführmitteln selbstinduziertes Erbrechen übermäßige körperliche Aktivitäten Körpergewicht von weniger als 85% des "Normalgewichts" ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme (nie dünn genug) Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur Selbstachtung abhängig von eigener "Dünnheit" Amenorrhoe (Ausbleiben der Mestruation) Diagnose mit Eating-Disorder-Inventory (EDI)
DSM-IV unterscheidet 2 Typen: restriktiver Typus starke Einschränkung der Nahrungsaufnahme Binge-Eating/Purging-Typ: Fressanfälle mit Erbrechen Binge-Eating: psychopathologischer häufig: - Persönlichkeitsstörungen - Impulsivität - Stehlen - Alkohol- und Drogenmißbrauch - soziale Zurückgezogenheit - Selbstmordversuche Epidemilogie frühe bis mittlere Jugendjahre oft nach Diät oder belastendem Ereignis 10x häufiger bei Frauen als bei Männern Frauen messen kulturabhängigen Schönheitsnormen mehr Bedeutung zu Komorbidität Depressionen Zwangsstörungen Phobien Panikstörungen Alkoholismus Persönlichkeitsstörungen sexuelle Störungen Verursacht Depression AN? oft gemeinsames Auftreten, AN jedoch nicht als Auslöser nachgewiesen Ursache gemeinsame Disposition denkbar depressiver Attributionsstil Verursacht Depression AN? Vermutung liegt nahe als Variante der Depression biologische Ähnlichkeiten (niedriger Serotoninspiegel) Körperliche Veränderungen bei AN Blutdruck und Herzfrequenz sinkt Nieren-/Magen-/Darmprobleme Knochenmasse schwindet Haut trocknet aus Nägel werden spröde Hormonhaushalt ändert sich Blutarmut Haarausfall bzw. Laguna (Flaum am ganzen Körper) Elektrolytwerte verändern sich drastisch Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod Hirn schrumpft Prognose 70% genesen irgendwann, oft erst nach 6-7 Jahren Rückfallneigung sehr hohe Mortalität oft Herzinsuffizienz und Suizid
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Essstörungen Bulimia nervosa | Heißhunger Merkmal der Bulimie große Mengen werden "gefressen" und danach erfolgt (selbstinduziertes) Erbrechen, Fasten, übermäßige körperliche Betätigung keine BN, wenn Fress-Brech-Episoden in Zusammenhang mit AN und damit verbundenem drastischem Gewichtsverlust auftreten Fressanfälle meist im Geheimen Auslöser kann Stress oder negative Emotionen sein bis unangenehmes Völlegefühl eintritt bevorzugt schnell vertilgbare Lebensmittel (Eis,Kuchen) Ekel und Angst vor Gewichtszunahme Nach dem Fressanfall Angst, Schuld- und Ekelgefühl Entleerung, um die Kalorienaufnahme rückgängig zu machen Diagnose: mindestens 2x pro Woche und mindestens 3 Monate sich wiederholende Episoden Subtypen - Purging-Typus: selbstinduziertes Erbrechen - nicht-Purging-Typus: übermäßiges Fasten oder übermäßige körperliche Betätigung Epidemiologie späte Jugendjahre, frühes Erwachsenenalter 90% Frauen zu Beginn der Störung leicht übergewichtig erste Fressanfälle während einer Diät 70% genesen, 10% behalten Symptome bei Komorbidität Depressionen Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline Angststörungen Substanzmißbrauch Verhaltensstörungen höhere Suizidraten Bulimie und Depression genetisch bedingt (Zwillingsstudie) häufig Kleptomanie Kleptomane oft drogenaffin und promisk fehlende Selbstkontrolle und Impulsivität körperliche Begleiterscheinungen Kaliummangel durch häufiges Erbrechen Diarrhöe durch Laxanzienmißbrauch Elektrolythaushalt verändert Herzrhythmusstörungen Gewebeverletzungen im Magen/Rachen Zahnschmelzrückgang durch die Magensäure geschwollene Speicheldrüsen geringere Mortalität als AN
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Essstörungen Binge Eating | keine formale Diagnose Fressattacken 2x wöchentlich über mindestens 6 Monate Verzweiflung über Fressanfälle hastiges Essen und alleine im Unterschied zu - AN kein Gewichtsverlust - BN keine Maßnahmen (Erbrechen, Abführmittel etc) häufiger bei Frauen als bei Männern Zusammenhang mit Übergewicht und Diätversuchen Beeinträchtigung der - Berufstätigkeit - soziale Funktionsfähigkeit - Depression - geringe Selbstachtung - Substanzmissbrauch - Unzufriedenheit mit der eigenen Figur
wird oft als weniger ernsthafte Variante der BN gesehen
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Ätiologie der Essstörungen Biologische Faktoren | genetische Faktoren wahrscheinlich Hypothalamus-Modell vermutlich spielt Hypothalamus eine Rolle, jedoch nicht ursächlich Hormone wie Kortisol außerhalb der Norm hormonelle Abweichungen jedoch Folge des Hungerns, nicht Ursache allerdings sind Tierversuche nicht bestätigend, denn Tiere mit geschädigtem Hypothalamus werden gleichgültig, scheinen keinen Hunger zu haben Anorexiepatienten fasten jedoch, obwohl Sie Hunger verspüren Hypothalamus-Modell erklärt auch nicht die verzerrte Körperwahrnehmung Endogene Opioide körpereigene Droge, Euphoriezustand durch Hungern übermäßige Körperaktivität wirkt verstärkend (Endorphine) Durch Nahrungsaufnahme entsteht euphorischer Zustand schwere Bulimie-Fälle hatten niedrigste Beta-Endorphinwerte Serotonin Serotonin fördert die Sättigung evtl. Fressanfälle wegen Serotoninmangel möglich Antidepressiva erhöhen den Serotoninspiegel |
Ätiologie der Essstörungen Soziokulturelle Variablen | Veränderung des Schönheitsideales Um einer "Barbie-Puppe" zu entsprechen, müsste eine durchschnittliche US-Frau ihre - Oberweite um 30 cm vergrößern - Taille um 25 cm reduzieren - Größe auf 2,15 m steigern (Moser 1989) Zunahme der Übergewichtigen, Überangebot an Nahrung Idealvorstellung und Realität im Konflikt
Dicke werden als - weniger attraktiv - erfolglos - gering selbstbeherrscht - einsam, schüchtern, zuwendungsbedürftig empfunden |
Ätiologie der Essstörungen Der Einfluß des Geschlechts | Frauen von Schlankheitsnormen stärker beeinflusst höchste Rate der Essstörungen in oberen soziökonomischen Schichten |
Ätiologie der Essstörungen Kulturelle Variablen | Hohe Prävalenz in Industrienationen unterschiedliche Schönheitsideale aber: in Asien gibt es eine AN-ähnliche Störung, die ohne die Angst vor dem Dickwerden auftritt, Gründe unbekannt |
Psychodynamische Sichtweisen der Essstörungen | Selbstwirksamkeitsannahme - Selbstbestätigung druch Einhalten der Diät - Vermeidung des sexuellen Erwachsenwerdens (Körperformen) Familienbeziehungen - falsche Erziehung in bezug auf Kompetenz und Respekt - Hungern als Mittel zur Kontrolle und Identität Konflikt aus Sehnen und Zurückweisen konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung kein ausreichendes Selbstwertgefühl Sehnsucht nach der Mutter (Fressanfall) vs. Zurückweisung(Erbrechen) |
Essstörungen Theorie der Familiensysteme | Position in dysfunktionaler Familienstruktur Esstörung unterbindet Konfliktauseinandersetzung in der Familie übermäßig starke Bindungen Überbesorgtheit Rigidität, Status quo aufrechterhalten (Adoleszenz) fehlende Konfliktlösung
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Persönlichkeit und Essstörungen | Unterernährung, Auswirkungen Essstörung beeinflusst Persönlichkeit negativ Konzentrationsschwierigkeiten fehlendes sexuelles Interesse Gereiztheit schlechte Laune Schlafstörungen Depressionstendenz Gefahr bipolarer Störung Retrospektive Einschätzung retrospektive Berichte dürften verzerrt sein Persönlichkeitsfragebogen anerkannte PF-ergaben: emotionale Labilität Angst geringe Selbstachtung hoher Traditionalismus (Festhalten an Familie und sozialen Normen) AN-Patienten berichten Depression, soziale Isolation, Angst BN-Patienten haben diffusere und schwerwiegendere psychische Störungen Anorexie und Perfektionismus hohe Werte gefunden Negative Emotionen und interozeptives Bewusstsein Neigung zu negativen Emotionen scheinen Prädiktoren für Essstörung zu sein zudem gering ausgeprägtes interozeptives Bewußtsein, also die Fähigkeit, Zustände des eigenen Körpers zu unterscheiden Geringe Selbstachtung AN-Patienten sind nachgiebig gehemmt perfektionistisch |
Essstörungen, Familienmerkmale | Patienten berichten starke Konflikte in der Familie Eltern sehen das nicht so Studien uneinheitlich, aber eher fördern Essstörungen Familienkonflikte, als umgekehrt Beobachtungsstudien wären nötig |
Kindesmissbrauch und Essstörungen | Sexueller Mißbrauch häufig berichten BN-Patienten über sexuellen Mißbrauch in ihrer Kindheit solche Berichte können auch erst während der Therapie entstehen wenn ursächlich, dann nicht nur auf Essstörungen Mißhandlungen überdurchschnittlich viel berichtet von Esstörungspatienten
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Essstörungen Kognitiv-verhaltenstheoretische Sichtweisen | Anorexia nervosa Positive und negative Verstärkung Motivatoren Angst vor dem Dickwerden gestörte Selbstwahrnehmung Negative Verstärkung Angst vor dem Dickwerden Kontrollerleben durch Abmagerungskuren und Gewichtsverlust
Bulimia nervosa Teufelskreis Hungern-Fressen-Entleeren Selbstwert gemessen an Gewicht und Figur geringe Selbstachtung Kontrollerleben durch Gewicht und Figurstatus strenge Regeln werden aufgstellt, und regelmäßig gebrochen Angst entsteht, Erbrechen reduziert Angst vor dem Dickwerden Selbstachtung gestört (Selbstvorwurf:keine Selbstbeherrschung) Fressanfallauslöser - negative Stimmungen - Selbstbild bedroht - Selbstachtung gering - veränderte Sättigungsregulation - bei Belastung
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Behandlung von Essstörungen | i.d.R. wird "Problem" geleugnet daher ca. 90% unbehandelt! meist klinischer Aufenthalt in Extremfällen notwendig Antidepressiva bei Bulimie, da bei AN kein Erfolg meßbar da komorbid mit Depression Fluoxetin (Fluctin) vollständige Remission möglich Therapieabbrüche wegen hoher Nebenwirkungen häufig (>30%) in kognitiv-verhaltenstherapeutischer Behandlung nur 5% Abbrecher Psychologisch |
Anorexia Nervosa Psychologische Behandlung | Zweistufige Behandlung 1.) zunächst Gewichtszunahme, meist Krankenhausaufenthalt operante Konditionierung: - Isolation - Belohnung für Essen durch Gesellschaft bei den Mahlzeiten, Besuche, Spaziergänge, TV, Radio, Postempfang usw. 2.) Zweites Behandlungsziel=Beibehaltung des erreichten Gewichts durch traditionelle medizinische, verhaltenstherapeutische und psychodynamische Intervention leider nicht immer erfolgreich Fluoxetin trägt zu Gewichtszunahme bei Selbständigkeit und Familientherapie zeigt erfolgversprechende Ansätze noch wenig erforscht AN als zwischenmenschliche Störung Minuchin: Essstörung lenkt von anderen Familienproblemen ab Familienkonflikt zur Sprache bringen Befreiung von der Problemaufrechterhaltung Familiensitzungen Besuch bei einer Mahlzeit - Veränderung der Patientenrolle - Neudefinition des Essproblems als zwischenmenschliches Problem - Verhindern der Instrumentalisierung des Essproblems als Konfliktretusche |
Bulimia Nervosa Psychologische Behandlung | In-Frage stellen von Normen und Einstellungen kognitive Verhaltenstherapie nach Fairburn gilt als bestvalidierte Standardbehandlung bei Bulimie Ermutigung, gesellschaftliche Normen für körperliche Attraktivität in Frage zu stellen eigene diesbezügliche Überzeugungen zum Hungern sollen dargelegt und geändert werden Einsicht über Beibehaltung normalen Gewichts, unrealistische Zielsetzungen führen zu Fressanfällen nicht jede kleine "Kaloriensünde" muß mit Erbrechen und Einnahme von Laxantien rückgängig gemacht werden Änderung des All-or-nothing-Denkens Selbstsicherheit trainieren unangemessene Anforderungen besser handhaben lernen zufriedenstellendere Beziehungen aufbauen normales Essverhalten, regelmäßiges Essen aufbauen irrationale Vorstellungen reduzieren Entspannungsübungen nach Genuß kleiner Mengen "verbotener Lebensmittel" Unrealistische Überzeugungen werden in Frage gestellt zumindest kurzfristig positive Ergebnisse möglich 50% aber nur geringe Besserung, langfristig nur 30% Reaktionsverhinderung Erbrechen nach Genuß verhindern Antidepressiva bei zusätzlicher Einnahme keine förderliche Wirkung Therapie wirksamer als jede medikamentöse Behandlung allerdings kann die oft gleichzeitig auftretende Depression gemildert werden Selbsthilfegruppen können förderlich sein Interpersonale Therapie bringt gute Ergebnisse nicht so schnelle Ergebnisse Verbesserung derzwischenmenschlichen Beziehungen
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Hauptgruppen sexueller Störungen nach DSM-IV und ICD 10 | A. Geschlechtsidentitätsstörungen B. Paraphilien bzw. Störungen der Sexualpräferenz C. Sexuelle Funktionsstörungen (ICD 10=nichtorganische) prinzipiell wenig Unterschied
ICD 10 legt eher einen medizinischen Fokus, DSM-IV unterscheidet nicht bzgl. der Ursachenpräzuschreibung
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Transsexualismus | Störung der Geschlechtsidentität fühlt sich dem entgegengesetzten Geschlecht zugehörig (nicht homosexuell) Geschlechtsumwandlung angestrebt bei Jungen 6x häufiger Differentialdiagnose Transsexualismus nicht diagnostiziert bei Schizophrenie Hermaphroditen (intersexuelle Menschen mit beiderlei Reproduktionsorganen) transvestitischem Fetischismus (ist Paraphilie) Homosexualität (subjektiv heterosexuell) Komorbidität Angst Depression Trennungsangst Prävalenz ca. 1 : 30.000 Hormongesteuerte Ausformung der Geschlechtsteile erst in der Pubertät vergrößert sich der Penis und Skrotum Ursache kann Hormongabe in der Schwangerschaft sein Hormonspiegel identisch bei männlichen Trans-/Homo-/Heterosexuellen bei weiblichen TS erhöhte Hormonwerte, jedoch nicht immer eher wird Konflikt zwischen anatomischen Geschlecht und (auch familiär) verstärkter Geschlechtsidentität vermutet Männliche TS schwache Beziehung zu Vater Frauen berichten körperlichen/sexuellen Mißbrauch Geschlechtsidentität biologisch - siehe Beispiel Joan/John (S.489) Veränderungen des Körpers zunächst 12monatige Psychotherapie Angstreduktion, Depressionsbehandlung Definition des Umfanges von Eingriffen operative Eingriffe Transsexuellengesetz seit 1980 Behandlungsrichtlinien für Transsexuelle 1997 - mindestens seit 1 Jahr Behandlung - diagnostische Kriterien explizit überprüft - innere Stimmigkeit und Konstanz mit dem Identitätsgeschlecht gegeben - bereits über 1 Jahr in der gewünschten Rolle gelebt - Operation frühestens nach weiteren 6 Monaten, psychotherapeutischer Behandlung, Hormonbehandlung, fortbestehender Alltagstest und erneuter Gutachteneinholung --- kognitive Therapie zum anderen Geschlecht durchführen Verhaltenstraining kann wirken, aber es kann auch sein, daß keine Geschlechtsumwandlung erfolgt, jedoch Homosexualität bestehen bleibt |
Paraphilien (Abweichung im Objekt der Sexualität) | sexuelle Attraktivität ungewöhnlicher Objekte sexuelle Aktivitäten ungewöhnlich Diagnose > 6 Monate andauernd Leiden oder Beeinträchtigungen <<< muß kritisch betrachtet werden, denn viele "leiden" nicht (im Gegenteil) verhaltensorientierte Definition der Paraphilien Epidemiologie oft mehrere Paraphilien können auch Teil anderer Störungen sein, Schizophrenie Depression oder Persönlichkeitsstörungen Paraphile fast immer Männer, auch in Bereichen, in denen Frauen zu finden sind, (Masochismus und Pädophilie) ist der Männeranteil höher
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Fetischismus | sexuelle Erregung am unbelebten Onjekt zwanghafte Anziehung Erregung nur, wenn Fetisch vorhanden ist oft komorbid mit Pädophilie, Sado-/Masochismus |
Transvestitischer Fetischismus
| Tragen von Frauenkleidern erregt, aber nicht homosexuell sexuelle Erregung >>Transvestismus immer männlich Verkleidungszwang kann sich verstärken komorbid mit Masochismus u.a. Paraphilien |
Pädophile und Inzest | sexueller Kontakt mit (präpubertären) Kindern manchmal auch Jugendliche unter 14/16 Jahren mehr pädophile Männer als Frauen komorbid mit affektiven Störungen Angststörungen Substanzmißbrauch anderen Paraphilien Gewalt meist keine direkte Gewalt, aber Drohungen bei Gewaltanwendung Definition als Vergewaltiger von Kindern Sadismus und antisoziale Persönlichkeitsstruktur genereller Unterschied zu Pädophilen im Wunsch nach Schmerzzufügung und verletzen Pädophile oft schon durch "harmlose" Kinderbildchen in Unterwäsche erregbar oft gute Bekannte des Kindes, mehr als die Hälfte der Übergriffe durch Verwandte Alkoholkonsum und Stress können Auslöser sein vermutlich auch soziale Unreife, schlechte Impulskontrolle, mangelnde soziale Fertigkeiten
Inzest sexuelle Beziehungen zwischen engen Verwandten häufig unter Geschwistern Vater>Tochter-Inzest gilt als pathologisch Tabu in fast allen Gesellschaften, Ausnahme: Pharaonen biologisch berechtigt und adaptiv bedeutsam, da rezessive Genpaarungen zusammenfinden und zu schwersten Geburtsfehlern führen können Familienstruktur patriarchalisch und traditionell vernachlässigte Kinder emotionale Distanz Annahme häufigeren Inzests bei abwesender oder behinderter Mutter, da diese ihre Töchter vor intrafamiliärem Mißbrauch schützt
Pädophile Reize wirken auch auf normale Männer (25%)
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Voyeurismus | sexuelle Befriedigung durch Beobachtung anderer im nackten Zustand oder bei sexuellen Handlungen evtl. aus Angst vor eigenen sexuellen Kontakten geringe soziale Fertigkeiten Zuschauen als Ersatzbefriedigung oft Masturbationshilfe |
Exhibitionismus | Entblößen der Genitalien vor unbefangenen Fremden und Kindern, um sexuelle Erregung zu erreichen oft komorbid mit Voyeurismus zwanghafter Drang zum Entblößen Auslöser: Angst, Ruhelosigkeit, sexuelle Erregung Kopfschmerzen, Gefühl der Unwirklichkeit anschließend Scham E. haben oft Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, über 50% sind verheiratet, schlechte Ehen es werden vermutlich Hinweisreize falsch interpretiert, als daß Situationen als sexuell wahrgenommen werden, die objektiv es nicht sind
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Frotteurismus | Berührung einer nichtsahnenden Person Reiben des Geschlechtsteils am Bein oder Gesäß einer Frau Berühren von Brüsten und Genitalien |
Sexueller Sadismus und sexueller Masochismus | Zufügen oder Erleiden von Schmerz im sexuellen Kontext 20-30% Frauen Alkoholismus verbreitet mehr Masochisten als Sadisten |
Ätiologie der Paraphilien | Psychodynamische Perspektiven P. sind defensiv Schutz vor verdrängten Ängsten und Erinnerungen sozial und sexuell unreif Kastrationsangst Unsicherheit als Mann und Liebhaber Voyeur will sich vor Beziehung zu einer Frau schützen. Verhaltenstheoretische und kognitive Perspektiven Orgasmus-Konditionierungs-Hypothese Paraphilie aufgrund zufälliger Verknüpfung von sexueller Erregung mit einem Reiz ist empirisch kaum gestützt Multifaktorielle Ätiologie Zusammenwirken mehrerer Faktoren zum Entstehen einer Paraphilie selbst mißbraucht oder Familien mit gestörten Eltern-Kind-Beziehungen Flucht vor negativen Affekten (wie Alkohol) kognitive Verzerrungen Opfer "will" gesehen oder mißbraucht werden operante Konditionierung falsche Attribution und Bestätigungen biologische Perspektiven hormonelle Ursachen bislang nur vermutet, evtl. auch Störungen im Temporallappen bei Masochisten
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Therapie der Paraphilien | häufig in Zusammenhang mit strafrechtlichen Konsequenzen Probleme: keine experimentellen Versuchsanordnungen keine Kontrollgruppenuntersuchungen (ethische Gründe) Auswahl der Behandlungspersonen willkürlich unklare Folgebehandlungsmethoden hohe Rückfallquote Methoden zur Steigerung der Behandlungsmotivation Paraphiler Täter will nicht zugeben, Täter zu sein, daher kann man sich auf den Abbau seiner Abwehrhaltung und Feindseligkeit konzentrieren Behandlungsformen erläutern, negative Folgen bei Nichtkooperation aufzeigen Paradoxe Intervention: die Motivation des Patienten bezweifeln, um diesen zum Beweis zu motivieren Erklären, eine psychophysiologische Bewertung der sexuellen Erregung zeige die Vorlieben, ohne daß er sie zugeben muß Psychoanalytisch Beurteilung der Entstehung, jedoch keine Lösungsansätze
Verhaltenstheoretisch Aversionstherapie und Sättigung Orgasmische Reorientierung - Erlernen, von konventionellen Reizen erregt zu werden - sadistische Phantasie, bis erregt, dann Weitermasturbieren und dabei ein Bild einer nackten Frau ansehen, keine weitere sadistische Phantasie erlauben usw. kognitive Therapie verzerrte Denkweisen zurechtrücken Empathietraining biologische Therapie Kastration - ethisch bedenklich Hoden entfernen aber: Operierte stellten heterogene Gruppe dar, der viele Homosexuelle angehörten,die keine Gewalt ausgeübt hatte Medikamente Testosteronsenker (MPA) Rückfallquote hoch beim Absetzen des Medikamentes |
Vergewaltigung | Geschlechtsverkeht mit einem nicht einverstandenen Partner Gewalt, Aggression, schwere körperliche Schäden oft keine Erektion und kein Orgasmus, sondern extremer Kontrolldrang, Dominanzstreben kann Auslöser der PTBS sein Phobien Selbstmordrisiko höher Substanzmißbrauch
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Sexuelle Funktionsstörungen | Störungen der sexuellen Appetenz Störungen der sexuellen Erregung Orgasmusstörungen Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen
anhaltend und wiederkehrend Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten keine Diagnose bei körperlicher Ursache (Diabetes oder Erektionsstörungen) oder anderer Achse I-Störung |
Persönlichkeitsstörungen Clustereinteilung | Cluster A paranoide, schizoide und schizotypischePersönlichkeitsstörungen, absonderliches und excentrischens Verhalten Cluster B antisoziale,Borderline,histrionische,narzisstische Persönlichkeitsstörung: dramatisches, launenhaftes, emotionales Verhalten Cluster C vermeidend-selbstunsichere, dependente, zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Furcht und Ängstlichkeit |
Cluster A absonderliches und exzentrisches Verhalten | Paranoide Misstrauen Feindseligkeit, Erwartung von Betrug und Schädigung Vertrauensmangel Eifersucht Zweifel an Loyalität und Glaubwürdigkeit anderer bedrohliche, negative Botschaften keine Halluzinationen, keine Wahnvorstellungen Prävalenz 1%, überwiegend bei Männern Schizoide kein Wunsch nach sozialen Beziehungen gelangweilte, ausdruckslos, unnahbar kein Interesse an Sex keine Freude an Tätigkeiten wie Paranoide Schizotypische Exzentrische Symptome absonderliches Denken, Aberglauben, Hellseherei, Telepathie Wahrnehmungsstörungen, Depersonalisation, Derealisation, wiederkehrende Illusionen, gespürte Anwesenheit einer Person oder Kraft Selbstgespräche, schmutzige Kleidung Beziehungsideen Mißtrauen und paranoide Vorstellungen Prävalenz geschätzt 3%, etwas mehr Männer als Frauen hohe Komorbidität mit anderen Persönlichkeitsstörungen |
Ätiologie der Persönlichkeitsstörung mit absonderlichem und exzentrischem Verhalten | genetischer Zusammenhang mit Schizophrenie vermutet |
Cluster B - Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem oder launenhaften Verhalten | Borderline Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen Starke, nicht nachvollziehbare Einstellungsschwankungen sprunghafte Emotionen leidenschaftliche Idealisierung >>> Verachtung+Wut Streitsucht, Reizbarkeit, Sarkasmus, leicht kränkbar kein kohärentes Selbstgefühl vorhanden Suizidal und Selbstverstümmelung unter Stress paranoide Vorstellungen Epidemiologie und Komorbidität Beginn späte Jugend-/frühes Erwachsenenalter Prävalenz 1-2%, mehr Frauen als Männer häufig auch affektive Störungen der Achse I Substanzmißbrauch posttraumatische Belastungsstörungen Essstörungen Persönlichkeitsstörungen ICD-10: 2 Subtypen: impulsiver Typus, Borderline-Typus Borderline-Typus ist identisch mit DSM-IV
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Ätiologie der Borderline-Persönlichkeitsstörung | Objekt-Beziehungs-Theorie Menschen reagieren auf die Welt entsprechend ihrer Beziehungserfahrungen in der Kindheit Entstehen eines unsichern Ego wegen widersprüchlicher Lernerfahrungen bzgl.Liebe und Aufmerksamkeit Aufspaltung der Aspekte in Gut/Böse, schwarz/weiß, keine Integration beider Elemente als Schutz des Ego vor Angst Biologische Faktoren genetische Komponente stark neurotisch (ist erblich) beeinträchtigte Funktionsweise des Frontallappens vermutet niedriger Serotoninspiegel Diathese-Stress-Theorie von Linehan Diathese für emotionale Fehlregulierung trifft auf entwertende Erfahrungen sexueller Mißbrauch denkbar Wechselwirkungen dynamisch: emotional fehlreguliertes Kind stellt zu große Anforderungen, die von den Eltern ignoriert oder bestraft werden dadurch unterdrückt das Kind seine Emotionen bis zum Ausbruch, es erhält Aufmerksamkeit und wird verstärkt - Teufelskreis körperlicher und sexueller Mißbrauche findet sich bei B-Patienten häufiger, ebenso wie bei dissoziativen Identitätsstörungen |
Histrionische Persönlichkeitsstörung | (hysterischer Typ) verhält sich übertrieben dramatisch fortwährend um Aufmerksamkeit bemüht (Kleidung, make Up, Haarfarbe) flacher Affekt ich-zentriert, eigene körperliche Attraktivität im Fokus plakativer, wenig detaillierter Sprachstil, Verhalten aufreizend und verführerisch Prävalenz 2-3% , häufiger bei Frauen, komorbid mit Depressionen, schlechtem Gesundheitszustand, Borderline Ätiologie Elternhaus vermittelte Sexualität als etwas Schmutziges, verhalten sich aber so, als sei es dennoch erregend und wünschenswert Daher rührt vermutlich die ständige Beschäftigung mit Sexualität, verbunden mit der Angst vor der Ausführung Übertriebenes Auftreten als Abwehr eines geringen Selbstwertgefühles |
Narzisstische Persönlichkeitsstörung | grandioses Selbstbild der Einzigartigkeit und eigener Fähigkeiten fordern ständig Aufmerksamkeit und Bewunderung sehen sich nur von besonderen Menschen und von hohem Rang verstanden wenig zwischenmenschliche Beziehungen durch Neid, Arroganz, mangelnde Empathie beuten andere aus, sind nur auf eigenen Vorteil bedacht erwarten Vergünstigungen ohne Gegenleistungen Prävalenz >1%, komorbid mit Borderline ICD-10 hat keine Kategorie, gilt als "andere Persönlichkeitsstörung" Ätiologie Psychoanalytiker sehen die Störung als Ergebnis unserer Zeit und Wertesystemes Empfindlichkeit gegen Kritik, schwaches Selbstwertgefühl, sich selbst gegenüber wenig sicher Kohut vermutet eine Ausbalancierung zwischen Größenwahn einerseits und Über-Idealisierung andererseits. Fehlt dies mangels Zuwendung der Eltern, entsteht die narzisstische Persönlichkeit, die endlos nach Liebe und Aufmerksamkeit strebt
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Dissoziative / antisoziale Persönlichkeitsstörung | dissoziativ ICD-10 antisozial DSM-IV Psychopathie oder auch Soziopathie Merkmale der antisozialen Persönlichkeitsstörung Störung des Sozialverhaltens vor 15 Lebensjahr erkennbar Schule schwänzen, von zuhause weglaufen, Lügen, Diebstahl, Brandstiftung, Vandalismus Fortsetzung dieser Muster im Erwachsenenalter über 60% der verhaltensgestörten Kinder entwickeln eine antisoziale Persönlichkeitsstörung Erwachsene: verantwortungslos, arbeitsscheu, Gesetzesübertretungen, Gereiztheit, Aggressivität, Gewalttätigkeit,Rücksichtslosigkeit,vorsätzlich unbezahlte Schulden, zeigt keine Reue und sagt Unwahrheit Prävalenz 3% Männer, 1% der Frauen meist niedriger sozioökonomischer Status komorbid meist mit Substanzmißbrauch Merkmale der Psychopathie weniger definiert als antisoziales Verhalten, als Bezug zu Gefühlen und Gedanken der Betroffenen Verarmung der positiven und negativen Gefühle kein Schamgefühl Psychopath kann charmant sein, um andere zu seinem Vorteil zu manuipulieren hat keine Angst und lernt nicht aus Fehlern Mangel an Emotionen führt zu unverantwortlichem und auch grausamen Verhalten Impulsives Verhalten
Diagnose nach Checkliste von Hare, 2 Gruppen 1.eigensüchtiges, mitleidloses, ausbeuterisches Individuum mit überhöhtem Selbstwertgefühl 2.antisozial, impulsiv, verantwortungslos
Komorbidität mit Alkohol und Drogen |
Kontroverse um Diagnosen der antisozialen Persönlichkeitsstörung | nur 20% der Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung hatten hohe Werte auf der Checkliste nach Hare Hare kritisiert, daß Lügner retrospektiv aus ihrer Jugend berichten sollen diagnostisches Konzept soll nicht mit Kriminalität gleichgesetzt werden, obgleich 75-80% der Straftäter die Kriterien der antisozialen Persönlichkeitsstörung erfüllen aber nur 15-20% erfüllen die Kriterien der Psychopathie
nur 3 von 7 Kriterien müssen laut DSM-IV erfüllt sein es kann Mangel an Reue, der ein fester Bestandteil des Konzepts der Psychopathie ist, nicht darunter sein |
Ätiologie der dissozialen bzw. antisozialen Persönlichkeitsstörung | fast alle Untersuchungen an Kriminellen Väter von Psychopathen neigen auch zu antisozialem Verhalten falsche/fehlende Sozialisationserfahrung in der Familie Retrospektive Angaben wegen der Tendenz zum Lügen höchst problematisch Längsschnittstudien notwendig, aber kaum zu realisieren Inkonsistente oder fehlende Disziplinierung gute Prädiktoren for psychopathisches Verhalten als Erwachsener Genetische Faktoren scheinen eine erhebliche Rolle zu spielen Umgebung spielt eine wesentliche Rolle - genetische Disposition des Kindes kann die Veränderung der Umwelt bewirken (Zwillingsstudien bei Adoptiveltern) fehlende Erkenntnis von Konsequenzen fehlendes Angstniveau (Vermeidungsverhalten schlechter gelernt) Ignorieren von Reizen weniger Empathie für das Leid anderer
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Cluster C - Persönlichkeitsstörungen mit ängstlichem und furchtsamem Verhalten | kein Selbstvertrauen vermeidend selbstunsicher zwanghafte Perfektionisten vermeidend-selbstunsichere-ängstliche Persönlichkeitsstörung empfindlich gegenüber sozialer Zurückweisung, Erniedrigung, Beschämung Vermeiden Beziehungen, wenn unsicher, ob sie gemocht werden Prävalenz 1%, Komorbidität mit Borderline, Depression, generalisierte soziale Phobie Dependente Persönlichkeitsstörung fehlendes Selbstvertrauen Unfähigkeit zu selbständigen Entscheidungen eigene Schwäche, anderer Stärke wird gesehen Abhängigkeitsverhältnisse grundsätzlich passiv, Aktivität bei Bedürfnis, eine Beziehung aufrechtzuerhalten (um die Abhängigkeit nicht aufgeben zu müssen) Prävalenz 1-1,5%, mehr bei Frauen Zwanghafte Persönlichkeitsstörung perfektionistisch sehr in Details aufgehalten ernst, stur, formal, unflexibel, geizig, moralisch Zwanghaft ist nicht gleich Zwangsstörung keine Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen auf. Ätiologie Vermutlich Ursache in der Eltern-Kind-Beziehung Bindungsprobleme
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STAI State Trait Anxiety Inventory Angstfragebogen | Purpose: Designed to study anxiety. Population: Grades 9-16 and adults. Score: 2 scores: state anxiety and trait anxiety. Time: (10-20) minutes. Description: - initially conceptualized as a research instrument for the study of anxiety in adults. - self-report assessment device which includes separate measures of state and trait anxiety. - state anxiety Zustand der Angst: reflects a "transitory emotional state or condition of the human organism that is characterized by subjective, consciously perceived feelings of tension and apprehension, and heightened autonomic nervous system activity." State anxiety may fluctuate over time and can vary in intensity. - trait anxiety Grunddisposition der Angst: denotes "relatively stable individual differences in anxiety proneness . . ." and refers to a general tendency to respond with anxiety to perceived threads in the environment.
Scoring and Norms: Scores on the STAI have a direct interpretation: high scores mean more trait or state anxiety and low scores mean less. Both percentile ranks and standard (T) scores are available for male and female working adults in three age groups (19-39, 40-49, 50-69), male and female high school and college students, male military recruits, male neuropsychiatric patients, male medical patients, and male prison inmates.
Reliability: The stability of the STAI scales was assessed on male and female samples of high school and college students for test-retest intervals ranging from one hour to 104 days. The magnitude of the reliability coefficients decreased as a function of interval length. For the Trait-anxiety scale the coefficients ranged from .65 to .86, whereas the range for the State-anxiety scale was .16 to .62. This low level of stability for the State-anxiety scale is expected since responses to the items on this scale are thought to reflect the influence of whatever transient situational factors exist at the time of testing.
Validity: Correlations are presented in the manual between this scale and other measures of trait-anxiety: the Taylor Manifest Anxiety Scale, the IPAT Anxiety Scale, and the Multiple Affect Adjective Check List. These correlations are .80,.75, and .52, respectively.
Suggested Uses: Recommended for studying anxiety in research and clinical settings.
Quelle: http://www.cps.nova.edu/~cpphelp/STAI.html |
BDI - Beck Depression Inventory Beck Depressions Inventar | Purpose: Designed to measure presence of depression. Population: Adolescents and adults. Score: Produces single score indicating intensity of the depressive episode. Time: Not reported. Description: - 21-item test presented in multiple choice format which purports to measure presence and degree of depression in adolescents and adults. - Each of the 21-items of the BDI attempts to assess a specific symptom or attitude "which appear(s) to be specific to depressed patients, and which are consistent with descriptions of the depression contained in the psychiatric literature." - BDI was designed to assess depression independent of any particular theoretical bias. Scoring: - Each of the inventory items corresponds to a specific category of depressive symptom and/or attitude. Each category purports to describe a specific behavioral manifestation of depression and consists of a graded series of four self-evaluative statements. The statements are rank ordered and weighted to reflect the range of severity of the symptom from neutral to maximum severity. Numerical Values of zero, one, two, or three are assigned each statement to indicate degree of severity. Reliability: - changes in BDI scores tended to parallel changes in the clinical reading of the depth of depression, indicating a consistent relationship between BDI scores and the patient’s clinical state. - reliability figures here were above .90. - Internal consistency studies demonstrated a correlation coefficient of .86 for the test items, and the Spearman-Brown correlation for the reliability of the BDI yielded a coefficient of .93.
Validity: In assessing the validity of the BDI, the readily apparent face validity of the BDI must be addressed. The BDI looks as though it is assessing depression. While this may be quite advantageous, it may make it easy for a subject to distort the results of the test. Content validity would seem to be quite high since the BDI appears to evaluate well a wide variety of symptoms and attitudes associated with depression. One study addressing concurrent validity demonstrated a correlation of .77 between the inventory and psychiatric rating using university students as subjects. Beck reports similar studies in which coefficients of .65 and .67 were obtained in comparing results of the BDI with psychiatric ratings of patients.
Suggested Uses: The BDI is recommended in research and clinical settings.
Quelle: http://www.cps.nova.edu/~cpphelp/BDI.html |
FPI - Freiburger Persönlichkeits-Inventar | 10 Standardskalen im FPI-R mit jeweils 12 Items gebildet. 10 Standardskalen Lebenszufriedenheit Soziale Orientierung Leistungsorientierung Gehemmtheit Erregbarkeit Aggressivität Beanspruchung körperliche Beschwerden Gesundheitssorgen Offenheit 2 Zusatzskalen E Extraversion N Emotionalität Auswertung
Die Rohwerte werden mittels einer Schablone addiert und im Auswertungsbogen im entsprechenden Feld abgetragen. Der Rohwert wird mit Hilfe einer Tabelle in Stanine (standard nine) transformiert. Die Staninewerte werden nun in den Auswertungsbogens eingetragen und ergeben das Persönlichkeitsprofil. Auswertungsbogen dient als Grundlage für ein psychologisches Gespräch! Die Skalen geben relevante Konzepte in den Selbstbeschreibungen der Durchschnittsbevölkerung mit hoher interner Validität wieder und sind durch zahlreiche empirische Validitätshinweise belegt. Neben der revidierten Form FPI-R wird die Form A1 als geringfügig modifizierte Fassung der häufig verwendeten bisherigen Parallelform A des FPI weitergeführt, um ggf. den Vergleich mit früheren Untersuchungen zu ermöglichen. Einsatzbereich Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Zuverlässigkeit Reliabilität Die interne Konsistenz der Skalen liegt zwischen r=.71 und r=.84. Gültigkeit Validität Die interne Validität ist durch die Konvergenz von faktorenanalytischen und itemmetrischen Analysen sowie durch konfirmatorische Clusteranalysen gesichert. Die empirische Validität ist u.a. durch die Korrelation mit Selbst- und Fremdeinstufungen, mit anderen Persönlichkeitsfragebogen und Statusmerkmalen belegt. Die zahlreichen Arbeiten zur internen und externen Gültigkeit des FPI-R sind in der Handanweisung der 5. Auflage und in einer ergänzenden Bibliographie aufgeführt.
Bearbeitungsdauer Zwischen 20 und 30 Minuten.
Quelle: http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testbspfpi.html |
NEO-FFI - Neo Fünf-Faktoren-Inventar | - measures five broad domains or factors of personality.
BIG Five 1.Neurotizismus 2.Extraversion 3.Offenheit für Erfahrungen 4.Verträglichkeit 5.Gewissenhaftigkeit
responses on the statements about thoughts, feelings, and goals can be compared with those of other adults to give a description of personality.
The NEO Five-Factor Inventory measures differences among normal individuals.
It is not a test of intelligence or ability, and is not intended to diagnose problems of mental health or adjustment.
It does, however, give some ideas about what makes one unique in his/her way of thinking, feeling, and interacting with others.
gives a general idea of how personality might be described. It is not a detailed report. completing the inventory again might score somewhatdifferently. For most individuals, however, personality traits tend to be very stable in adulthood. |
HAWIE Hamburg-Wechsler Intelligenztest | Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-R)
- wie gut ein Mensch im Verhältnis zu seinen Altersgenossen bei dem jeweiligen Test abschneidet.
- durch große Stichprobenerhebungen wurde eine repräsentative Bezugsgruppe gefunden - Raven "Advanced Matrices" ( sprach- und kulturfreier Intelligenztest) - Wechsler stellte das Konzept auf eine allgemeine theoretische Grundlage und gab eine Formel an, nach der die gefundenen Perzentilwerte in einen neuen Intelligenzquotienten umgewandelt werden sollten, der dem bisher üblichen ähnlich war. Auch bei dem neuen IQ sollte 100 "durchschnittliche Intelligenz" bedeuten, höhere Werte sollten höhere Intelligenz bedeuten und niedrigere Werte entsprechend niedrigere Intelligenz. Wechsler ging von einer normalverteilten Intelligenz in der Bevölkerung aus, daß die Verteilung einer großen Anzahl von Testwerten also einer Gaußschen Glockenkurve folgt. Innerhalb der ersten Standardabweichung nach oben und unten liegen jeweils 34 % aller Fälle. Wechsler definierte, daß jede Standardabweichung einer IQ-Änderung von 15 Punkten entsprechen solle. 68 % aller Personen einer Population haben somit einen durchschnittlichen IQ zwischen 85 und 115. 95 % haben einen IQ zwischen 70 und 130. Nur 0,13 % haben einen IQ von über 145. Um so hohe Intelligenzquotienten zu messen, benötigt man jedoch besondere Tests mit schwierigeren Fragen, die dann in einer entsprechenden Testgruppe validiert werden. Die meisten IQ-Tests sind nicht in der Lage, einen IQ von über 130 genau zu messen. Es werden zunächst noch Näherungswerte angegeben, ab 145 kann dann überhaupt kein Wert mehr errechnet werden.
- HAWIE-R ist ein Intelligenztest für die Individualdiagnostik für die Altersgruppen von 16 bis 74 Jahren. - besteht aus 11 Untertests (6 Verbaltests und 5 Handlungstests
- eignet sich zur Einschätzung des allgemeinen geistigen Entwicklungsstandes und der Untersuchung von alters-, milieu- oder krankheitsbedingten Leistungsbeeinträchtigungen in bestimmten Bereichen.
- ursprüngliche Intelligenzdefinition von David Wechsler: "Intelligenz ist ein hypothetisches Konstrukt, ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums zielgerichtet zu handeln, rational zu denken und sich wirkungsvoll mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Sie ist zusammengesetzt oder global, weil sie aus Elementen oder Fähigkeiten besteht, die, obwohl nicht völlig unabhängig, qualitativ unterscheidbar sind".
Verbalteil Allgemeines Wissen: 24 Fragen mit ansteigender Schwierigkeit. Der Test wird abgebrochen, wenn der Proband 5 aufeinanderfolgende Aufgaben nicht oder falsch beantwortet hat. Zahlennachsprechen: 7 Ziffernreihen, deren Ziffernzahl um je eine ansteigt. In einem zweiten Durchgang sollen Ziffernreihen in umgekehrter Reihenfolge nachgesprochen werden. Versagt der Proband 2 mal bei derselben Ziffernreihe wird der Testteil abgebrochen. Wortschatztest: 32 Wörter mit ansteigender Schwierigkeit sind nacheinander zu erläutern, die Bedeutung der Wörter zu erklären, Liste mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten im Handbuch ermöglich die Bewertung. Nach 5 falsch oder nicht beantworteten Fragen wird der Test abgebrochen. Rechnerisches Denken: 14 Aufgaben mit anwachsendem Schwierigkeitsgrad in Form von Schlußrechnungen. Mit einer Zeitgrenze von 120 Sekunden müssen die Aufgaben im Kopf gelöst werden. Dieser Test wird abgebrochen, wenn 3 Aufgaben innerhalb der angegebenen Zeitgrenzen nicht gelöst wurden. Allgemeines Verständnis: 13 Fragen mit ansteigender Schwierigkeit. Richtige Antwortmöglichkeiten im Anhang des Handbuches. Nach 4 falschen oder unbeantworteten Aufgaben in Folge wird der Test abgebrochen. Gemeinsamkeiten finden: zu 2 vorgegebenen Begriffen die Gemeinsamkeit (Oberbegriff) zu benennen. Antwortmöglichkeiten im Handbuch. Der Test wird nach 4 falsch oder nicht beantworteter Fragen in Folge abgebrochen. Handlungsteil Bilderergänzen: 17 Bildvorlagen, auf denen jeweils ein bedeutsames Teil fehlt. Wenn der Proband drei aufeinanderfolgende Fragen innerhalb von 20 Sekunden nicht oder falsch beantwortet hat, wird der Test abgebrochen. Bilderordnen: 10 Serien von Bildern (Kärtchen), die kleine Geschichten darstellen, sind jeweils logisch richtig zu ordnen. Wenn 4 Aufgaben in Folge nicht gelöst wurden, wird dieser Test abgebrochen. Mosaiktest: 9 mehrfarbige Würfel. Die Seiten der Würfel sind entweder einfarbig oder bestehen aus 2 farbigen Flächen, die durch die Diagonale der Eckpunkte getrennt sind, und 9 Kärtchen mit Mustern, die mit den Würfeln nachgebaut werden sollen. Die nachzubauenden Muster haben ansteigende Schwierigkeitsgrade und damit unterschiedliche Zeitgrenzen innerhalb derer die Aufgaben zu lösen sind. Nach 3 Fehlversuchen in Folge wird dieser Test abgebrochen. Figurenlegen: 4 einfachen Puzzles mit asymmetrischen Teilen, die jeweils möglichst schnell zu einer Figur (Mann, Profil eines Kopfes, Hand, Elefant) zusammengesetzt werden müssen. Gemessen wird die benötigte Zeit. Zahlen-Symbol-Test: Zahlen von 1 - 9 sind je einem Symbol zugeordnet. Der Proband lernt zunächst die Zuordnung und ergänzt dann aus einer Tabelle von 100 Ergänzungsfeldern so schnell wie möglich das jeweils dazugehörige Symbol. Nach 90 Sekunden wird der Test abgebrochen. Die Auswertung erfolgt mittels einer Schablone.
In der Testdurchführung wechseln sich die Aufgaben des Verbal- und Handlungsteils ab. Da die Testergebnisse altersspezifisch sind, werden diese anhand von Umrechnungstabellen normiert. Das hauptsächliche Ergebnis des Tests ist der Intelligenzquotient (IQ) des Probanden, aber auch die erreichte Punktzahl in den verschiedenen Aufgabentypen wird profilähnlich ausgewertet (Indizes für verschiedene klinische Gruppen) und auch die Errechnung eines Abbauquotienten (altersbeständige vs. nicht-altersbeständige Untertests) ist möglich.
Einsatzbereich 16 bis 74 Jahre. Einzeltest. Zur Einschätzung des allgemeinen geistigen Entwicklungsstandes und zur Untersuchung von Leistungsbeeinträchtigungen.
Zuverlässigkeit - Reliabilität Für die Untertests liegen die internen Konsistenzen zwischen r= .71 und r= .96, für den Handlungsteil bei r=.90, für den Verbal- und den Gesamtteil bei r= .96.
Gültigkeit - Validität Untersuchungen zur faktoriellen, zur kriteriumsbezogenen und zur diskriminanten Validität liegen vor.
Normen Altersgestaffelte sowie schulbezogene Wertpunkt-Normen, die in IQ-Werte umgerechnet werden.
Bearbeitungsdauer 60 bis 90 Minuten.
Quelle: http://www.stangl-taller.at/testexperiment/
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Psychoanalytische Therapien | Grundgedanke: Verdrängung als Primärursache für Störungen Wo ES ist, soll ICH werden... Aufhebung der Verdrängung als Ziel
Freie Assoziation Patient liegt auf der Couch und erzählt seine Gedanken und Gefühle möglichst frei assoziierend Traumarbeit Im Schlaf lässt die ICH-Abwehr nach, und Verdrängtes kommt, wenngleich maskiert, an die Oberfläche. Erinnerte Träume werden nachbearbeitet, es wird auf wirkliche Bedeutung der Träume, Gefühle, Handlungen und Gedanken hingewiesen |
Übertragung und Gegenübertragung | Übertragung emotional auf den Therapeuten bezogenes Verhalten kann positiv und liebevoll, aber auch feindselig und negativ sein lt. Freud Relikte der Einstellungen zu ehemals wichtigen Personen, werden im Therapeuten wiederbelebt gesehen
Gegenübertragung Probleme und Schwierigkeiten der (überwiegend älteren) Patienten können beim Therapeuten (meist jünger als Patient) eigene Beunruhigung auslösen (eigene ungelöste Konflikte mit den Eltern, Alterungsprozess, Abneigung, sich mit Themen wie Tod oder Sterben zu befassen usw., GÜ ist nicht neurotisch) |
Kongruenz vs. Inkongruenz | Grundsätzlich besteht Streben nach Bedürfnisbefriedigung/ Schutz vor Verletzung der Bedürfnisse = Kongruenz zwischen Wahrnehmung und motivationalen Zielen
Wird das nicht erreicht, entsteht Inkongruenz Folgen: gesteigerte Erregung negative Emotionen Aktivierung
bei aktueller Inkongruenz strebt das psychische System nach Reduktion
Konsistenztheoretisch gesehen
Konflikte (Diskordanz)
| <---
| Starke Vermeidung
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| Inkongruenz
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| schlechtes Wohlbefinden
| <--
| Entwicklung Psychopath.Symptome
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Quelle: Grundannahmen und Konstrukte der Konsistenztheorie Grawe, 1998, 2002 http://www.cx.unibe.ch/~grosse/PDF/Konsistenztheorie.pdf |
Veränderungstheorie (Frederick Perls) | Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist.
Veränderung entsteht nicht aus einem Versuch des Individuums oder anderer Personen, seine Veränderung zu erzwingen, aber sie findet statt, wenn man sich die Zeit nimmt und die Mühe macht, zu sein, was man ist; und das heißt, sich voll und ganz auf sein gegenwärtiges Sein einzulassen. Indem der Gestalttherapeut es ablehnt, die Rolle dessen zu übernehmen, der Veränderung 'herstellt', schafft er die Voraussetzung für sinnvolle und geordnete Veränderung.
Quelle: http://www.gestalt.org/paradox.htm |
Therapeutischer Prozess (beim Therapeuten) Kongruenz, Empathie, Wertschätzung | Die eigene Kongruenz des Therapeuten - seine "Echtheit" - er muss in der Beziehung zum Klienten gänzlich er selbst sein, sich nicht verleugnen, keine "Rolle" spielen.
Empathie - einfühlendes Verstehen - erst dadurch wird der Klient ermutigt, eigene Probleme zu thematisieren.
Wertschätzung - der Therapeut akzeptiert genau das, was der Klient in der augenblicklichen Therapiestunde zum Ausdruck bringen möchte. |
Paranoid | voller Mißtrauen erwartet nur Schlechtes Angst vor Betrug und Schädigung Trauen niemandem Fehler werden massiv auf Dritte verlagert extreme Eifersucht
keine Halluzinationen (wie bei Schizophrenie), keine Wahnvorstellungen (wie bei wahnhafter StörunG)
sondern Attribution |
Schizoid | kein Wunsch nach sozialen Beziehungen keine Freunde ausdruckslos, unnahbar, herzlos, kalt, emotionslos kein sexuelles Interesse Gleichgültigkeit gegenüber Lob und Kritik Einzelgänger ähnliche Diagnostik wie schizotypische und einige Formen der Schizophrenie |
Schizotypisch | abgeschwächte Form der Schizophrenie gleiche zwischenmenschliche Probleme wie Schizoide weitere excentrische Symptome ähnlich der prodromalen oder residualen Phase der Schizophrenie |