Klinische Psychologie


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192 Einträge gesamt: 

FrageAntwort
Welche Bereitschaft braucht ein klinischer Psychologe für seine Tätigkeit?Ambiguitätstoleranz
Bemühen um Objektivität
Deskriptionspräzision

Merkmale von VerhaltensstörungenStatistische Seltenheit
Verletzen sozialer Normen
persönliches Leid
Beeinträchtigung der Lebensführung
unangemessenes Verhalten
Meint Wissenschaft ein "menschliches Unterfangen" oder "Subjektivität in der Wissenschaft?Menschliches Unterfangen meint
technische Möglichkeiten
vorgefasste Meinungen
man kann manches nicht entdecken, weil/solange die passenden Instrumente fehlen

Subjektivität in der Wissenschaft
Subjektivität spielt eine Rolle
Paradigma
* System grundlegender Annahmen
* beschreibt Fragestellungen
* legt Art der Konzepte fest
* Methoden zur Erhebung und Interpretation

Paradigmen legen fest, welche Probleme untersucht werden, und wie man dabei vorgeht und bewertet
Was versteht Kuhn unter einem PARADIGMA?
Paradigma
* System grundlegender Annahmen
* beschreibt Fragestellungen
* legt Art der Konzepte fest
* Methoden zur Erhebung und Interpretation
Worin liegt der Nutzen für Paradigmen in der Wissenschaft?
einheitliche Vorgehensweise
nachvollziehbar
reproduzierbar
Berufsgruppen, die sich mit Verhaltensauffälligkeiten und Störungen befassen:Klinische Psychologen
Psychologische Psychotherapeuten
intensive praktische Tätigkeit nach Diplom
Psychiater
Mediziner mit fünfjähriger Fachausbildung
auch Psychopharmakologie
Psychoanalytiker
Mediziner oder Psychologen mit analytischer Fachausbildung
Verhaltenstherapeuten
kognitiv-therapeutisch orientiert/trainiert
Psychopathologen
Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen
nicht nur Mediziner, auch andere Bereiche
Sozialarbeiter
Sozialpädagogen
Paradigmen in der klinischen Psychologie (Welche Ansätze...)Unterschieden werden können

1.biologische
2.psychoanalytische
3.humanistisch-existenzielle
4.lerntheoretische
5.kognitive

Paradigmen
Die zentralen Aussagen des biologischen Paradigmas:somatogene Hypothese = psychische Störungen werden durch abnorme biologische Prozesse verursacht

auch bezeichnet als: medizinisches Modell, Krankheitsmodell
Krankheitsverständnis des biologischen Paradigmasirgendein biologischer Prozess funktioniert nicht normal, und verursacht (psychische) Probleme

Kausalzusammenhang z.B. genetische Prädisposition mit schizophrenen Erkrankungen

Lösung allein im biologischen Bereich zu finden
Was bringen Kritiker gegen das medizinische Krankheitsmodell vor?Klinische Symptome sind Störungen des Phänotys, nicht des Genotyps

direkte Vererbung ist nicht richtig - lediglich Genotypen können vererbt werden, Störungen des Phänotyps hängen von Umgebung und Erfahrung ab

Disposition kann vererbt sein, jedoch nicht die Krankheit an sich
Typische Forschungsansätze zum biologischen Paradigma?(Wer bzw. was wird erforscht?)
Mitglieder einer Familie
Zwillingsvergleiche
adoptierte Kinder
Linkage-Analyse
Familienstudien und ZwillingsstudienFamilien
genetische Prädispositionen untersuchbar
Bsp: 10% der Verwandten ersten Grades von Schizophrenen erhalten die Diagnose Schizophrenie, die Gesamtbevölkerung liegt bei 1%

Zwillinge
eineiige (monozygote) genetisch identisch
zweieiige (dizygote) nur 50% der Gene identisch
Was drückt die Konkordanzrate aus?ähnliche Diagnose bei Zwillingen

erbliches Merkmal: wenn bei eineiigen größer , als bei zweieiigen

bei: Annahme der gleichen Umwelt
Zusammenwirkung von genetischen und Umweltfaktoren
Was sind Adoptionsstudien?Studien an adoptierten Kindern , die getrennt von Ihren psychisch kranken Eltern aufwachsen.
Einfluß der Erziehung gestörter Eltern ist ausgeschlossen
Frage nach genetischer Prädisposition
Was sind Linkage-Analysen?Analyse der genetischen Position einer Störung.
Bislang größte Erfolge bei Alzheimer
Typische und wichtige Neurotransmitter?Noradrenalin - erzeugt starke Erregung, evtl. wichtig bei Angststörungen, zuviel NA evtl. verantwortlich für Manie

Serotonin - wirkt bei Depressionen

Dopamin - wirkt bei Schizophrenie

GABA - Gamma-Amino-Buttersäure: hemmt Nervenimpulse und mitverursacht Angststörungen
Behandlungsmethoden bei biologischem Verständnis abweichenden Verhaltens?Substanzbehandlung
kooperativ mit nicht-somatischer Behandlung
Bewertung des biologischen ParadigmasVorsicht vor Reduktionismus (auf rein biologische Faktoren)
Kernannahme des analytischen oder tiefenpsychologischen ParadigmasPsychoanalyse
Sigmund Freud (1856-1939)
psychische Krankheiten entstehen aus Problemen des Unbewussten
Tiefenpsychologie
Es Ich ÜberIch
Wechselspiel 3er Instanzen, die eigene, teilweise widersprechende Ziele verfolgen = Psychodynamik der Persönlichkeit

Wichtigste Faktoren unseres Verhaltens seien unbewußt.
Phasen der psychosexuellen EntwicklungOrale Phase - bis 18 Monate
Anale Phase - bis etwa 3.Lebensjahr
phallische Phase - Stimulation der Genitalien bis 5./6.LJ
Latenzzeit - nicht psychosexuell belegt
genitale Phase - heterosexuelle Interessen
Fixierung , Ödipuskomplex / Elektrakomplexwenn in analer Phase zuviel oder zu wenig Befriedigung erfahren hat, entwickelt eine Fixierung und kehrt zu diesem Stadium zurück, wenn er Belastungen ausgesetzt wird.
Zwangsstörung , Geiz, übertriebene Reinlichkeit

Ödipuskomplex / Elektrakomplex
entsteht in phallischer Phase ca. 4 Jahre
sexuelles Verlangen nach Elternteil
gleichgeschlechtlicher Elterteil = Rivale
Verdrängung des Konfliktes
Erlernen moralischer Wertvorstellungen, es entwickelt sich das Über-Ich
Abwehrmechanismen (gegen Angst)Angst entsteht durch Nicht-Eingestehen

Das "Ich" kann Angst wie folgt reduzieren

1.Verdrängung (ins Unbewusste abschieben,fehlzuweisen)
2.Verleugnung (ist nicht geschehen, vergessen)
3.Projektion (eigene Feindseligkeit als von anderen erbracht erleben, wie im Spiegel)
4.Verschiebung (Anbrüllen des Partners, statt des Chefs)
5.Rationalisierung (rationalen Grund für eigenes Handeln suchen)
6.Reaktionsbildung (Umwandlung unakzeptabler Wünsche in ihr Gegenteil)
7.Sublimierung (Umleitung aggressiver oder sexueller Impulese in sozial akzeptiertes Handeln)
Ansätze der Neo-FreudianerCarl Gustav Jung (1887-1961)
Mischung aus humanistischer und analytischer Psychologie
betont Konzept der Selbstaktualisierung
Zustand der Erfüllung
kollektives Unbewusstes
Extraversionstypen vs. Intraversionstypen
zielgerichtetes Handeln statt vergangenheitsorientiertes
Kenntnis von Träumen und Zielen erforderlich
Individualpsychologie von AdlerAlfred Adler (1870 - 1937)
Minderwertigkeitskomplex
Streben des Einzelnen nach Überlegenheit
rationaleres Denken vorteilhaft
Annahmen und Elemente analytischer PsychotherapieDiagnose früh und schnell
Begrenztheit darlegen (6-25 Sitzungen)
konkrete Ziele
aktuelle Lebensumstände im Fokus
Übertragung als intrumentelles Moment
Bewertung des psychoanalytischen ParadigmasNegativ
Einzelfallbeobachtungen Freuds sind nicht objektiv
begrenzte Sozialstruktur der Patientenstichprobe
keine Aufzeichnungen
Zielinteresse Freuds evtl. aussageleitend
Es, Ich und Überich sind keine "eigenständigen" Wesen

Positiv
Kindheitserfahrungen sind prägend
unbewusste Prozesse beeinflussen das Verhalten
Abwehrmechanismen werden eingesetzt
Sensibilisierung für tiefergehende Betrachtungen
Humanistische und existenzielle ParadigmenBewußtwerden von eigenen Motiven und Bedürfnissen
Entscheidungsfreiheit des Einzelnen
(nicht bei Freud: dort "regiert" Es/Ich/ÜberIch und muß
eingeschränkt werden)
Erfahrungs- oder phänomenologische Paradigmen
Konzentration auf Intervention
Klientenzentriertes Konzept von Carl RogersPerspektive des Anderen ist die Hauptdeterminante des Verhaltens

Gesunde Menschen sind sich ihrer Motive bewußt

Gestörtes Verhalten und beeinträchtigtes Leistungsvermögen ist die Folge falscher Lernprozesse

Selbstdirektivität - zweck- und zielgerichtet

Therapeuten können nicht Patienten verändern, sondern nur die Bedingungen schaffen, frei zu entscheiden
Roger´s therapeutische Interventionkeine Ziele vorgeben
Gespräch und Sitzungsverlauf vom Patienten bestimmt
Hilfe, eigene Entscheidungen zu treffen
Bedingungen dafür herstellen
Eigenverantwortung des Patienten für sich
Therapeut gibt keine Ratschläge
bedingte Wertschätzung: Ich werde Dich lieben, wenn...
klientenzentrierter Therapeut schätzt den Patienten, wie er ist
keine Technik, sondern Strategie: emphatisches Verstehen
Wechsel des Patienten aus der jetzigen in eine andere phänomenologische Welt
Existenzielle Therapiepersönliches Wachstum steht im Mittelpunkt
Existenzialismus betont freien Willen und Verantwortung und die damit verbundenen Ängste
Gestalttherapie (Fritz Perls)nicht (wie bei Freud) negative, verzerrte Merkmale des Menschen, sondern kreativer und expressiver Aspekt
Bedürfnisse, Wünsche, Ängste verstehen und akzeptieren
Bewußtsein über eigene Verhinderungsprozesse und deren Bewältigung
Bewertung des humanistischen und existenziellen ParadigmasErkennen bedeutet auch die Notwendigkeit, Fertigkeiten zu erwerben, mit den neuen (Selbst-)Erkennissen umgehen zu können

erstmals durch Rogers empirische Validierung
Lerntheoretisches Paradigma - Hauptvertreterbehavioristisch: abweichendes Verhalten wird ebenso erlernt, wie normales Verhalten
______________________
Watson: Psychologie ist ein rein objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaft
Ziel ist Voraussage und Kontrolle von Verhalten
---------------------------
Pawlow: klassisches Konditionieren
UCS >>> UCR
CS >>> nix
UCS >>> CS >>> CR
CS >>> CR

Der kleine Albert - Experiment von Watson
______________________________
Thorndike: Operantes Konditionieren
Gesetz der Wirkung
Verhalten, welches für den Organismus befriedigende Ergebnisse bringt, wird wiederholt

Unangenehme Folgen bewirken Verhaltensreduktion
---------------------------------
Skinner: Prinzip der Verstärkung
2 Arten der Verstärkung: positive vs. negative Verstärkung
Verhalten wird durch positive oder negative Verstärkung der sozialen Umwelt determiniert
---------------------------------
Shaping: Ratten-Experiment mit Belohnungsgabe
---------------------------------
Bandura: Modelllernen

Stellvertretendes Lernenvermitteltes Lernen

für Lernprozess ist weder nötig das Verhalten selbst zu zeigen, noch dafür verstärkt zu werden
Zwei-Faktoren-Theorie der Angst1. klassisches Konditionieren: Furcht vor Reiz (gefolgt von Schmerz=Faktor 1)

2. operantes Konditionieren (Antizipation des Schmerzes=Faktor 2): Erlernen offenen Verhaltens, um sich dem konditionierten Reiz zu entziehen, und so die Angst abschwächen

Ansätze der VerhaltenstherapieVeränderung von Verhaltensstörungen, 1.Gegenkonditionierung und Konfrontation
2.operante Konditionierung
3.Modellernen
4.kognitive Verhaltenstherapie
Bewertung lerntheoretischer Paradigmenkaum noch biologische Aspekte
Schwerpunkt auf lerntheoretischen Überlegungen
Problematik des Nachweises
Das kognitive ParadigmaKognition-Denkmusterstruktur

Strukturierung
Sinnzumessung
in Bezug setzen mit bereits gespeicherten Erfahrungen

kognitive Umstrukturierung >> Veränderung eines Denkmusters

kognitive Verhaltenstherapien - alleine und in Gruppen
Bewertung des kognitiven Paradigmasvage und nicht immer gut definierte Konzepte und Schemata
wenig hilfreiche Erklärungen
Zuweisung des Gedankens zu einem Gefühl, ohne zu wissen, woher dieses kommt
Fokus auf gegenwärtige Bedingungen
Vernachlässigung früherer Bedingungen
Kognitives vs.Lerntheoretisches Paradigmaoft Emotionalität vs. Rationalität

Fuzzyness vs. Präzisionsdenken

frühes Erleben vs. aktuelle Befindlichkeiten

Tiefensuche vs. Akzeptanz der Repräsentation
Diathese-Stress-ModellDiathese:Disposition für eine Krankheit
Stress: Auslösefaktor

integratives Paradigma
biologische+psychologische+Umweltfaktoren
Wechselwirkungen
Hauptmerkmale DSM IV und ICD 10ICD WHO klassifiziert psychische Störungen im "International Statistical Classification of Diseaes, Injuries and Causes of Death" inkl. Klassifikation gestörten Verhaltens
* Auflistung diagnostischer Kriterien

DSM American Psychiatric Assossiation:
Diagnostic and Statistic Manual
* Verhalten und Symptome spezifiziert

5 Achsen
Achse I : alle psychischen Störungen außer Achse II
Achse II: Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung
Achse III:medizinische Faktoren
Achse IV: psychosoziale, Umweltfaktoren
Achse V: globales Funktionsniveau
DSM IV - 5 AchsenPerson wird auf allen 5 Dimensionen beurteilt (den Achsen)

Achse I : alle psychischen Störungen mit Ausnahme von Persönlichkeitsstörungen und geistiger Behinderung
- Depression
- Angststörung

Achse II : Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung
- dependente Persönlichkeitsstörung
- antisoziale
- emotional instabile
- narzisstische
- zwanghafte
- schizoide
- schizotypische
- histrionische usw.

Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren
- Antidepressiva ungeeignet bei Herzpatienten

Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme
- Arbeitsplatzprobleme
- Familienprobleme

Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus
- Globalbeurteilung des Funktionsniveaus
DSM IV - Diagnostische KategorienBetreffen Achse I und Achse II

Störungen, die gewöhnlich erstmals im Kindes-und Jugendalter diagnostiziert werden

1.Substanzinduzierte Störungen
2.Schizophrenie
3.Affektive Störungen
4.Angststörungen
5.Somatoforme Störungen
6.Vorgetäuschte Störungen
7.Dissoziative Störungen
8.Sexuelle- und Geschlechtsidentitätsstörungen
9.Essstörungen
10.Schlafstörungen
11.Störungen der Impulskontrolle (nicht andernorts klassifiziert)
12.Anpassungsstörungen
Substanzinduzierte StörungDrogen, Alkohol
Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Leistungsfähigkeit
Ursache affektiver Störungen
Schizophreniegestört ist
Kontakt zur Realität
Sprache und Kommunikation
Emotionsempfindung

Wahnphänomene
Affektive StörungMajor Depression
mutlos, antriebslos, suizidgefährdet, Selbstvorwürfe
Manie
übermäßig gereizt,aktiv,euphorisch,selbstbewußt,ablenkbar
Bipolare Störung
episodenhafter Wechsel
Angststörungen 6 Arten im DSM IVirrationale und übermäßige Angst
Phobien
Panikstörung
generalisierte Angststörung (ständig ängstlich, nervös)
Zwangsstörung (Waschzwang, stereotypes Handeln)
PTBS: Posttraumatische Belastungsstörung
akute Belastungsstörung
Somatoforme Störungenkörperliche Beschwerden
Konversionsstörung: Verlust motorischer oder sensorischer Funktionen (Lähmung Taubheit, Blindheit)
Hypochondrie (Fehlinterpretation von angenommenen Symptomen)
körperdysmorphe Störung (angenommene Veränderung des eigenen Äußeren)
Dissoziative Störungenplötzliche Bewußtseinsänderung
Beeinträchtigung Gedächtnis und Identitätsgefühl
dissoziative Fugue
verlässt bisherigen Lebensort, beginnt ein neues Leben ohne Erinnerung an früheres Leben
dissoziative Identitätsstörung
(multiple Persönlichkeit)
unterscheidbare, komplexe Identitäten die zu unterschiedlichen Zeiten dominieren
Depersonalisierungsstörung
Gefühl der Selbstentfremdung und Unwirklichkeit
Sexuelle Störungen und Störungen der GeschlechtsidentitätParaphilie
Exhibitionismus, Voyeurismus, Sadismus, Masochismus
sexuelle Funktionsstörungen
Erektionsstörungen
vorzeitiger Samenerguss
Orgasmushemmung
Störungen der Geschlechtsidentität
Transsexualität
SchlafstörungenDyssomnien
Schlafdauer und -qualität beeinträchtigt
Parasomnien
Angstträume
Schlafwandeln
EssstörungenAnorexia nervosa
Magersucht
Angst, dick zu werden
Bulimia nervosa
Fressanfälle gefolgt von selbstinduziertem Erbrechen
Vorgetäuschte StörungVortäuschen psychologischer oder physiologischer Symptome, um als krank zu gelten
AnpassungsstörungEntwicklung emotionaler Symptome oder Verhaltenssymptome bei Belastung
sofern nicht in anderer Achse-I-Störung diagnostiziert
Störungen der Impulskontrolleunangemessenes, unkontrolliertes Verhalten
intermittierende,explosible Störung(gewalttätiges Verhalten)
Kleptomanie
Pyromanie
Pathologisches Spiel (Glücksspieler)
Trichotillomanie (Haare ausreißen)
Persönlichkeitsstörungtiefgreifende, inflexible und schlecht angepasste Verhaltensweisen
kodiert auf DSM Achse II
schizoide
Verschlossenheit, keine Freunde,gleichgültig bei Lob/Kritik
narzisstische
übermäßiges Selbstwertgefühl,Erfolgsphantasien,Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Neigung zur Ausbeutung anderer
antisoziale
Störung des Sozialverhaltens
auch schon im Jugendalter (Schuleschwänzen, Aggressivität)
keine Verantwortungsübernahme
keine Schuld oder Scham bei Verletzung sozialer Normen
asthenisch/dependent
fehlendes Selbstvertrauen
zwanghafte/anankastische
Perfektionismus, übermäßige Beschäftigung mit Einzelheiten
stur,formal,unflexibel,Geiz
>>> keine Zwangsstörung mit Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen!
Andere klinisch relevante ProblemeSchwierigkeiten in Schule oder Studium
antisoziales Verhalten
Simulation
zwischenmenschliche Probleme
Berufsprobleme
körperliche Mißhandlung, sexueller Mißbrauch
einfache Trauer
Nichtbefolgen von Behandlungsanweisungen
religiöse und spirituelle Probleme
Lebensphasenprobleme
Delir, Demenz, amnestische und andere kognitive StörungenBeeinträchtigung kognitiver Funktionen
Delir
Bewußtseinstrübung, wechselnde Aufmerksamkeit,unzusammenhängende Gedankengänge
Mögliche Ursachen:schlechte Ernährung, Substanzmißbrauch
Demenz
Abbau geistiger Fähigkeiten
Abbau der Gedächtnisfähigkeit/-leistung
Mögliche Ursachen: Alzheimer Krankheit,Schlaganfall, physiologische Erkrankungen, Substanzmißbrauch
amnestische Störung
Gedächtnisbeeinträchtigung, wenn nicht Delir oder Demenz
Mögliche Ursache: Alkoholmißbrauch
ICD 10diagnostisches, kategoriales System der WHO
Annäherung an DSM
keine multiaxiale Beurteilung
Über 300 psychopathologische Kategorien in 10 Abschnitten

Diagnosen mit Buchstaben in Kombination mit Nummern kodiert
Unterkategorisierung nach Punkt Bsp: F10.25 (F=psychische Störung)
Diagnostische Hauptkategorien des ICD 10Alle im Bereich F

F00-F09 Organische, einschließlich psychischer Störungen
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F20-F29 Schizophrenie,schizotype und wahnhafte Störungen
F30-F39 Affektive Störungen
F40-F49 Neurotische,Belastungs-und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzminderung
F80-F80 Entwicklungstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
Kritik an jeglicher Art der KlassifizierungInformationsverlust
Kategorisierung blendet immer Teilinformationen aus - welches sind die relevanten, welche sind zu Unrecht ausgeblendet?
Stigmatisierung
negatives Image von Psychiatriepatienten in der Öffentlichkeit
kann persönliche und berufliche Beeinträchtigungen verursachen
Bedeutung von Klassifikation und DiagnosePositiv:
Hinarbeiten über "Klassen" zu neuen Informationen

Negativ:
diagnostische Klassen sind weder reliabel noch valide


Kategoriale vs. dimensionale KlassifikationDSM & ICD sind kategoriale Klassifikationssysteme
Ausprägungsgrad wird nicht erfasst
Grenzziehung schwierig

Dimensionale Erfassung
Positionierung auf quantitativer Skala
Grenz-/Schwellwerte festlegen schwierig
Reliabilität , Definitionwann führt ein Test/Instrument bei jeder Anwendung zu selben wissenschaftlichen Beobachtung
- Gummiband wäre ungeeignet, nicht reliabel
- Holzlineal liefert reliable Ergebnisse
Interrater-Reliabilität
Übereinstimmung von 2 Bewertern in der Beurteilung eines Ereignisses
Sensitivität
Übereinstimmung bzgl. des Vorliegens eines bestimmten Diagnose
Spezifizität
Übereinstimmung über das Fehlen einer Diagnose
Validität- KonstruktvaliditätKonstruktvalidität
in welchem Maße können über ein Konstrukt genaue Aussagen und Vorhersagen getroffen werden?

um V. festzustellen bedarf es eine Kontrollgruppe, um die Effekte eindeutig den UV-Manipulationen zuschreiben zu können
DSM IV und ICD 10 - Diagnose-KritikReliabilität verbessert durch:
ausführliche Beschreibung der Diagnosekategorien
Haupt- und Nebenmerkmale
Kulturspezifische Unterschiede
spezifische diagnostische Kriterien genannt

Probleme:
kategoriale vs. dimensionale Klassifikation ungelöst
Willkürlichkeit bei den Grenzwertfestlegungen
Diagnostiker und Forscher klassifizieren unterschiedlich
hohe Reliabilität bedingt nicht zwangsläufig hohe Validität im Einzelfall
starker Einfluß subjektiver Faktiren
Zuweisung zu den Klassifikationsbereichen nicht immer eindeutig begründbar
ReliabilitätstestsRetest
Paralleltest
innere Konsistenz oder Homogenität
Welche Validitätstypen werden unterschieden?mißt ein Instrument das, was es vorgibt zu messen? (oder etwas anderes: statt Höhe die Breite)

Inhaltsvalidität
werden fragliche Aspekte angemessen repräsentiert
Kriteriumsvalidität
Zusammenhang mit einem anderen Maß
Konstruktvalidität
entspricht Test dem Konstrukt oder Merkmal
Konstrukt ist z.B. Intelligenz, Ängstlichkeit, verzerrte Wahrnehmung
Psychologische Erhebungsverfahren: was ist beim Klinischen Interview zu beachten?
zu beachten
1.nonverbales Verhalten
2.Einfluß des Paradigmas
3.Bedeutung der Beziehung
4.Unklare Verlässlichkeit der Information
- Einfluss des "Typs" des Interviewers (Jeans vs.weißer Kittel)
5.Unterschiedliche Strukturiertheit
6.Strukturierte Interviews
- SKID, DIA-X, DIPS
- Verwendung erhöht Reliabilität
Nennen Sie einige Psychologische TestsPersönlichkeitsfragebogen
Freiburger Persönlichkeitsinventar
NEO-FFI
Projektive Persönlichkeitstests
Rorschach-Test
Thematischer Apperzeptionstest
Scenotest
Roberts-Apperzeptionstest
Intelligenztests
Prüfparameter im Freiburger PersönlichkeitsinventarLebenszufriedenheit
soziale Orientierung
Leistungsorientierung
Gehemmtheit
Aggressivität

Siehe auch HIER
NEO-FFI - NEO Fünf Faktoren InventarFünf Faktoren der Persönlichkeit (Big Five)
1.Neurotizismus
2.Extraversion
3.Offenheit für Erfahrungen
4.Verträglichkeit
5.Gewissenhaftigkeit

Siehe auch HIER
STAI - state-trait-Angstinventarmißt das Konstrukt Ängstlichkeit
Siehe auch HIER
Projektive PersönlichkeitstestsRoschachtest
Interpretation von präsentierten Bildern
Antworten weisen auf unbewusste Prozesse hin
Thematischer Apperzeptionstest TAT
SW-Bilder als Auslöser für zu erfindende Geschichten
Scenotest
Standardisierte Figuren als Symbolfiguren zur Szeneauslösung
Roberts-Apperzeptionstestfür Kinder
Entwicklung zu standardisiertem, objektivem Bewertungsinstument
objektive Bewertungskriterien
Bilder von Kindern und Familien >> Geschichten erzählen
aufgrund normativer Daten kann das Antwortmuster gerated werden
Intelligenztestserster Test von Alfred Binet
HAWIE
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene
siehe HIER
HAWIK
HAWI für Kinder
Stanford-Binet-Test

MWT-B
Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest
=========================================
IQ-tests sind meist standardisiert
Mittelwert = 100
Standardabweichung = 15
65% erreichen IQ 85-115
unter 70: signifikant unterdurchschnittliche Intelligenz
über 130 (zwei Standardabweichungen über Mittelwert) gelten als geistig begabt (2,5% der Bevölkerung)
Soziale und emotionale IntelligenzFähigkeit zu
sozialer Wahrnehmung
Gratifikationsaufschub
Sensibilität für Bedürfnisse anderer
SORK - Diagnostik von Verhalten und KognitionenStimuli - Umgebungsfaktoren
Organismus - physiologische & psychologische Faktoren
Reaktionen - beobachtbares, meßbares Verhalten
Konsequenzen - Verhaltensverstärker/-bestrafer
Erhebungsmethoden in der VerhaltensdiagnostikDirekte Verhaltensbeobachtung
unstrukturiert
strukturiert
Selbstbeobachtung
meist retrospektiv
Ökologische Momentaufnahme ÖMA
Echtzeitselbstbeobachtung
Ausfüllen von Tagebüchern
Reaktivität
bloße Selbstbeobachtung führt zu Verhaltensänderung
Interviews und Selbstbeurteilungsfragebogen
Selbstbeurteilungsfragebogen
Konfliktlösungsfragebogen
Studien zur sozialen Fertigkeit
Ansätze zur Erfassung von Kognitionen
Selbstbeurteilungsfragebogen
Skala dysfunktionaler Überzeugungen (DAS)
Lautes Denken
Lautes Denken in simulierten Situationen
Gedanken aufschreiben


Hirnbereiche steuern unterschiedliche Körperfunktionen
Denken, Feinmotorik Frontallappen
Wahrnehmung von Geräuschen im Temporallappen
optische Wahrnehmung im Okzipitallappen
Hirnhälften: links steuert rechte Körperhälfte und umgekehrt
Linke Hirnhälfte:Sprache
Rechte Hirnhälfte:Emotionen,Intuition
Biologische ErhebungsverfahrenComputertomographie CT
strukturelle Gehirnanomalien feststellbar
Kernspintomographie - Magnetresonanztomographie MRI
Magnet löst Bewegung der Wasserstoffatome im Körper aus
Abschaltung der Feldstärke bewirkt Bewegung der Atome in die ursprüngliche Position, das damit verbundene elektromagnetische Signal kann aufgezeichnet werden
funktionelle Kernspintomographie
schnelleres Aufnahmeverfahren ermöglicht Messung metabolischer Veränderungen
Positronenemissionstomographie PET
Invasives Verfahren
radioaktive Teile werden injiziert und Kollisionen der Positrone und Elektronen im Gehirn erzeugen ein farbiges Bild
Neurochemische Verfahrennur post-mortemmöglich
Untersuchung von Neurotransmitter-Metaboliten
Metabolit: entsteht, wenn Neurotransmitter deaktiviert wird
Messung dieser Metaboliten in Blut, Urin oder in Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
Neuropsychologische VerfahrenHalstead-Reitan-Batterie
Hirnschädigungen nach Schlaganfällen, Tumoren und Kopfverletzungen sind feststellbar
hilfreich bei Festellung ob Demenz oder Depression oder degenerative Hirnerkrankung

Taktiler Leistungstest
- Zeit
Klötzchen mit verbundenen Augen in Formenbrett einpassen
- Gedächtnis
Formenbrett aus dem Gedächtnis zeichnen
- Kategorientest
Bildschirmrepräsentation
Zuweisung zu Kategorien (Zahlen)
- Lautwahrnehmungstest
sinnlose Silben bestehen aus 2 Konsonanten und langem e-Laut
Auswahl "erkannter" Worte aus Liste

Luria-Nebraska-Batterie
11 Teile mit 269 Items
zweieinhalb Stunden Dauer
zuverlässig auswertbar
Psychophysiologische Verfahrenkörperliche Veränderungen oder Zusammenhänge als Begleiterscheinungen psychischer Ereignisse

Elektrokardiogramm
Herzfrequenz
Galvanischer Hautwiderstand
elektrodermale Reaktion auf Aktivität des autonomen Nervensystemes (Angst, Freude)
Blutdruck
inwieweit beeinflussen Stimmungen den Blutdruck
Elektroenzephalogramm
elektrische Aktivität des Gehirns
Mustererkennung kann Tumore oder Epilepsie erkennbar machen
Kulturelle Einflüsse bei psychologischen Erhebungennachteilige Diagnostik festgestellt in diversen Fällen
Diagnostik ist kulturspezifisch anzupassen
kulturelle Eigenheiten zu beachten
Wer (Weißer?) untersucht wen (Afrikaner) wie (Testverfahren) und zieht welche Schlüsse (Vorurteils-Bias?)?
Sprache/Sprachverwendung
ethnischer Hintergrund
Stabilität und Variabilität von VerhaltenPersönlichkeitstheorie
Annahme der Stabilität
Walter Mischel: außer dem IQ sind Persönlichkeitsmerkmale keine Determinanten des Verhaltens, welches situativ oft nicht stabil ist
Rigides Verhalten
kann (nach Wachtel) Kennzeichen für psychische Störungen sein
Persönlichkeitsstörungen sind aber oft stabil
Unterschiedliche Wahrnehmung
Menschen nehmen Situationen unterschiedlich wahr oder empfinden objektiv unterschiedliche Situationen als gleich
(Bsp:Angststörungen)
Auswahl von Situationen
Persönlichkeitsdispositionen nehmen Einfluß auf Auswahl von Situationen und Konstruktionen.
Wechselwirkung zwischen Persönlichkeitsmerkmalen
Stabilität als Ergebnis gleicher Situationswahl
Konsistente Selbstwahrnehmung
Bandura: Menschen erleben sich selbst als konsistent
Verhalten verschiedenartig und den Umständen entsprechend
Funktionalität von Verhalten
situative Determinanten des Verhaltens, insbesondere deren Verstärker
Verhalten als Funktion der erwarteten Folgen
Interaktion von Situation und Person
Persönlichkeitsfaktoren und verschiedene Situationen interagieren (Diathese-Stress-Modell)
Angststörung6 Hauptkategorien im DSM IV:
Phobien
Panik
Zwang
generalisierte Angst
posttraumatische Belastungsstörung
akute Belastungsstörung

5 Kategorien nach ICD 10:
phobische Störungen (Agoraph., soziale Ph.)
andere Angststörungen (Panik, generalisierte A.)
Zwangsstörung
Reaktion auf schwere Belastung
Anpassungsstörungen (akute und posttraumatische Belastung)
Angststörungen - Komorbiditätin vielen Fällen werden auch andere Diagnosekriterien erfüllt
Gründe:
Symptome sind nicht spezifisch
ursächliche Faktoren können auf mehr als eine Störung zutreffen

Phobienbeeinträchtigendes, angstvermitteltes Vermeidungsverhalten
kein Verhältnis zur objektiven Gefahr des gemiedenen Gegenstandes oder der gemiedenen Situation

Psychologen sehen das Phänomen und seine Aspekte
Psychoanalytiker sehen den Symbolcharakter
Verhaltenstheoretiker sehen die Funktion

spezifische Phobien:
konkret auf Ursachen bezogen
nach DSM IV:
Blut,Spritzen,Verletzungen
Situationen (Auto,Flugzeug,geschlossene Räume)
Tiere
Umwelt (Höhe,Wasser)
Prävalenz m 7% , w 16%

soziale Phobien
an die Anwesenheit anderer Menschen gebunden
(vor Publikum reden, öffentliche Toiletten aufsuchen, in Gegenwart anderer essen)
generalisiert
früheres Lebensalter
Depression und Alkoholmißbrauch
stärkere Beeinträchtigung
oder
spezifisch
Prävalenz m 11% w 15%

Ätiologie der PhobienPsychoanalytische Theorien
Freud: Abwehr der Angst vor verdrängten Triebimpulsen aus dem ES
Übertragung der Angst auf den gefürchteten Gegenstand
Symbolischer Zusammenhang
Vermeidung des Gegenstandes vermeidet den Konflikt
Arieti: Verdrängung eines zwischenmenschlichen Problems, welches ausbricht, wenn Belastungen auftreten

Lerntheoretisch Ansätze
Vermeidungskonditionierung
P. sind gelernte Vermeidungsreaktionen
(kleiner Albert >>> Angst vor Ratten induziert)
klassische Konditionierung - erlernte Furcht gekoppelt an phobischen Inhalt
operante Konditionierung - Reduzierung der Angst durch Meidung
Aber: Angst läßt sich löschen, wenn erlernt
Modelllernen
Physiologische Bereitschaft
ist unterschiedlich: Insekten eher geeignet, als Lämmer
physiologische Prädisposition
Löschung prädispositional erworbener Ängste nicht möglich (Häuser/Gesichter vs.Schlangen)
kognitive Diathese - Glaube, es könne sich wiederholen
Kontrollverlustangst
Fehlattribution physiologischer Reize fördert Phobieentwicklung


verhaltenstheoretisches Modell
Soziale Phobie als Ergebnis falschen Sozialverhaltens und Erlebens

Kognitive Theorien
Selbstwerteinschätzung
Kontrollverlust

Biologische Faktoren
Erregbarkeit des autonomen Nervensystemes
Genetische Disposition autonomer Labilität
Therapien der PhobienPsychoanalytisch
Aufdecken der verdrängten Konflikte
Verhaltenstherapeutisch
systematische Desensibilisierung
bei Blut-und Spritzenphobien NICHT entspannen
Grund: bei Angst steigt zunächst Blutdruck und Herzschlag, und fällt dann so stark, daß Bewußtlosigkeit droht - Entspannen verstärkt diese Gefahr, was angstverstärkend wirkt. daher Muskelanspannung empfohlen

Training sozialer Kompetenzen
Modellernen
Reizüberflutung (Flooding)
Operante Verfahren
kognitive Ansätze
biologische Ansätze
Panikstörung und Agoraphobieunerklärliche Anfälle von Herzrasen, Atemnot,Übelkeit,Beklemmungsgefühle im Brustraum,Erstickungsgefühle, Schwindel,Schwitzen,Zittern,starke Besorgnis,panische Angst, Gefühl drohenden Unheils, Depersonalisation (Eindruck, sich selbst fremd zu sein) und Derealisation (Wirklichkeitsverlust)
reizgebundene Panikattacken sind an Situationen gebunden
vs.
situationsprädisponierte Attacken
Prävalenz m 2% w 5%
kann mit oder ohne Agoraphobie diagnostiziert werden(DSM IV)
Häufig komorbid mit
Major Depression
generalisierte Angststörung
Alkoholismus
Persönlichkeitsstörungen
Ätiologie der PanikstörungBiologisch
durch eine Krankheit verursachte körperliche Empfindungen
kann genetisch bedingt sein
Noradrenerge Aktivität: übermäßige Aktivität des noradrenergen Systemes
Psychologische Theorien
Angst vor der Angst
unerklärliche körperliche Erregung führt bei Menschen, die Angst vor solchen Empfindungen haben, zu Panikattacken
Angst vor Kontrollverlust
Therapie der Panikstörung und AgoraphobieMedikamentös/biologisches Verfahren
Antidepressiva
Anxiolytika
starke Nebenwirkungen, hohe Abbrecherrate
süchtigmachend (Benzodiazepine)

Konfrontationsverfahren/psychologisches Verfahren
Entspannung bei direkter Konfrontation
langfristig sehr stabil
Einbeziehung des Partners
Familientherapien
nichtphobischer Partner soll keine Rücksicht auf Phobie mehr nehmen
unterstützt Konfrontationsverfahren
beziehungsverbessernde Wirkung der Phobiereduktion
Konfrontation mit auslösenden inneren Reizen
1.)Entspannungstraining
2.)Kombination kognitiv strukturierter Verhaltensinterventionen nach Ellis und Beck
3.) Konfrontation mit panikauslösenden inneren Reizen
(Barlow et.al., gut validiert)
- auslösend via Hyperventilation
- Erleben einer sicheren Umgebung
- kognitive Coping- und Entspannungstechniken
- Neuinterpretaion körperlicher Empfindungen
- ist überlegen vs. Aprazolam und Imipramin
- Zusatzverabreichung der Medikamente ohne Vorteil
- geringere Rückfallgefahr als bei medikamentöser
Behandlung


Generalisierte Angststörungpersistierende Ängstlichkeit in vielen Lebenssituationen
chronische, unkontrollierbare Sorge um alles mögliche
(Gesundheit, Zuspätkommen)
Konzentrationsschwierigkeiten, Ermüdung, Ruhelosigkeit, Gereiztheit, starke Muskelverspannung
Prävalenz 5%, bei Frauen 2x häufiger, als bei Männern
Beginn in mittleren Teenagerjahren
Auslöser könnten belastende Lebensereignisse sein
hohe Komorbidität mit anderen Angststörungen und affektiven Störungen
Ätiologie der Generalisierten AngststörungPsychoanalytisch
Ursache sei unbewußter Konflikt zwischen Ich und Triebregungen des Es
Sexuelle oder aggressive Triebe werden vom Ich wegen unbewusster Angst vor Bestrafung nicht zugelassen
daher Anspannung und Unruhe als Angstindikator
nicht konkret gerichtet (wie beim Phobiker), daher ständig der Angst ausgesetzt
kognitiv-verhaltenstheoretische Sicht
* äußere,konditionierte Reize
lerntheoretisch: Umgebung als Auslöser
Angst als Ergebnis klassisch konditionierter Reize
mehr konditionierte Reize als bei Phobien
* Kontrolle und Hilflosigkeit
Kontrollverlustwahrnehmung
(als)kontrollierbar (wahrgenommene) belastende Reize sind weniger angstauslösend, als unkontrollierbare
Vorhersehbarkeit ist angstreduzierend
Tiere ziehen angekündigten Stromschlag einem nicht angekündigten vor (Seligman & Binik ,1977)
Fehlen des ankündigenden Reizes: Sicherheitsgefühl
bei Unvorhersehbarkeit: ständige Angst
* Sorgen als negative Verstärker
Sorge verstärkt negativ: lenkt von negativen Emotionen ab
weil Sorge Verarbeitung emotionaler Reize blockiert
biologische Sichtweisen
* genetische Faktoren
keine Bestätigung in Zwillingsstudien
dennoch häufig bei Verwandten
Neurotizismus ist erblich (und tritt bei allen Angststörungen auf)
* GABA
im Gehirn Rezeptor für Benzodiazepine
bei Angst feuern Neuronen im Hirn
GABA-System wird angeregt und wirkt angsthemmend
g.A. könnte Defekt im GABA-System sein
Benzodiazepine verstärken Freisetzung von GABA und damit die Angst
Medikamentös zielt also die Behandlung auf Blockade des GAB-Systemes.
Therapie der generalisierten AngststörungPsychoanalytisch
Konfliktbewältigung
Konfrontationsbewältigung (ähnlich bei Phobien)
Eingrenzung auf Phobie erleichtert zielgerichtetes Vorgehen
systematische Desensibilisierung
Entspannungstraining
Angst unter Kontrolle bringen
Erlernen von Entspannung statt Anspannung
Kompetenzgefühle
Kompetenzfertigkeiten vermitteln
Modellernen
operante Verhaltensformen
Entkatastrophisieren
schlimmsten Fall vorstellen
Alternativen bedenken
Blow-Up-Methode(Arnold Lazarus,1971)
ein befürchtetes Ereignis wird in seiner excessivsten Form phantasiert um zu desensibiliseren und zu relativieren
Anxiolytika
Benodiazepine (Valium, Xanax) und Buspirone, Tofranil(Antidepressivum)
starke Nebenwirkungen
Schläfrigkeit, Gedächtnisprobleme, Antriebsmangel, Sucht
wenn abgesetzt wird, erfolgt i.d.R. Rückfall
ZwangsstörungAngststörung mit beständigen und unkontrollierbaren Gedanken
Zwang, bestimmte Handlungen immer zu wiederholen
Prävalenz 1-2%, mehr Frauen als Männer
Beginn frühes Erwachsenenalter
Auslöser oft Schwangerschaft oder Geburt,Familienkonflikt, Konflikt am Arbeitsplatz
Männer eher Kontrollzwänge, Frauen eher Waschzwänge
oft komorbid mit Depression, Panik und Phobien sowie Persönlichkeitsstörungen
Zwangsgedanken
extremes Zweifeln, Zaudern,Unschlüssigkeit
Infektionsangst
sexuelle oder aggressive Expressionsangst
hypochondrische Angst
Zwangshandlungen
zwanghafte, extrem häufig wiederholtee Verhaltensweisen oder geistige Handlungen
keine realistische Beziehung zwischen Handlung und Wirkung, oder völlig übertriebene Handlung
Sauberkeits-und Ordnungszwänge
Vermeidung bestimmter Gegenstände
Magische Vorsichtsmaßnahmen
Kontrollwiederholungen
Wiederholungshandlungen
echte Zwangshandlung ist ich-fremd, und nicht mit Vergnügen verbunden ("kann nicht an Eisdiele vorbeigehen" ist keine Zwangshandlung)
Selbsterkenntnis, daß Rituale dumm und absurd sind, aber keine Möglichkeit der Beendigung/Änderung
Zwangsstörung kann auch Depressionen und generalisierte Angst hervorrufen
oft Paartherapie indiziert, weil Zwangsstörung u.U. Ausdruck von Eheproblemen ist
Ätiologie der ZwangsstörungPsychoanalyse
unkontrollierbare Zwangshandlungen und Gedanken aus sexuellen und aggressiven Triebkräften, die auf übermäßige Sauberkeitstrainings zurückzuführen sind
Analfixierung
Kampf zwischen Es und Abwehrmechanismus.
Nach Adler sind Zwangsstörungen Ausdruck des Gefühls der Inkompetenz
Minderwertigkeitskomplex wegen zu nachgiebiger oder zu dominanter Eltern entwickelt sich zu Zwangsritualhandlungen (Kontrollerleben)
Erlerntes Verhalten
Händewaschen ist operante Fluchtreaktion, die zwanghafte Furcht vor Kontakt mit Schmutz oder Krankheitserregern reduziert
Gedächtnisschwäche
wurde die Handlung soeben bereits ausgeführt (Heizung ausschalten?)
Unfähigkeit, zwischen realem und vorgestelltem Verhalten zu unterscheiden (vielleicht meine ich nur, ich hätte...)
Bislang nicht experimentell nachgewiesen
Zwangsgedanken wegen Schwierigkeiten der Reizkontrolle
Paradoxer Effekt der Gedankenunterdrückung
Versuch, einen Gedanken zu unterdrücken löst intensive Beschäftigung damit aus
Unangenehme Gedanken zu unterdrücken ist verbunden mit starken Emotionen, was zu Verstärkung der negativen Stimmung führt
Biologische Faktoren
erhöhte Aktivität in den Frontallappen
Fehlfuktion der Basalganglien vermutet
Komorbidität mit Tourette-Syndrom (Beschimpfungen, plötzliche Ausfälligkeiten)
Serotoninsystem involviert, aber Serotonin selbst alleine nicht
Genetische Komponente
hoher Anteil in der Verwandschaft
Prävalenz bei Verwandten ersten Grades sehr hoch
biologische Prädisposition wahrscheinlich
Therapie der ZwangsstörungenPsychoanalytische Therapie
Aufheben der Verdrängung
Ermutigung, sich den Ängsten zu stellen
Entwickeln von Toleranz für Ungewißheit und Angst
Verhaltenstherapeutisch
Exposition mit Reaktionsverhinderung
Unterbinden der negativen Verstärkung (nicht Händewaschen nachdem ein Teller angefasst wurde, also keine Angstreduktion erlauben)
Löschung ist bei mehr als 50% teilweise wirksam
Dauer einer Exposition: 1 1/2 Stunden mit fast täglicher Wiederholung in 3 Wochen
sehr unangenehm für den Patienten: 25% brechen ab
Rational-emotive-Verhaltenstherapie
kognitive Therapie hilfreich
Überprüfen der Konsequenzen nicht ausgeführter Zwangsrituale
Biologische Behandlung
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Trizyklika hohe Rückfallquote (90%)
hohe Nebenwirkungen
Neurochirurgisch: Zerstörung von 2-3cm weißer Substanz im Cingulum = Cingulutomi
Posttraumatische BelastungsstörungPTSD - postraumatic stress disorder
extreme Reaktion auf sehr starke Belastung
Angst,
Vermeidung von mit dem Trauma in Zusammenhang stehenden Reizen,
Einschränkung emotionaler Reaktionen
Ereignis muß starke Furcht,Schrecken oder Hilflosigkeit ausgelöst haben
bei weniger als 1 Monat Dauer ab Stresstermin: akute Belastungsstörung
Vergewaltigung 90% TSD
Verkehrsunfälle, Schiesserei nur 13% TSD
Symptome, länger als 3 Monate akut:
Wiedererleben, Träumen, Reizkontingenz
- besseres Erinnern an Wörter, die mit dem Trauma in Verbindung stehen
Meidung, Einschränkung der Reaktivität
- vermindertes Interesse an anderen
- Entfremdungsgefühl
- Unfähigkeit, etwas Angenehmes zu fühlen
Gesteigerte Erregung
- Einschlaf-/Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Hypervigilanz
- übertriebene Schreckreaktion

Komorbidität:
Depression,Angst,Ärger,Schuld,Medikamentenmißbrauch,Eheprobleme,Beeinträchtigung des Berufes,Suizidgedanken,heftige Gewaltausbrüche, psychophysiologische Probleme (Rücken, Kopf, gastrointestinal)

bei Kindern: träumt von Monstern, Kontaktfreudigkeit schlägt um in Zurückgezogenheit, Verlernen von Fertigkeiten (Sprache)

Prävalenz: 1-3%, nach traumatischem Ereignis Prävalenz 9%, bei Polizei/Rettungsdiensten bis zu 20%, Vergewaltigungsopfer und Kriegsveteranen 50%
Frauen haben eine doppelt so hohe Prävalenz wie Männer
Ätiologie der posttraumatischen BelastungsstörungRisikofaktoren
* Wahrnehmung der Bedrohung des eigenen Lebens
* weibliches Geschlecht
* frühe Trennung von den Eltern
* familiäre Belastung durch psychische Störung
* frühere traumatische Erlebnisse
* bereits bestehende Störung (Angststörung , Depression)

Hohe Intelligenz scheint Schutzfaktor zu sein, bessere Copingfähigkeit?

Gesteigerte Wahrscheinlichkeit einer PTSD
dissoziative Symptome
Depersonalisation
Derealisation
Amnesie
Ichfremdheit
Versuch, die Erinnerung zu unterdrücken
Persönliches Verantwortungsgefühl
hohe Selbstverantwortungszuschreibung
Mißerfolge internalisieren
Belastungsbewältigung auf emotionaler Ebene
Engagiertheit
Zielorientiertheit
------------------------
Soziale Unterstützung reduziert Risiko

Lerntheoretisch gesehen: Konditionierung von Angst
Vermeidungsreaktionen entwickeln
(nach Vergewaltigung den Ort meiden)
Furcht (Vermeidung) verstärkt durch Angstreduzierung negativ
Verlust ans Kontrolle und Vorhersagbarkeit
Psychodynamisch (Horowitz)
Erinnerungen sind schmerzhaft und führen zur Unterdrückung/Verdrängung
Biologisch
Zwillingsstudien weisen auf genetische Disposition hin
Trauma steigert Norepinephrinspiegel, führt zu Schreckhaftigkeit und stärkerer Emotionsexpression
Stimulierung des noradrenogenen Systems führt zu Panikattacken und Rückfällen
höhere Empfindlichkeit der noradrenogenen Rezeptoren
Therapie der postraumatischen BelastungsstörungKrisenintervention
möglichst bald nach dem traumatisierenden Ereignis
Rekonstruktion
Gruppengespräche
Angstreaktion soll normalisiert werden
Exposition,Entspannung und Neuinterpretation
kognitiv-verhaltensorientierte Strategie, besonders bei sexuellen Angriffen
typische Nachwirkungen einer traumatischen Erfahrung werden dargestellt:
fehlendes Vertrauen
Überzeugung der Welt als gefährlichem Ort
fehlangepasste Strategien (Drogenmißbrauch)
Darstellung der sachlichen Hintergründe einer PTDS
Darstellung der häufigen Symptome
Narkosynthese
drogenunterstützte Karthasis
Injektion von Penthotal
Durchschreiten von Erlebnisberichten, sehr emotional
Erkenntnis herstellen, daß Berichtetes Vergangenheit ist
Verhaltenstherapie mit Konfrontation
strukturierte Konfontation zur systematischen Desensibilisierung
Ziel ist Löschung der Angstreaktion
EMDR Shapiro (1989)
Eye Movement Desensation and reprocessing
Augenbewegungs-Desensibilisierung
meist nur 1-2 Sitzungen nötig
Patient berichtet von traumatisierendem Ereignis und beobachtet den Zeigefinger des Therapeuten, der sich ca. 30 cm vor seinem Gesicht vor und zurück bewegt
Alle negativen Gedanken sollen verbalisiert werden
Danach Gedanken auf Positives richten und wiederum dem Finger folgen
Kombination von Augenbewegungen und Gedanken scheinen eine schnelle Dekonditionierung zu begünstigen, oder erneute Verarbeitung des gefürchteten Reizes fördern
Kritik:
Augenbewegungen fügen neurologisch nichts hinzu
Widerspruch zu psychologischen und neurologischen Grundlagenerkenntnissen über das Lernen
keine empirischen, experimentellen Wirksamkeitsnachweise
Pharmakotherapie
Antidepressiva, Tranquilizer
Soziale Unterstützung
Entscheidender Faktor für die Besserung

Affektive StörungenDepression
Manie
Bipolare Störung
Depressionemotionaler Zustand starker Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
Gefühle der Wertlosigkeit und Schuld
sozialer Rückzug
Schlafstörungen
Appetitverlust
Genereller Interesseverlust
Verlust an sexuellem Verlangen

kulturelle Unterschiede
depressive Episode 6-8 Monate oder länger
erhöhte Selbstmordgefahr
Funktionsniveau zwischen den Phasen sinkt
Manie - Merkmale und Symptomeemotionaler Zustand intensiver, unbegründet gehobener Stimmung
Hyperaktivität
Geschwätzigkeit
Ideenflucht
Ablenkbarkeit
nicht durchführbare, großartige Pläne
Meist komorbid mit Depression
Dauer: Tage bis Monate
Formale und diagnostische KategorienDSM-IV und ICD 10 nennen 2 Klassen affektiver Störungen
Major Depression (bzw. depressive Episode), unipolare Störung
bipolare affektive Störung
Diagnose der DepressionDSM-IV-Diagnose Major Depression
mindestens 5 Symptome über mindestens 2 Wochen
* depressive Verstimmung an fast allen Tagen, die meiste Zeit
* vermindertes Interesse
* verminderte Freude an allen Aktivitäten
* Schlaflosigkeit
* oder erhöhtes Schlafverlangen
* Aktivitätsniveauänderungen
- Verlangsamung vs. Unruhe
* Appetit-/Gewichtsverlust oder -zunahme
* Energieverlust, große Müdigkeit
* negatives Selbstbild, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Wertlosigkeitsgefühle
* verminderte Konzentrationsfähigkeit
* verminderte Denk- und Entscheidungsfähigkeit
* Suizidgedanken

ICD 10
mindestens 2 der folgenden Symptome
Depressive Stimmung
Interesseverlust
Verminderter Antrieb

Zusätzlich (4 leichte Episode - 8 schwere Episode)
Selbstvertrauensverlust
Selbstwertgefühlsverlust
Unbegründete Selbstvorwürfe
unangemessene Schuldgefühle
Suizidgedanken
Unentschlossenheit
vermindertes Denk-/Konzentrationsvermögen
Psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit
Appetitverlust/Appetitsteigerung + Gewichtsveränderung

Prävalenz Frauen 2-3x so hoch wie bei Männern
häufiger in sozialen Unterschichten
hohe Variation über die Kulturen

rezidivierend
Diagnose der bipolaren affektiven StörungManische oder gemischte Episoden, die Symptome der Manie und der Depression enthalten
meist komorbid
* Erhöhung des Aktivitätsniveaus, beruflich, sozial, sexuell
* ungewöhnliche Geschwätzigkeit, schnelle Rede
* Ideenflucht, rasende Gedanken
* weniger Schlafbedarf
* übertriebenes Selbstwertgefühl
* Überzeugung besonderer Fähigkeiten, Talente, Kräfte
* Ablenkbarkeit
* Beteiligung an angenehmen Aktivitäten, die hohe Wahrscheinlichkeit unangenehmer Konsequenzen haben (Spielcasino, Einkäufe)

Prävalenz 1% der Bevölkerung
Affektive Störungen und Kreativitätviele große Künstler litten an bipolarer Störung
Hochstimmung ermöglicht gedankliche Querverbindungen(?)
affektive Störung bedingt nicht Kreativität, scheint diese aber zu begünstigen
Affektive Störungen:
Heterogenität innerhalb der Kategorien
starke Durchmischung der Symptombilder

Psychotische Depression
Psychotisch: Wahnideen und Halluzinationen
übliche medikamentöse Behandlung oft schlecht wirksam
in Kombination mit Schizophrenie-Präparaten gute Wirksamkeit
höhere soziale Beeinträchtigungen
kürzere Episodenintervalle
Melancholie, somatische Depression
endogene Depression
Appetitlosigkeit
hohe Komorbidität mit Angststörungen
schwererer Typus der Depression
Katatone Symptome
motorische Immobilität
übermäßige, ziellose Aktivität
nach einer Entbindung: Postpartum Depression
Saisonabhängigkeit
an Jahreszeiten gebunden
im Winter kürzere Tageslichtphasen
Sinkende Serotoninneuronenaktivität mangels Licht
Lichttherapie
Chronische affektive Störungenbestehen seit mindestens 2 Jahren, aber nicht stark genug , um als Major Depression oder manische Episode klassifiziert zu werden

Zyklothymie
häufiger Wechsel der Stimmungen
Dysthymie
chronisch depressiv verstimmt
starke Beeinträchtigung
"doppelte Depression"
Psychoanalytische Theorie der affektiven Störungen Orale Fixierung
- übermäßige Abhängigkeit von anderen wegen unzureichender oder übermäßiger Befriedigung der Bedürfnisse der oralen Phase
Introjektion
Verinnerlichung
Identifikation mit dem Objekt von Trauer (bei Todesfall)
Introjizierter wird Objekt eigener Wut und Hasses (weil man Menschen, die man liebt auch hasst)
Missglückte Trauerarbeit
bei übermäßig abhängigen Menschen mißglückt die Loslösung
Folge: Selbstverachtung, Selbstbeschuldigung,Depression
emotionale Bindung bleibt bestehen
Befunde: wenn Aggression nach innen gekehrt würde, dürfte man keine nach außen gerichtete Aggression finden, jedoch das Gegenteil ist der Fall: Depressive bringen viel Feindseligkeit und Zorn gegenüber Nahestehenden zum Ausdruck
Dennoch: Überzeugung des Depressiven: "..ich muß von allen unbedingt geliebt und geschätzt werden"
Frankl: Depressionen stellen sich ein, wenn man keinen Sinn mehr im Leben sieht, daher ist Sinngebung/Sinnentwicklung notwendig: Logotherapie
Kognitive Theorien der affektiven Störungen
Theorie von Beck

Gedankengänge und Schlußfolgerungen sind negativ verzerrt
Pessimistische Sichtweise führt zu negativer Schemata, ausgelöst durch negative Lebenserfahrungen, kognitive Verzerrungen führen zur Depression

Erwerb negativer Schemata
Verlust eines Elternteils, Zurückweisung durch Gleichaltrige, Kritik in der Schule, depressive Eltern/teile
Miniparadigmen ordnen unser Leben
erlernte negative Schemataanwendung , ausgelöst durch entsprechenden Reiz
Fehlschlüsse bestätigen negative Schemata
Realitätsverzerrung
Erwartung, immer zu versagen
Selbstvorwurfschema+Schema negativer Selbstbewertung
kognitive Triade
negative Ansichten über
* sich selbst
* die Umwelt
* die Zukunft

Denkfehler depressiver Menschen nach Beck:
Depressive sind Opfer ihrer eigenen unlogischen Selbstbeurteilungen
Willkürliche Schlüsse ohne Beweis
- ich bin schlecht, weil es regnet
Selektive Abstraktion
- "ich bin schuld"; obwohl viele andere auch schuld sein könnten
Übergeneralisierung
- allesumfassender Schluß aufgrund eines trivialen Ereignisses ("ich bin dumm und wertlos", wegen einer einzigen schlechten Note)
Über-und Untertreibung
- Fehleinschätzung von Leistungen: kleiner Kratzer am Auto macht dieses völlig wertlos; erfolgreicher Mann hält sich für unfähig

These mehrfach evaluiert mit positivem Ergebnis.
Depression und negative Denkmuster evtl. bidirektional wirksam
Kognitive Theorien der affektiven Störungen
Die Theorie der gelernten Hilflosigkeit
Passivität und Handlungsunfähigkeitsgefühl ist durch unangenehme Erfahrungen und Traumata gelernt, erfolgloses Überwinden führt zu Hilflosigkeit und Depression

Mißerfolg wird attribuiert, normalerweise extern
Selbstwertgefühl leidet bei internaler Attribution
Ständiger Mißerfolg (egal was ich mache) führt zu Hilflosigkeit
Depression als Folge von Unerreichbarkeit eines Zieles oder Unvermeidbarkeit negativer Gefühle
Depressiver Attributionsstil nicht eindeutig geklärt
- sexueller Mißbrauch
- überbesorgte Eltern
- strenge Disziplin
- perfektionistische Normen

Hoffnungslosigkeitstheorie
bei Erwartung, daß wünschenswerte Ereignisse nicht eintreten, aber unerwünschte schon, ohne daß das Individuum Einflußmöglichkeiten hätte

Angst ohne Depression ist häufig
Depression ohne Angst selten

vor Beginn einer Depression wird meist Angst diagnostiziert
Erwartung von Hilflosigkeit führt zu Angst
treten dann die befürchteten Ereignisse ein, entsteht Hoffnungslosigkeit

Probleme dieser Theorie:
* auf welche Form der Depression bezieht sie sich?
* Untersuchungen nur an Studenten
* Depressionsspezifische Forschungsergebnisse?
* Relevante Attributionen?
* Depressiver Attributionsstil verschwindet nach einer Episode, die Theorie unterstellt vorheriges Vorhandensein.
Kognitive Theorien der affektiven Störungen
Interpersonale Theorie der Depression
Verstärkerverlust
- andere werden "weggetrieben"
- positive Verstärkung reduziert sich und bleibt aus
- Mangelnde soziale Unterstützung
Ablehnung depressiver Menschen
- Depressive Menschen lösen negative Reaktionen aus
- starke Aggressionen gegen Depressive
Depressivität und Partnerschaft
- Ehekonflikte entstehen
- Feindseligkeit
Mangelnde soziale Fertigkeiten
- schneller Sprachstil
- negative Bemerkungen über sich selbst
- keine Aufrechterhaltung des Augenkontaktes
Ständige Suche nach Bestätigung
- irritiert andere
- selbst wenn Bestätigung erfolgt,ist dies nicht ausreichend
Interpersonales Verhalten als Risikofaktor
- dadurch kann Depressionsneigung festgestellt werden
Psychologische Theorie der bipolaren Störung Manie als Schutz
Abwehr gegen einen schwächenden psychischen Zustand
- Mangelnde Selbstachtung
Biologische Theorien der affektiven StörungenGenetische Faktoren
Familiäre Häufung: 10-25% der Verwandten 1.Grades
eher unipolare Störungen

Neurochemisch
Noradrenalintheorie:
zu niedrig =>Depression
zu hoch =>Manie

Serotonintheorie:
zu niedrig=>Depression
Serotoninaufnahmehemmer (Fluotexin,Fluctin)
Depressionslinderung bei Trizyklika erst nach 7-14 Tagen
Lithium hilft in depressiver und manischer Phase
Therapien der affektiven StörungenPsychodynamische Therapien
Einsicht in den verdrängten Konflikt suchen
Schuldgefühle sind unbegründet ->Einsicht erzeugen
keine nachgewiesene Wirksamkeit
Interpersonale Therapie
alltägliche Interaktion zwischen Depressiven
erfolgreich bei unipolarer Depression
wie korreliert interpersonales Verhalten mit dem Wunsch nach erfüllenden Beziehungen?
Möglichkeiten zur Kommunikationsverbesserung zeigen
Realitätsprüfung
gegenwärtiges Leben des Patienten im Fokus
Techniken:
wenig gelenkte Diskussion interpersonaler Probleme
Ermittlung nicht eingestandener Gefühle
Aufforderung, diese auszudrücken
Verbesserung verbaler und nonverbaler Kommunikation
Problemlösen
Vorschläge für neue, zufriedenstellende Verhaltensweisen
Kognitive Verhaltenstherapien
Versuch, falsche Denkmuster zu ändern (Beck&Ellis)
Umbewertung von Ereignissen und seiner selbst
Übergeneralisierung widerlegen
Kompetenzen hervorheben
depressionsfördernde Denkmuster ermitteln
realistischere, positivere Einschätzungen fördern
Beck und Ellis
Erfolgserlebnisse verschaffen
kognitive Umstrukturierung
Therapien der affektiven Störungen
NIMH-Forschungsprogramm
NIMH=National Institute of Mental Health
Multicenter Studie 1977
Vergleich der Kognitiven Therapie von Beck mit Psychotherapie
Determinanten:
- zur Behandlung von Depression konzipiert
- eindeutig und ausreichend standardisiert
- auch für andere Therapeuten anwendbar (Manual)
- Wirkung empirisch bei depressiven Patienten belegt
Interpersonale Therapie von Klermann und Weissmann
Benchmark: medikamentöse Therapie mit Imipramin (Tofranil)
Placebo Gruppe - erhielt Medikament,daß sie für Antidepressivum hielten
Placebo Gruppe und Ipramin-Gruppe erhielt
psychologische Unterstützung/klinische Betreuung/Intervention
Dauer 16 Wochen
Sitzungsanzahl manualabhängig 12-20
suizidgefährdete Patienten ausgeschlossen, enger Kontakt zu den Probanden (zwecks Beobachtung/Sicherheit)
Messungen
60 Probanden in 4 Bedingungen
3x während der Behandlung und danach nach 6, 12 und 18 Monaten
Messungen hinsichtlich Fragen zu Veränderungsprozessen
- Bsp: lernen Patienten der Interpersonalen Therapie besser mit anderen auszukommen, und korreliert dies mit dem klinischen Ergebnis?
- Bsp: weisen Patienten der kognitiven Therapie weniger kognitive Verzerrungen auf, als zu Beginn, und inwieweit korreliert dies mit dem klinischen Ergebnis?
- weitere Instrumente bzgl.Sicht des Patienten, Therapeuten, Rater, Bezugspersonen aus dem Alltag
3 Bereiche wurden erfasst:
- depressive Symptomatik
- Gesamtsymptomatik
- Leistungsfähigkeit im Alltag
Ergebnisse der NIMH-Studie
allgemeine Leistungsfähigkeit:
- keine signifikaten Unterschiede zwischen kognitiver und interpersonaler Therapie, oder Imipramin-Gruppe.
- signifikante Besserungsraten gegenüber Placebo.
- Placebo+klinische Betreuung ebenfalls deutliche Verbesserungen
- schnellerer Abbau depressiver Symptome mit Imipramin
- nach 16 Wochen Gleichstand der Therapieerfolge
- IPT scheint bei schwer depressiven Patienten wirksamer zu sein, als kognitive Therapie
- kognitive Therapie bessert bestimmte dysfunktionale Überzeugungen
nach 18 Monaten kein signifikanter Unterschied
Imipramin überlegen?
- kurzfristige Überlegenheit
- Kritik an den Orten der Durchführung
- hohe Abbrecherrate, bei Imipramin 33%
- höhere Rückfallquote, als bei kognitiver Therapie
- gegensätzliche Auswertungsergebnisse
Therapien der affektiven Störungen
Training sozialer Fertigkeiten
Merkmal der Depression ist Mangel an positiver Erfahrung mit anderen Menschen
Ziel: Verbesserung der Interaktion
Selbstsicherheitstraining
Verbesserung zwischenmenschlicher Konflikte mildert Depression
Psychologische Behandlung der bipolaren Störunglanganhaltende Konsequenzen des Handelns in manischer Phase kann zu mehr Stress führen und Stimmungsumschwung auslösen
Psychologische Intervention wirkt sich förderlich auf Einnahmedisziplin der Medikamente
führt zu Stabilisierung und weniger Stimmungsumschwüngen
mehr soziale Unterstützung durch Familie und Freunde
Belastungsreduktion durch weniger emotionsgeladene Atmosphäre
Aufklärung der Familie
Reduktion der Feindseligkeit
Reduktion übermässigen Engagements(expressed emotion)
Familienorientierte Therapie
Therapeutendenkrichtung wichtig
Somatische Therapien der DepressionElektrokrampftherapie - EKT
drastische und umstrittene Methode
Stromschlag 70-130 Volt wird durch Gehirn geleitet
löst absichtlichen Krampfanfall und Bewußtlosigkeit aus
- oft Knochenbrüche die Folge
erste Anwendung 1938 bei Schizophrenen
heute auf schwer Depressive beschränkt
Anwendung nach Anästhetikumgabe
Elektroden nur auf einer Seite des Gehirns
Nebenwirkungen: Gedächtnisverlust, anhaltende Verwirrung
nur "letzte Möglichkeit", wenn alles andere versagt hat
Medikamentöse Therapie
Trizyklika: Ipramin (Tofranil) und Amitriptylin (Saroten)/ Gefahr Herzinfarkt, Schlaganfall,u.a.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer: Fluotexin(Fluctin) und Sertralin (Zoloft)/ weniger Nebenwirkungen,
Bluthochdruck u.a.
Monoaminooxydase-Hemmer (MAO-Hemmer: Trancylpromin(Parnat) und Moclobemid (Aurorix)/ schwerste Nebenwirkungen
Tremor, Magenprobleme,Tod u.a.

Hohe Rückfallquote nach Absetzen der Medikamente
Kombination mit Psychotherapie ergänzend wirksam

Bipolare Störung - Medikamentöse TherapieLithium
wirksam in beiden Phasen, langsamer Wirkungseinsatz
lebensgefährliche Nebenwirkungen bei Lithium beachten
hohes Rückfallrisiko, daher ständige Einnahme
kognitive Therapie zur Einsicht der dauerhaften Einnahme notwendig
Depression in Kindheit und AdoleszenzSymptomatik ähnlich wie bei Erwachsenen
höherer Anteil Selbstmordversuche
mehr Schuldgefühle
verdeckte Depression: Verweigerung, Zorn, Aggression, Ungezogenheit
Prävalenz < 1% der Vorschulkinder
bei Jugendlichen wie Erwachsene, bei Mädchen 7-13% besonders hoch
häufige Komorbidität mit Angststörungen (70%), Verhaltensstörungen, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen
Ätiologie der Depression in Kindheit und Adoleszenzgenetische Faktoren
belastete Beziehungen
Eheprobleme sind ehebelastend und depressionsförderlich
Auswirkungen auf Kinder wahrscheinlich
negative Eltern-Kind-Interaktionen
eingeschränkte soziale Fertigkeiten
wenige/keine sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen
negatives Selbstbild, Selbstwertdefizite
Erfahrungen im Elternhaus scheinen Auslöser für depressionsauslösende Gedanken und Kognitionen
mehr Mädchen, als Jungs (2:1)
3 Risikofaktoren :
1.weniger Selbstsicherheit
2.Problembewältigung durch Grübeln/Selbstbeobachtung
3.geringere Aggression und geringere Gruppendominanz
Therapieansatz: Lösungssuche statt Stimmungsanalyse
Behandlung der Depression in Kindheit und Adoleszenzkaum medikamentöse Hilfe möglich,
Ergebnisse bei Antidepressiva kaum von Placebo unterscheidbar
Modifizierte, thematisch jugendspezifische IPT(Interpersonale Therapie)
Kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen
Training sozialer Fertigkeiten hilfreich
Zugang zu erfreulichen, verstärkenden Situationen
Teufelskreis durch bessere Beziehungen durchbrechen
Einbezug von Familie und Schule - depressiver Elternteil muß auch behandelt werden
Erwartungen der Eltern kallibrieren


Suizidalität als Symptom der Depression
15% der diagnostizierten Depressiven begehen Suizid
häufige Suizidgedanken bei Depressiven
Suizidgedanken und-versuche Merkmal Major Depression
Falsche Annahmen über SuizidWer von Suizid spricht, tut es nicht...
75% aller Suizidanten haben die Tat vorher angekündigt
"Hilferuf"
ohne Vorwarnung
vielerlei Hinweise:
"Welt ist besser ohne mich"
überraschende und unerklärliche Geschenke, insbesondere Trennung von wertvollsten Besitztümern
Suizid begehen nur Angehörige bestimmter Klassen
geht durch alle Schichten
Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaft reduziert das Suizidrisiko
formale Religionszugehörigkeit ist nicht gleich Tiefe des Glaubens
Gründe sind leicht zu ermitteln
völlig ungeklärt, meist Hilfserklärungskonstruktionen
Wer sich umbringt ist depressiv
nicht alle Selbstmörder sind depressiv
Unheilbare Krankheit
Wunsch, das eigene Leiden und das der Angehörigen zu reduzieren
Wer Suizid begeht, ist verrückt
nicht belegt
kosmische Faktoren
nicht belegt
Verbesserung der Gefühlslage reduziert Suizidgefahr
häufig Suzid nach depressiver Phase (vermutlich als Furcht vor neuer Depression)
Suzid ist einsame Angelegenheit
kann auch Verstrickung in verletztende Beziehung sein
Suizidale Menschen wollen eindeutig sterben
Ambivalenz-Leidensdruck zu reduzieren würde Suizidgedanken reduzieren/beenden, oft Dankbarkeit, wenn Suizid durch Hilfe verhindert werden konnte
Suizidgedanken sind selten
40-80% der nichtklinischen Gruppen denken wenigstens einmal im Leben an Suizid
Fragen wirken initialisierend
falsch: die erste Frage des Therapeuten nach Suizidgedanken, um Isolierung und Depression durch Thematisierung aufzuheben
Absichtslosigkeit, kein ernsthafter Versuch
Absichtslosigkeit mit Gefährlichkeit verwechselt
Falschdosierung kann Fehleinschätzung sein
Fakten zu Suizidca. 12.000 Suizide p.a., alle 45 Minuten
hohe Dunkelziffer vermutet
mit ansteigendem Alter höherer Rate
Weltweit ca. 1 Mio Selbstmorde p.a.

ca. 200 Suizidversuche pro vollendetem Suizid = 8 Mio Menschen in Europa, ca. 20 Mio weltweit p.a.

50% sind Wiederholungstäter
"Erfolgloser" Versuch meistens der einzige
Die meisten haben nicht wirklich die Absicht zu sterben (v.a. Kinder)

Männer 4-5x höhere Suizidrate als Frauen

3x soviele Frauen unternehmen einen Versuch, sterben jedoch nicht

Geschieden oder verwitwet zu sein, erhöht Risiko um das 4-5-fache, im Alter zunehmend
Familienstand(soziale Unterstützung) risikobestimmend

Alle sozialen und wirtschaftlichen Schichten
Riskoberufe: Psychiater, Ärzte, Rechtsanwälte, Psychologen (vor allem Frauen)
Vollzugsbeamte, Musiker, Zahnärzte leicht erhöhtes Risiko

Starke Folgen bei Freunden und Verwandten, hohe Sterberate der Zurückgebliebenen im Jahr nach dem Suizid

Tötungsarten: USA 60% Schusswaffe, Vorhandensein erhöht das Risiko,
Männer erschießen oder erhängen sich, Frauen verwenden Tabletten (Unterdosierung u.U. Grund für viele mißlingende Versuche)

15.000 Studenten p.a. unternehmen Suizidversuche
20% der Studenten ziehen Suizid im Studium einmal in Erwägung

40% aller Kinder und Jugendlicher haben mindestens 1x Suizidgedanken

Homosexuelle höheres Suizidrisiko
ebenso AIDS oder MS

steigende Selbstmordraten in ökonomischer Depression
stabile in Wohlstandszeiten
rückläufige in Kriegszeiten


Suizid aus verschiedenen PerspektivenSelbstzerstörerisches Handeln auch suizidal
"echte" Abschiedsbriefe
- zeigen oft konkrete Anweisungen (zahle die Stromrechnung)
- zeugen von Qualen und Feindseligkeit
- Testpersonen, die "Abschiedsbriefe" simulieren sollten, waren wesentlich allgemeiner und philosophischer
Suizidmotive
- nach innen gekehrte Aggression
- Vergeltung durch Schuldgefühle
- Liebe erzwingen
- Befreiung von unannehmbaren Gefühlen (Homosexualität)
- Reinkarnationswunsch
- Wiedervereinigung mit geliebtem Verstorbenem
- eigenes Leiden hinter sich lassen
- aversivem Selbsterleben entfliehen

Medienberichte können Suizidrate erhöhen
- nach dem Tod von Marilyn Monroe 12% höhere Suizidrate
- aber auch Anstieg nach Selbstmord normaler Menschen, daher eher Publicity als Berühmtheit relevant
- mehr Auto- und Flugzeugunfälle mit Tod des Fahrers/Piloten nach Berichten über erweiterten Suizid
- Bericht über natürlichen Tod führt nicht zum Anstieg (auch nicht bei Berühmtheiten). Trauer also kein Auslöser.

SuizidtheorienFreud´s psychoanalytische Theorie
Suizid als Mord
Erweiterung der Wut
Verlust eines ein gleichermaßen geliebten wie gehassten Menschen wird introjiziert, Aggression nach innen gekehrt
Durkheim´s soziologische Theorie
Unterscheidet 3 Arten:
egoistischer Suizid
keine ausreichende Bindungen
entfremdet
abgeschnitten
altruistischer Suizid
Reaktion auf Ansprüche der Gesellschaft
opfert sich für das Wohl der Gesellschaft (Selbstverbrennung)
einzig ehrenhafter Ausweg (Harakiri)
anomischer Suizid
plötzliche Veränderung der gesellschaftlichen Beziehungen
Gefühl der Desorientiertheit
Sinnlosigkeit des Lebens
Naturkatastrophen
Shneidman
Suizid als Problemlösung
Merkmale des Suizids
1. Lösung von Problemen
2. Beendigung des Bewußtseins
3. unerträglicher psychischer und physischer Schmerz
4. frustrierte psychische Bedürfnisse
5. Hoffnungslosigkeit/Hilflosigkeit
6. Ambivalente Kognitionen
7. Ausweg
8. Kommunikation einer Absicht
9. passt zu lebenslang praktizierten Coping-Mustern
Neurochemie und SuizidImpulskontrollfehler
Metabolit des Serotonin, 5-HIAA vorhanden
erhöhte Anzahl von Serotoninrezeptoren
Verbindung bei Gewalttätigen und Impulsiven offensichtlich
SuizidprognoseHoffnungslosigkeit
signifikante Korrelation zwischen Hoffnungslosigkeit und Selbstmordversuch
Hoffnungslosigkeit ist besserer Prädiktor für Suzidversuch, als Depression (nach Beck, 1986)
Gründe zum Weiterleben
Reasons-for-Living-Fragebogen
Items, die für die Befragten wichtig sind
Unterscheidet zwischen suizidgefährdet und nicht-suizidgefähret
Interventionslenkung in Richtung "lebenswerte Gründe"
Ridgidität
kognitiver Besonderheiten werden gesucht
alternative Lösungen (als Suizid) erscheinen unvorstellbar

Vorhersage wegen der Umweltfaktoreinflüsse schwierig
SuizidpräventionKomorbidität beachten: zugrunde liegende Störung behandeln reduziert Suizudrisiko
empirisch jedoch nicht bestätigt

Suizidprävention nach Shneidman
- starke psychischen Schmerzen und Leid mildern
- Blickwinkel erweitern, Möglichkeiten aufzeigen
- Abstand vom selbstzerstörerischen Handeln gewinnen
- Aufstellen einer Liste mit Alternativen

Zentren zur Suzidprävention
Telefonseelsorge
Krisentelefon
geschulte Mitarbeiter eruieren auf Grundlage demographischer Faktoren die Wahrscheinlichkeit
Empathie zeigen (sich einstimmen, "tuning in")

Hinterbliebene von Suzidopfern
letzte Kontakt-/Gesprächspersonen
oft Therapeuten oder Krankenhausmitarbeiter
- starke Schuldgefühle
- Selbstvorwürfe
Selbsthilfegruppen
soziale Unterstützung

Schwierigkeiten kontrollierter Studien
- kein empirischer Beleg für Rückgang von Suiziden nach Einrichtung einer Telefonseelsorge
- andere Studien zeigen Gegenteiliges




Klinische und ethische Regeln beim Umgang mit SuizidBei Suizid eines Patienten oft Strafverfolgung / Kunstfehlerprozess, wenn es scheint, daß
- notwendige Prüfungen
- angemessene Vorsichtsmaßnahmen
unterlassen wurden!

Landesunterbringungsgesetz: Personen, die sich selbst gefährden, müssen auch gegen ihren Willen durch Amtsarzt oder Polizei in einer Klinik untergebracht werden

Ethische Einschätzung und Grenzziehung äußerst schwierig!

hohe persönliche Involviertheit gegeben
Therapeut oft wichtigster Mensch im Leben des Patienten

Leitlinien für die Behandlung suizidgefährdeter Patienten
Allgemein
1. Offen und objektiv über Suizid sprechen
2. keine abwertenden Äußerungen über suizidales Verhalten oder Motive
3. Problemlösungstheorie einbringen, deutlich machen, daß Suizid unangemessen/unangebrachte Lösung
4. Einbezug von Bezugspersonen und anderer Therapeuten
5. Ausreichende Häufigkeit und Zeitdauer, Plan einhalten
6. keine Omnipotenz oder Verantwortungsübernahme
7. Kollegen konsultieren
8. Kontaktaufnahme zu Personen, die die Therapie ablehnen
Planung von krisenhaften Zuspitzungen
9. Vorkehrungen für Krisensituationen treffen
10.ständige Risikoüberprüfung
11.Erreichbarkeit sicherstellen
12.Örtliche Notfall-,Krisen-,Suizidzentren kontakten
13.Karte mit allen wichtigen Rufnummern an Patienten
14.Telefonnummer und Adresse immer bereithalten
15."Antisuizidvertrag" schließen und ständig aktualisieren
16.Kontaktaufnahme zum Arzt wegen Gefahr der Überdosierung von Medikamenten
17.Nicht den Patienten dazu bringen, Gespräche über Suizid zur Zuwendungserreichung zu instrumentalisieren
18.offene Zuwendung, Wärme und Aufmerksamkeit zeigen
19.nichtsuizidale Reaktionen auf Probleme verstärken
20.wahrscheinliche Reaktion auf Suizid darlegen (wäre traurig, aber das Leben geht weiter)
21.Realistische Erwartungen der Reaktionen auf suizidales Verhalten darlegen
22. Amtsarzt/Polizei einschalten >>Klinik
Essstörungen
Anorexia nervosa
Magersucht
schwerer Appetitverlust emotionaler Natur
übermäßiges Hungern
Einnahme von Abführmitteln
selbstinduziertes Erbrechen
übermäßige körperliche Aktivitäten
Körpergewicht von weniger als 85% des "Normalgewichts"
ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme (nie dünn genug)
Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur
Selbstachtung abhängig von eigener "Dünnheit"
Amenorrhoe (Ausbleiben der Mestruation)
Diagnose mit Eating-Disorder-Inventory (EDI)

DSM-IV unterscheidet 2 Typen:
restriktiver Typus
starke Einschränkung der Nahrungsaufnahme
Binge-Eating/Purging-Typ: Fressanfälle mit Erbrechen
Binge-Eating: psychopathologischer
häufig:
- Persönlichkeitsstörungen
- Impulsivität
- Stehlen
- Alkohol- und Drogenmißbrauch
- soziale Zurückgezogenheit
- Selbstmordversuche
Epidemilogie
frühe bis mittlere Jugendjahre
oft nach Diät oder belastendem Ereignis
10x häufiger bei Frauen als bei Männern
Frauen messen kulturabhängigen Schönheitsnormen mehr Bedeutung zu
Komorbidität
Depressionen
Zwangsstörungen
Phobien
Panikstörungen
Alkoholismus
Persönlichkeitsstörungen
sexuelle Störungen
Verursacht Depression AN?
oft gemeinsames Auftreten, AN jedoch nicht als Auslöser nachgewiesen
Ursache
gemeinsame Disposition denkbar
depressiver Attributionsstil
Verursacht Depression AN?
Vermutung liegt nahe
als Variante der Depression
biologische Ähnlichkeiten (niedriger Serotoninspiegel)
Körperliche Veränderungen bei AN
Blutdruck und Herzfrequenz sinkt
Nieren-/Magen-/Darmprobleme
Knochenmasse schwindet
Haut trocknet aus
Nägel werden spröde
Hormonhaushalt ändert sich
Blutarmut
Haarausfall bzw. Laguna (Flaum am ganzen Körper)
Elektrolytwerte verändern sich drastisch
Herzrhythmusstörungen bis hin zum Tod
Hirn schrumpft
Prognose
70% genesen irgendwann, oft erst nach 6-7 Jahren
Rückfallneigung
sehr hohe Mortalität
oft Herzinsuffizienz und Suizid

Essstörungen
Bulimia nervosa
Heißhunger
Merkmal der Bulimie
große Mengen werden "gefressen" und danach erfolgt (selbstinduziertes) Erbrechen, Fasten, übermäßige körperliche Betätigung
keine BN, wenn Fress-Brech-Episoden in Zusammenhang mit AN und damit verbundenem drastischem Gewichtsverlust auftreten
Fressanfälle
meist im Geheimen
Auslöser kann Stress oder negative Emotionen sein
bis unangenehmes Völlegefühl eintritt
bevorzugt schnell vertilgbare Lebensmittel (Eis,Kuchen)
Ekel und Angst vor Gewichtszunahme
Nach dem Fressanfall Angst, Schuld- und Ekelgefühl
Entleerung, um die Kalorienaufnahme rückgängig zu machen
Diagnose: mindestens 2x pro Woche und mindestens 3 Monate sich wiederholende Episoden
Subtypen
- Purging-Typus: selbstinduziertes Erbrechen
- nicht-Purging-Typus: übermäßiges Fasten oder übermäßige körperliche Betätigung
Epidemiologie
späte Jugendjahre, frühes Erwachsenenalter
90% Frauen
zu Beginn der Störung leicht übergewichtig
erste Fressanfälle während einer Diät
70% genesen, 10% behalten Symptome bei
Komorbidität
Depressionen
Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline
Angststörungen
Substanzmißbrauch
Verhaltensstörungen
höhere Suizidraten
Bulimie und Depression genetisch bedingt (Zwillingsstudie)
häufig Kleptomanie
Kleptomane oft drogenaffin und promisk
fehlende Selbstkontrolle und Impulsivität
körperliche Begleiterscheinungen
Kaliummangel durch häufiges Erbrechen
Diarrhöe durch Laxanzienmißbrauch
Elektrolythaushalt verändert
Herzrhythmusstörungen
Gewebeverletzungen im Magen/Rachen
Zahnschmelzrückgang durch die Magensäure
geschwollene Speicheldrüsen
geringere Mortalität als AN

Essstörungen
Binge Eating
keine formale Diagnose
Fressattacken 2x wöchentlich über mindestens 6 Monate
Verzweiflung über Fressanfälle
hastiges Essen und alleine
im Unterschied zu
- AN kein Gewichtsverlust
- BN keine Maßnahmen (Erbrechen, Abführmittel etc)
häufiger bei Frauen als bei Männern
Zusammenhang mit Übergewicht und Diätversuchen
Beeinträchtigung der
- Berufstätigkeit
- soziale Funktionsfähigkeit
- Depression
- geringe Selbstachtung
- Substanzmissbrauch
- Unzufriedenheit mit der eigenen Figur

wird oft als weniger ernsthafte Variante der BN gesehen
Ätiologie der Essstörungen
Biologische Faktoren
genetische Faktoren wahrscheinlich
Hypothalamus-Modell
vermutlich spielt Hypothalamus eine Rolle, jedoch nicht ursächlich
Hormone wie Kortisol außerhalb der Norm
hormonelle Abweichungen jedoch Folge des Hungerns, nicht Ursache
allerdings sind Tierversuche nicht bestätigend, denn Tiere mit geschädigtem Hypothalamus werden gleichgültig, scheinen keinen Hunger zu haben
Anorexiepatienten fasten jedoch, obwohl Sie Hunger verspüren
Hypothalamus-Modell erklärt auch nicht die verzerrte Körperwahrnehmung
Endogene Opioide
körpereigene Droge, Euphoriezustand durch Hungern
übermäßige Körperaktivität wirkt verstärkend (Endorphine)
Durch Nahrungsaufnahme entsteht euphorischer Zustand
schwere Bulimie-Fälle hatten niedrigste Beta-Endorphinwerte
Serotonin
Serotonin fördert die Sättigung
evtl. Fressanfälle wegen Serotoninmangel möglich
Antidepressiva erhöhen den Serotoninspiegel
Ätiologie der Essstörungen
Soziokulturelle Variablen
Veränderung des Schönheitsideales
Um einer "Barbie-Puppe" zu entsprechen, müsste eine durchschnittliche US-Frau ihre
- Oberweite um 30 cm vergrößern
- Taille um 25 cm reduzieren
- Größe auf 2,15 m steigern (Moser 1989)
Zunahme der Übergewichtigen, Überangebot an Nahrung
Idealvorstellung und Realität im Konflikt

Dicke werden als
- weniger attraktiv
- erfolglos
- gering selbstbeherrscht
- einsam, schüchtern, zuwendungsbedürftig
empfunden
Ätiologie der Essstörungen
Der Einfluß des Geschlechts
Frauen von Schlankheitsnormen stärker beeinflusst
höchste Rate der Essstörungen in oberen soziökonomischen Schichten
Ätiologie der Essstörungen
Kulturelle Variablen
Hohe Prävalenz in Industrienationen
unterschiedliche Schönheitsideale
aber: in Asien gibt es eine AN-ähnliche Störung, die ohne die Angst vor dem Dickwerden auftritt, Gründe unbekannt
Psychodynamische Sichtweisen der EssstörungenSelbstwirksamkeitsannahme
- Selbstbestätigung druch Einhalten der Diät
- Vermeidung des sexuellen Erwachsenwerdens (Körperformen)
Familienbeziehungen
- falsche Erziehung in bezug auf Kompetenz und Respekt
- Hungern als Mittel zur Kontrolle und Identität
Konflikt aus Sehnen und Zurückweisen
konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung
kein ausreichendes Selbstwertgefühl
Sehnsucht nach der Mutter (Fressanfall) vs. Zurückweisung(Erbrechen)
Essstörungen
Theorie der Familiensysteme
Position in dysfunktionaler Familienstruktur
Esstörung unterbindet Konfliktauseinandersetzung in der Familie
übermäßig starke Bindungen
Überbesorgtheit
Rigidität, Status quo aufrechterhalten (Adoleszenz)
fehlende Konfliktlösung
Persönlichkeit und EssstörungenUnterernährung, Auswirkungen
Essstörung beeinflusst Persönlichkeit negativ
Konzentrationsschwierigkeiten
fehlendes sexuelles Interesse
Gereiztheit
schlechte Laune
Schlafstörungen
Depressionstendenz
Gefahr bipolarer Störung
Retrospektive Einschätzung
retrospektive Berichte dürften verzerrt sein
Persönlichkeitsfragebogen
anerkannte PF-ergaben:
emotionale Labilität
Angst
geringe Selbstachtung
hoher Traditionalismus (Festhalten an Familie und sozialen Normen)
AN-Patienten berichten Depression, soziale Isolation, Angst
BN-Patienten haben diffusere und schwerwiegendere psychische Störungen
Anorexie und Perfektionismus
hohe Werte gefunden
Negative Emotionen und interozeptives Bewusstsein
Neigung zu negativen Emotionen scheinen Prädiktoren für Essstörung zu sein
zudem gering ausgeprägtes interozeptives Bewußtsein, also die Fähigkeit, Zustände des eigenen Körpers zu unterscheiden
Geringe Selbstachtung
AN-Patienten sind
nachgiebig
gehemmt
perfektionistisch
Essstörungen, FamilienmerkmalePatienten berichten starke Konflikte in der Familie
Eltern sehen das nicht so
Studien uneinheitlich, aber eher fördern Essstörungen Familienkonflikte, als umgekehrt
Beobachtungsstudien wären nötig
Kindesmissbrauch und EssstörungenSexueller Mißbrauch
häufig berichten BN-Patienten über sexuellen Mißbrauch in ihrer Kindheit
solche Berichte können auch erst während der Therapie entstehen
wenn ursächlich, dann nicht nur auf Essstörungen
Mißhandlungen
überdurchschnittlich viel berichtet von Esstörungspatienten

Essstörungen
Kognitiv-verhaltenstheoretische Sichtweisen
Anorexia nervosa
Positive und negative Verstärkung
Motivatoren
Angst vor dem Dickwerden
gestörte Selbstwahrnehmung
Negative Verstärkung
Angst vor dem Dickwerden
Kontrollerleben
durch Abmagerungskuren und Gewichtsverlust

Bulimia nervosa
Teufelskreis Hungern-Fressen-Entleeren
Selbstwert gemessen an Gewicht und Figur
geringe Selbstachtung
Kontrollerleben durch Gewicht und Figurstatus
strenge Regeln werden aufgstellt, und regelmäßig gebrochen
Angst entsteht, Erbrechen reduziert Angst vor dem Dickwerden
Selbstachtung gestört (Selbstvorwurf:keine Selbstbeherrschung)
Fressanfallauslöser
- negative Stimmungen
- Selbstbild bedroht
- Selbstachtung gering
- veränderte Sättigungsregulation
- bei Belastung



Behandlung von Essstörungen
i.d.R. wird "Problem" geleugnet
daher ca. 90% unbehandelt!
meist klinischer Aufenthalt in Extremfällen notwendig
Antidepressiva
bei Bulimie, da bei AN kein Erfolg meßbar
da komorbid mit Depression
Fluoxetin (Fluctin)
vollständige Remission möglich
Therapieabbrüche
wegen hoher Nebenwirkungen häufig (>30%)
in kognitiv-verhaltenstherapeutischer Behandlung nur 5% Abbrecher
Psychologisch
Anorexia Nervosa
Psychologische Behandlung
Zweistufige Behandlung
1.) zunächst Gewichtszunahme, meist Krankenhausaufenthalt
operante Konditionierung:
- Isolation
- Belohnung für Essen durch Gesellschaft bei den Mahlzeiten,
Besuche, Spaziergänge, TV, Radio, Postempfang usw.
2.) Zweites Behandlungsziel=Beibehaltung des erreichten Gewichts durch traditionelle medizinische, verhaltenstherapeutische und psychodynamische Intervention
leider nicht immer erfolgreich
Fluoxetin trägt zu Gewichtszunahme bei
Selbständigkeit und Familientherapie
zeigt erfolgversprechende Ansätze
noch wenig erforscht
AN als zwischenmenschliche Störung
Minuchin: Essstörung lenkt von anderen Familienproblemen ab
Familienkonflikt zur Sprache bringen
Befreiung von der Problemaufrechterhaltung
Familiensitzungen
Besuch bei einer Mahlzeit
- Veränderung der Patientenrolle
- Neudefinition des Essproblems als zwischenmenschliches Problem
- Verhindern der Instrumentalisierung des Essproblems als Konfliktretusche
Bulimia Nervosa
Psychologische Behandlung
In-Frage stellen von Normen und Einstellungen
kognitive Verhaltenstherapie nach Fairburn gilt als bestvalidierte Standardbehandlung bei Bulimie
Ermutigung, gesellschaftliche Normen für körperliche Attraktivität in Frage zu stellen
eigene diesbezügliche Überzeugungen zum Hungern sollen dargelegt und geändert werden
Einsicht über Beibehaltung normalen Gewichts, unrealistische Zielsetzungen führen zu Fressanfällen
nicht jede kleine "Kaloriensünde" muß mit Erbrechen und Einnahme von Laxantien rückgängig gemacht werden
Änderung des All-or-nothing-Denkens
Selbstsicherheit trainieren
unangemessene Anforderungen besser handhaben lernen
zufriedenstellendere Beziehungen aufbauen
normales Essverhalten, regelmäßiges Essen aufbauen
irrationale Vorstellungen reduzieren
Entspannungsübungen nach Genuß kleiner Mengen "verbotener Lebensmittel"
Unrealistische Überzeugungen werden in Frage gestellt
zumindest kurzfristig positive Ergebnisse möglich
50% aber nur geringe Besserung, langfristig nur 30%
Reaktionsverhinderung
Erbrechen nach Genuß verhindern
Antidepressiva
bei zusätzlicher Einnahme keine förderliche Wirkung
Therapie wirksamer als jede medikamentöse Behandlung
allerdings kann die oft gleichzeitig auftretende Depression gemildert werden
Selbsthilfegruppen können förderlich sein
Interpersonale Therapie
bringt gute Ergebnisse
nicht so schnelle Ergebnisse
Verbesserung derzwischenmenschlichen Beziehungen
Hauptgruppen sexueller Störungen nach DSM-IV und ICD 10A. Geschlechtsidentitätsstörungen
B. Paraphilien bzw. Störungen der Sexualpräferenz
C. Sexuelle Funktionsstörungen (ICD 10=nichtorganische)
prinzipiell wenig Unterschied

ICD 10 legt eher einen medizinischen Fokus, DSM-IV unterscheidet nicht bzgl. der Ursachenpräzuschreibung


TranssexualismusStörung der Geschlechtsidentität
fühlt sich dem entgegengesetzten Geschlecht zugehörig (nicht homosexuell)
Geschlechtsumwandlung angestrebt
bei Jungen 6x häufiger
Differentialdiagnose
Transsexualismus nicht diagnostiziert bei
Schizophrenie
Hermaphroditen (intersexuelle Menschen mit beiderlei Reproduktionsorganen)
transvestitischem Fetischismus (ist Paraphilie) Homosexualität (subjektiv heterosexuell)
Komorbidität
Angst
Depression
Trennungsangst
Prävalenz ca. 1 : 30.000
Hormongesteuerte Ausformung der Geschlechtsteile
erst in der Pubertät vergrößert sich der Penis und Skrotum
Ursache kann Hormongabe in der Schwangerschaft sein
Hormonspiegel
identisch bei männlichen Trans-/Homo-/Heterosexuellen
bei weiblichen TS erhöhte Hormonwerte, jedoch nicht immer
eher wird Konflikt zwischen anatomischen Geschlecht und (auch familiär) verstärkter Geschlechtsidentität vermutet
Männliche TS schwache Beziehung zu Vater
Frauen berichten körperlichen/sexuellen Mißbrauch
Geschlechtsidentität biologisch - siehe Beispiel Joan/John (S.489)
Veränderungen des Körpers
zunächst 12monatige Psychotherapie
Angstreduktion, Depressionsbehandlung
Definition des Umfanges von Eingriffen
operative Eingriffe
Transsexuellengesetz seit 1980
Behandlungsrichtlinien für Transsexuelle 1997
- mindestens seit 1 Jahr Behandlung
- diagnostische Kriterien explizit überprüft
- innere Stimmigkeit und Konstanz mit dem Identitätsgeschlecht gegeben
- bereits über 1 Jahr in der gewünschten Rolle gelebt
- Operation frühestens nach weiteren 6 Monaten, psychotherapeutischer Behandlung, Hormonbehandlung, fortbestehender Alltagstest und erneuter Gutachteneinholung
---
kognitive Therapie zum anderen Geschlecht durchführen
Verhaltenstraining kann wirken, aber es kann auch sein, daß keine Geschlechtsumwandlung erfolgt, jedoch Homosexualität bestehen bleibt
Paraphilien (Abweichung im Objekt der Sexualität)sexuelle Attraktivität ungewöhnlicher Objekte
sexuelle Aktivitäten ungewöhnlich
Diagnose
> 6 Monate andauernd
Leiden oder Beeinträchtigungen <<< muß kritisch betrachtet werden, denn viele "leiden" nicht (im Gegenteil)
verhaltensorientierte Definition der Paraphilien
Epidemiologie
oft mehrere Paraphilien
können auch Teil anderer Störungen sein, Schizophrenie
Depression oder Persönlichkeitsstörungen
Paraphile fast immer Männer, auch in Bereichen, in denen Frauen zu finden sind, (Masochismus und Pädophilie) ist der Männeranteil höher
Fetischismussexuelle Erregung am unbelebten Onjekt
zwanghafte Anziehung
Erregung nur, wenn Fetisch vorhanden ist
oft komorbid mit Pädophilie, Sado-/Masochismus
Transvestitischer Fetischismus

Tragen von Frauenkleidern erregt, aber nicht homosexuell
sexuelle Erregung >>Transvestismus
immer männlich
Verkleidungszwang kann sich verstärken
komorbid mit Masochismus u.a. Paraphilien
Pädophile und Inzestsexueller Kontakt mit (präpubertären) Kindern
manchmal auch Jugendliche unter 14/16 Jahren
mehr pädophile Männer als Frauen
komorbid mit
affektiven Störungen
Angststörungen
Substanzmißbrauch
anderen Paraphilien
Gewalt
meist keine direkte Gewalt, aber Drohungen
bei Gewaltanwendung Definition als Vergewaltiger von Kindern
Sadismus und antisoziale Persönlichkeitsstruktur
genereller Unterschied zu Pädophilen im Wunsch nach Schmerzzufügung und verletzen
Pädophile oft schon durch "harmlose" Kinderbildchen in Unterwäsche erregbar
oft gute Bekannte des Kindes, mehr als die Hälfte der Übergriffe durch Verwandte
Alkoholkonsum und Stress können Auslöser sein
vermutlich auch soziale Unreife, schlechte Impulskontrolle,
mangelnde soziale Fertigkeiten

Inzest
sexuelle Beziehungen zwischen engen Verwandten
häufig unter Geschwistern
Vater>Tochter-Inzest gilt als pathologisch
Tabu in fast allen Gesellschaften, Ausnahme: Pharaonen
biologisch berechtigt und adaptiv bedeutsam, da rezessive Genpaarungen zusammenfinden und zu schwersten Geburtsfehlern führen können
Familienstruktur
patriarchalisch und traditionell
vernachlässigte Kinder
emotionale Distanz
Annahme häufigeren Inzests bei abwesender oder behinderter Mutter, da diese ihre Töchter vor intrafamiliärem Mißbrauch schützt

Pädophile Reize wirken auch auf normale Männer (25%)
Voyeurismussexuelle Befriedigung durch Beobachtung anderer im nackten Zustand oder bei sexuellen Handlungen
evtl. aus Angst vor eigenen sexuellen Kontakten
geringe soziale Fertigkeiten
Zuschauen als Ersatzbefriedigung
oft Masturbationshilfe
ExhibitionismusEntblößen der Genitalien vor unbefangenen Fremden und Kindern, um sexuelle Erregung zu erreichen
oft komorbid mit Voyeurismus
zwanghafter Drang zum Entblößen
Auslöser: Angst, Ruhelosigkeit, sexuelle Erregung
Kopfschmerzen, Gefühl der Unwirklichkeit
anschließend Scham
E. haben oft Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, über 50% sind verheiratet, schlechte Ehen
es werden vermutlich Hinweisreize falsch interpretiert, als daß Situationen als sexuell wahrgenommen werden, die objektiv es nicht sind
FrotteurismusBerührung einer nichtsahnenden Person
Reiben des Geschlechtsteils am Bein oder Gesäß einer Frau
Berühren von Brüsten und Genitalien
Sexueller Sadismus und sexueller MasochismusZufügen oder Erleiden von Schmerz im sexuellen Kontext
20-30% Frauen
Alkoholismus verbreitet
mehr Masochisten als Sadisten
Ätiologie der ParaphilienPsychodynamische Perspektiven
P. sind defensiv
Schutz vor verdrängten Ängsten und Erinnerungen
sozial und sexuell unreif
Kastrationsangst
Unsicherheit als Mann und Liebhaber
Voyeur will sich vor Beziehung zu einer Frau schützen.
Verhaltenstheoretische und kognitive Perspektiven
Orgasmus-Konditionierungs-Hypothese
Paraphilie aufgrund zufälliger Verknüpfung von sexueller Erregung mit einem Reiz
ist empirisch kaum gestützt
Multifaktorielle Ätiologie
Zusammenwirken mehrerer Faktoren zum Entstehen einer Paraphilie
selbst mißbraucht oder
Familien mit gestörten Eltern-Kind-Beziehungen
Flucht vor negativen Affekten (wie Alkohol)
kognitive Verzerrungen
Opfer "will" gesehen oder mißbraucht werden
operante Konditionierung
falsche Attribution und Bestätigungen
biologische Perspektiven
hormonelle Ursachen bislang nur vermutet, evtl. auch Störungen im Temporallappen bei Masochisten


Therapie der Paraphilienhäufig in Zusammenhang mit strafrechtlichen Konsequenzen
Probleme:
keine experimentellen Versuchsanordnungen
keine Kontrollgruppenuntersuchungen (ethische Gründe)
Auswahl der Behandlungspersonen willkürlich
unklare Folgebehandlungsmethoden
hohe Rückfallquote
Methoden zur Steigerung der Behandlungsmotivation Paraphiler
Täter will nicht zugeben, Täter zu sein, daher kann man sich auf den Abbau seiner Abwehrhaltung und Feindseligkeit konzentrieren
Behandlungsformen erläutern, negative Folgen bei Nichtkooperation aufzeigen
Paradoxe Intervention: die Motivation des Patienten bezweifeln, um diesen zum Beweis zu motivieren
Erklären, eine psychophysiologische Bewertung der sexuellen Erregung zeige die Vorlieben, ohne daß er sie zugeben muß
Psychoanalytisch
Beurteilung der Entstehung, jedoch keine Lösungsansätze

Verhaltenstheoretisch
Aversionstherapie und Sättigung
Orgasmische Reorientierung
- Erlernen, von konventionellen Reizen erregt zu werden
- sadistische Phantasie, bis erregt, dann Weitermasturbieren und dabei ein Bild einer nackten Frau ansehen, keine weitere sadistische Phantasie erlauben usw.
kognitive Therapie
verzerrte Denkweisen zurechtrücken
Empathietraining
biologische Therapie
Kastration - ethisch bedenklich
Hoden entfernen
aber: Operierte stellten heterogene Gruppe dar, der viele Homosexuelle angehörten,die keine Gewalt ausgeübt hatte
Medikamente
Testosteronsenker (MPA)
Rückfallquote hoch beim Absetzen des Medikamentes
VergewaltigungGeschlechtsverkeht mit einem nicht einverstandenen Partner
Gewalt, Aggression, schwere körperliche Schäden
oft keine Erektion und kein Orgasmus, sondern extremer Kontrolldrang, Dominanzstreben
kann Auslöser der PTBS sein
Phobien
Selbstmordrisiko höher
Substanzmißbrauch

Sexuelle FunktionsstörungenStörungen der sexuellen Appetenz
Störungen der sexuellen Erregung
Orgasmusstörungen
Störungen mit sexuell bedingten Schmerzen

anhaltend und wiederkehrend
Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten
keine Diagnose bei körperlicher Ursache (Diabetes oder Erektionsstörungen) oder anderer Achse I-Störung
Persönlichkeitsstörungen
Clustereinteilung
Cluster A
paranoide, schizoide und schizotypischePersönlichkeitsstörungen, absonderliches und excentrischens Verhalten
Cluster B
antisoziale,Borderline,histrionische,narzisstische Persönlichkeitsstörung: dramatisches, launenhaftes, emotionales Verhalten
Cluster C
vermeidend-selbstunsichere, dependente, zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Furcht und Ängstlichkeit
Cluster A
absonderliches und exzentrisches Verhalten
Paranoide
Misstrauen
Feindseligkeit, Erwartung von Betrug und Schädigung
Vertrauensmangel
Eifersucht
Zweifel an Loyalität und Glaubwürdigkeit anderer
bedrohliche, negative Botschaften
keine Halluzinationen, keine Wahnvorstellungen
Prävalenz 1%, überwiegend bei Männern
Schizoide
kein Wunsch nach sozialen Beziehungen
gelangweilte, ausdruckslos, unnahbar
kein Interesse an Sex
keine Freude an Tätigkeiten
wie Paranoide
Schizotypische
Exzentrische Symptome
absonderliches Denken, Aberglauben, Hellseherei, Telepathie
Wahrnehmungsstörungen, Depersonalisation, Derealisation, wiederkehrende Illusionen, gespürte Anwesenheit einer Person oder Kraft
Selbstgespräche, schmutzige Kleidung
Beziehungsideen
Mißtrauen und paranoide Vorstellungen
Prävalenz geschätzt 3%, etwas mehr Männer als Frauen
hohe Komorbidität mit anderen Persönlichkeitsstörungen
Ätiologie der Persönlichkeitsstörung mit absonderlichem und exzentrischem Verhaltengenetischer Zusammenhang mit Schizophrenie vermutet
Cluster B - Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem oder launenhaften VerhaltenBorderline
Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen
Starke, nicht nachvollziehbare Einstellungsschwankungen
sprunghafte Emotionen
leidenschaftliche Idealisierung >>> Verachtung+Wut
Streitsucht, Reizbarkeit, Sarkasmus, leicht kränkbar
kein kohärentes Selbstgefühl vorhanden
Suizidal und Selbstverstümmelung
unter Stress paranoide Vorstellungen
Epidemiologie und Komorbidität
Beginn späte Jugend-/frühes Erwachsenenalter
Prävalenz 1-2%, mehr Frauen als Männer
häufig auch affektive Störungen der Achse I
Substanzmißbrauch
posttraumatische Belastungsstörungen
Essstörungen
Persönlichkeitsstörungen
ICD-10: 2 Subtypen: impulsiver Typus, Borderline-Typus
Borderline-Typus ist identisch mit DSM-IV
Ätiologie der Borderline-PersönlichkeitsstörungObjekt-Beziehungs-Theorie
Menschen reagieren auf die Welt entsprechend ihrer Beziehungserfahrungen in der Kindheit
Entstehen eines unsichern Ego wegen widersprüchlicher Lernerfahrungen bzgl.Liebe und Aufmerksamkeit
Aufspaltung der Aspekte in Gut/Böse, schwarz/weiß, keine Integration beider Elemente als Schutz des Ego vor Angst
Biologische Faktoren
genetische Komponente
stark neurotisch (ist erblich)
beeinträchtigte Funktionsweise des Frontallappens vermutet
niedriger Serotoninspiegel
Diathese-Stress-Theorie von Linehan
Diathese für emotionale Fehlregulierung trifft auf entwertende Erfahrungen
sexueller Mißbrauch denkbar
Wechselwirkungen dynamisch: emotional fehlreguliertes Kind stellt zu große Anforderungen, die von den Eltern ignoriert oder bestraft werden
dadurch unterdrückt das Kind seine Emotionen bis zum Ausbruch, es erhält Aufmerksamkeit und wird verstärkt - Teufelskreis
körperlicher und sexueller Mißbrauche findet sich bei B-Patienten häufiger, ebenso wie bei dissoziativen Identitätsstörungen
Histrionische Persönlichkeitsstörung(hysterischer Typ) verhält sich übertrieben dramatisch
fortwährend um Aufmerksamkeit bemüht (Kleidung, make Up, Haarfarbe)
flacher Affekt
ich-zentriert, eigene körperliche Attraktivität im Fokus
plakativer, wenig detaillierter Sprachstil,
Verhalten aufreizend und verführerisch
Prävalenz 2-3% , häufiger bei Frauen,
komorbid mit
Depressionen, schlechtem Gesundheitszustand, Borderline
Ätiologie
Elternhaus vermittelte Sexualität als etwas Schmutziges, verhalten sich aber so, als sei es dennoch erregend und wünschenswert
Daher rührt vermutlich die ständige Beschäftigung mit Sexualität, verbunden mit der Angst vor der Ausführung
Übertriebenes Auftreten als Abwehr eines geringen Selbstwertgefühles
Narzisstische Persönlichkeitsstörunggrandioses Selbstbild der Einzigartigkeit und eigener Fähigkeiten
fordern ständig Aufmerksamkeit und Bewunderung
sehen sich nur von besonderen Menschen und von hohem Rang verstanden
wenig zwischenmenschliche Beziehungen durch Neid, Arroganz, mangelnde Empathie
beuten andere aus, sind nur auf eigenen Vorteil bedacht
erwarten Vergünstigungen ohne Gegenleistungen
Prävalenz >1%, komorbid mit Borderline
ICD-10 hat keine Kategorie, gilt als "andere Persönlichkeitsstörung"
Ätiologie
Psychoanalytiker sehen die Störung als Ergebnis unserer Zeit und Wertesystemes
Empfindlichkeit gegen Kritik, schwaches Selbstwertgefühl,
sich selbst gegenüber wenig sicher
Kohut vermutet eine Ausbalancierung zwischen Größenwahn einerseits und Über-Idealisierung andererseits. Fehlt dies mangels Zuwendung der Eltern, entsteht die narzisstische Persönlichkeit, die endlos nach Liebe und Aufmerksamkeit strebt

Dissoziative / antisoziale Persönlichkeitsstörungdissoziativ ICD-10
antisozial DSM-IV
Psychopathie oder auch Soziopathie
Merkmale der antisozialen Persönlichkeitsstörung
Störung des Sozialverhaltens vor 15 Lebensjahr erkennbar
Schule schwänzen, von zuhause weglaufen, Lügen, Diebstahl, Brandstiftung, Vandalismus
Fortsetzung dieser Muster im Erwachsenenalter
über 60% der verhaltensgestörten Kinder entwickeln eine antisoziale Persönlichkeitsstörung
Erwachsene: verantwortungslos, arbeitsscheu, Gesetzesübertretungen, Gereiztheit, Aggressivität, Gewalttätigkeit,Rücksichtslosigkeit,vorsätzlich unbezahlte Schulden, zeigt keine Reue und sagt Unwahrheit
Prävalenz 3% Männer, 1% der Frauen
meist niedriger sozioökonomischer Status
komorbid meist mit Substanzmißbrauch
Merkmale der Psychopathie
weniger definiert als antisoziales Verhalten, als Bezug zu Gefühlen und Gedanken der Betroffenen
Verarmung der positiven und negativen Gefühle
kein Schamgefühl
Psychopath kann charmant sein, um andere zu seinem Vorteil zu manuipulieren
hat keine Angst und lernt nicht aus Fehlern
Mangel an Emotionen führt zu unverantwortlichem und auch grausamen Verhalten
Impulsives Verhalten

Diagnose nach Checkliste von Hare, 2 Gruppen
1.eigensüchtiges, mitleidloses, ausbeuterisches Individuum mit überhöhtem Selbstwertgefühl
2.antisozial, impulsiv, verantwortungslos

Komorbidität mit Alkohol und Drogen
Kontroverse um Diagnosen der antisozialen Persönlichkeitsstörungnur 20% der Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung hatten hohe Werte auf der Checkliste nach Hare
Hare kritisiert, daß Lügner retrospektiv aus ihrer Jugend berichten sollen
diagnostisches Konzept soll nicht mit Kriminalität gleichgesetzt werden, obgleich 75-80% der Straftäter die Kriterien der antisozialen Persönlichkeitsstörung erfüllen
aber nur 15-20% erfüllen die Kriterien der Psychopathie

nur 3 von 7 Kriterien müssen laut DSM-IV erfüllt sein
es kann Mangel an Reue, der ein fester Bestandteil des Konzepts der Psychopathie ist, nicht darunter sein
Ätiologie der dissozialen bzw. antisozialen Persönlichkeitsstörungfast alle Untersuchungen an Kriminellen
Väter von Psychopathen neigen auch zu antisozialem Verhalten
falsche/fehlende Sozialisationserfahrung in der Familie
Retrospektive Angaben wegen der Tendenz zum Lügen höchst problematisch
Längsschnittstudien notwendig, aber kaum zu realisieren
Inkonsistente oder fehlende Disziplinierung gute Prädiktoren for psychopathisches Verhalten als Erwachsener
Genetische Faktoren scheinen eine erhebliche Rolle zu spielen
Umgebung spielt eine wesentliche Rolle - genetische Disposition des Kindes kann die Veränderung der Umwelt bewirken (Zwillingsstudien bei Adoptiveltern)
fehlende Erkenntnis von Konsequenzen
fehlendes Angstniveau (Vermeidungsverhalten schlechter gelernt)
Ignorieren von Reizen
weniger Empathie für das Leid anderer
Cluster C - Persönlichkeitsstörungen mit ängstlichem und furchtsamem Verhaltenkein Selbstvertrauen
vermeidend selbstunsicher
zwanghafte Perfektionisten
vermeidend-selbstunsichere-ängstliche Persönlichkeitsstörung
empfindlich gegenüber sozialer Zurückweisung, Erniedrigung, Beschämung
Vermeiden Beziehungen, wenn unsicher, ob sie gemocht werden
Prävalenz 1%, Komorbidität mit Borderline, Depression, generalisierte soziale Phobie
Dependente Persönlichkeitsstörung
fehlendes Selbstvertrauen
Unfähigkeit zu selbständigen Entscheidungen
eigene Schwäche, anderer Stärke wird gesehen
Abhängigkeitsverhältnisse
grundsätzlich passiv, Aktivität bei Bedürfnis, eine Beziehung aufrechtzuerhalten (um die Abhängigkeit nicht aufgeben zu müssen)
Prävalenz 1-1,5%, mehr bei Frauen
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
perfektionistisch
sehr in Details aufgehalten
ernst, stur, formal, unflexibel, geizig, moralisch
Zwanghaft ist nicht gleich Zwangsstörung
keine Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen auf.
Ätiologie
Vermutlich Ursache in der Eltern-Kind-Beziehung
Bindungsprobleme

STAI State Trait Anxiety Inventory AngstfragebogenPurpose: Designed to study anxiety.
Population: Grades 9-16 and adults.
Score: 2 scores: state anxiety and trait anxiety.
Time: (10-20) minutes.
Description:
- initially conceptualized as a research instrument for the study of anxiety in adults.
- self-report assessment device which includes separate measures of state and trait anxiety.
- state anxiety Zustand der Angst: reflects a "transitory emotional state or condition of the human organism that is characterized by subjective, consciously perceived feelings of tension and apprehension, and heightened autonomic nervous system activity." State anxiety may fluctuate over time and can vary in intensity.
- trait anxiety Grunddisposition der Angst: denotes "relatively stable individual differences in anxiety proneness . . ." and refers to a general tendency to respond with anxiety to perceived threads in the environment.

Scoring and Norms:
Scores on the STAI have a direct interpretation:
high scores mean more trait or state anxiety and
low scores mean less.
Both percentile ranks and standard (T) scores are available for male and female working adults in three age groups (19-39, 40-49, 50-69), male and female high school and college students, male military recruits, male neuropsychiatric patients, male medical patients, and male prison inmates.

Reliability: The stability of the STAI scales was assessed on male and female samples of high school and college students for test-retest intervals ranging from one hour to 104 days. The magnitude of the reliability coefficients decreased as a function of interval length. For the Trait-anxiety scale the coefficients ranged from .65 to .86, whereas the range for the State-anxiety scale was .16 to .62. This low level of stability for the State-anxiety scale is expected since responses to the items on this scale are thought to reflect the influence of whatever transient situational factors exist at the time of testing.

Validity: Correlations are presented in the manual between this scale and other measures of trait-anxiety: the Taylor Manifest Anxiety Scale, the IPAT Anxiety Scale, and the Multiple Affect Adjective Check List. These correlations are .80,.75, and .52, respectively.

Suggested Uses: Recommended for studying anxiety in research and clinical settings.

Quelle: http://www.cps.nova.edu/~cpphelp/STAI.html
BDI - Beck Depression Inventory
Beck Depressions Inventar
Purpose: Designed to measure presence of depression.
Population: Adolescents and adults.
Score: Produces single score indicating intensity of the depressive episode.
Time: Not reported.
Description:
- 21-item test presented in multiple choice format which purports to measure presence and degree of depression in adolescents and adults.
- Each of the 21-items of the BDI attempts to assess a specific symptom or attitude "which appear(s) to be specific to depressed patients, and which are consistent with descriptions of the depression contained in the psychiatric literature."
- BDI was designed to assess depression independent of any particular theoretical bias.
Scoring:
- Each of the inventory items corresponds to a specific category of depressive symptom and/or attitude. Each category purports to describe a specific behavioral manifestation of depression and consists of a graded series of four self-evaluative statements. The statements are rank ordered and weighted to reflect the range of severity of the symptom from neutral to maximum severity. Numerical Values of zero, one, two, or three are assigned each statement to indicate degree of severity.
Reliability:
- changes in BDI scores tended to parallel changes in the clinical reading of the depth of depression, indicating a consistent relationship between BDI scores and the patient’s clinical state.
- reliability figures here were above .90.
- Internal consistency studies demonstrated a correlation coefficient of .86 for the test items, and the Spearman-Brown correlation for the reliability of the BDI yielded a coefficient of .93.

Validity: In assessing the validity of the BDI, the readily apparent face validity of the BDI must be addressed. The BDI looks as though it is assessing depression. While this may be quite advantageous, it may make it easy for a subject to distort the results of the test. Content validity would seem to be quite high since the BDI appears to evaluate well a wide variety of symptoms and attitudes associated with depression. One study addressing concurrent validity demonstrated a correlation of .77 between the inventory and psychiatric rating using university students as subjects. Beck reports similar studies in which coefficients of .65 and .67 were obtained in comparing results of the BDI with psychiatric ratings of patients.

Suggested Uses: The BDI is recommended in research and clinical settings.

Quelle: http://www.cps.nova.edu/~cpphelp/BDI.html
FPI - Freiburger Persönlichkeits-Inventar10 Standardskalen im FPI-R mit jeweils 12 Items gebildet.

10 Standardskalen
Lebenszufriedenheit
Soziale Orientierung
Leistungsorientierung
Gehemmtheit
Erregbarkeit
Aggressivität
Beanspruchung
körperliche Beschwerden
Gesundheitssorgen
Offenheit
2 Zusatzskalen
E Extraversion
N Emotionalität
Auswertung

Die Rohwerte werden mittels einer Schablone addiert und im Auswertungsbogen im entsprechenden Feld abgetragen. Der Rohwert wird mit Hilfe einer Tabelle in Stanine (standard nine) transformiert.
Die Staninewerte werden nun in den Auswertungsbogens eingetragen und ergeben das Persönlichkeitsprofil.
Auswertungsbogen dient als Grundlage für ein psychologisches Gespräch!
Die Skalen geben relevante Konzepte in den Selbstbeschreibungen der Durchschnittsbevölkerung mit hoher interner Validität wieder und sind durch zahlreiche empirische Validitätshinweise belegt.

Neben der revidierten Form FPI-R wird die Form A1 als geringfügig modifizierte Fassung der häufig verwendeten bisherigen Parallelform A des FPI weitergeführt, um ggf. den Vergleich mit früheren Untersuchungen zu ermöglichen.
Einsatzbereich
Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene.
Zuverlässigkeit Reliabilität
Die interne Konsistenz der Skalen liegt zwischen r=.71 und r=.84.
Gültigkeit Validität
Die interne Validität ist durch die Konvergenz von faktorenanalytischen und itemmetrischen Analysen sowie durch konfirmatorische Clusteranalysen gesichert. Die empirische Validität ist u.a. durch die Korrelation mit Selbst- und Fremdeinstufungen, mit anderen Persönlichkeitsfragebogen und Statusmerkmalen belegt. Die zahlreichen Arbeiten zur internen und externen Gültigkeit des FPI-R sind in der Handanweisung der 5. Auflage und in einer ergänzenden Bibliographie aufgeführt.

Bearbeitungsdauer
Zwischen 20 und 30 Minuten.


Quelle: http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testbspfpi.html
NEO-FFI - Neo Fünf-Faktoren-Inventar- measures five broad domains or factors of personality.

BIG Five
1.Neurotizismus
2.Extraversion
3.Offenheit für Erfahrungen
4.Verträglichkeit
5.Gewissenhaftigkeit

responses on the statements about thoughts, feelings, and goals can be compared with those of other adults to give a description of personality.

The NEO Five-Factor Inventory measures differences among normal individuals.

It is not a test of intelligence or ability, and is not intended to diagnose problems of mental health or adjustment.

It does, however, give some ideas about what makes one unique in his/her way of thinking, feeling, and interacting with others.

gives a general idea of how personality might be described.
It is not a detailed report.
completing the inventory again might score somewhatdifferently.
For most individuals, however, personality traits tend to be very stable in adulthood.
HAWIE Hamburg-Wechsler IntelligenztestHamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (HAWIE-R)

- wie gut ein Mensch im Verhältnis zu seinen Altersgenossen bei dem jeweiligen Test abschneidet.

- durch große Stichprobenerhebungen wurde eine repräsentative Bezugsgruppe gefunden
- Raven "Advanced Matrices" ( sprach- und kulturfreier Intelligenztest)
- Wechsler stellte das Konzept auf eine allgemeine theoretische Grundlage und gab eine Formel an, nach der die gefundenen Perzentilwerte in einen neuen Intelligenzquotienten umgewandelt werden sollten, der dem bisher üblichen ähnlich war. Auch bei dem neuen IQ sollte 100 "durchschnittliche Intelligenz" bedeuten, höhere Werte sollten höhere Intelligenz bedeuten und niedrigere Werte entsprechend niedrigere Intelligenz. Wechsler ging von einer normalverteilten Intelligenz in der Bevölkerung aus, daß die Verteilung einer großen Anzahl von Testwerten also einer Gaußschen Glockenkurve folgt. Innerhalb der ersten Standardabweichung nach oben und unten liegen jeweils 34 % aller Fälle. Wechsler definierte, daß jede Standardabweichung einer IQ-Änderung von 15 Punkten entsprechen solle. 68 % aller Personen einer Population haben somit einen durchschnittlichen IQ zwischen 85 und 115. 95 % haben einen IQ zwischen 70 und 130. Nur 0,13 % haben einen IQ von über 145.
Um so hohe Intelligenzquotienten zu messen, benötigt man jedoch besondere Tests mit schwierigeren Fragen, die dann in einer entsprechenden Testgruppe validiert werden. Die meisten IQ-Tests sind nicht in der Lage, einen IQ von über 130 genau zu messen.
Es werden zunächst noch Näherungswerte angegeben, ab 145 kann dann überhaupt kein Wert mehr errechnet werden.

- HAWIE-R ist ein Intelligenztest für die Individualdiagnostik für die Altersgruppen von 16 bis 74 Jahren.
- besteht aus 11 Untertests (6 Verbaltests und 5 Handlungstests

- eignet sich zur Einschätzung des allgemeinen geistigen Entwicklungsstandes und der Untersuchung von alters-, milieu- oder krankheitsbedingten Leistungsbeeinträchtigungen in bestimmten Bereichen.

- ursprüngliche Intelligenzdefinition von David Wechsler: "Intelligenz ist ein hypothetisches Konstrukt, ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums zielgerichtet zu handeln, rational zu denken und sich wirkungsvoll mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Sie ist zusammengesetzt oder global, weil sie aus Elementen oder Fähigkeiten besteht, die, obwohl nicht völlig unabhängig, qualitativ unterscheidbar sind".

Verbalteil
Allgemeines Wissen:
24 Fragen mit ansteigender Schwierigkeit. Der Test wird abgebrochen, wenn der Proband 5 aufeinanderfolgende Aufgaben nicht oder falsch beantwortet hat.
Zahlennachsprechen:
7 Ziffernreihen, deren Ziffernzahl um je eine ansteigt. In einem zweiten Durchgang sollen Ziffernreihen in umgekehrter Reihenfolge nachgesprochen werden. Versagt der Proband 2 mal bei derselben Ziffernreihe wird der Testteil abgebrochen.
Wortschatztest:
32 Wörter mit ansteigender Schwierigkeit sind nacheinander zu erläutern, die Bedeutung der Wörter zu erklären, Liste mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten im Handbuch ermöglich die Bewertung. Nach 5 falsch oder nicht beantworteten Fragen wird der Test abgebrochen.
Rechnerisches Denken:
14 Aufgaben mit anwachsendem Schwierigkeitsgrad in Form von Schlußrechnungen. Mit einer Zeitgrenze von 120 Sekunden müssen die Aufgaben im Kopf gelöst werden. Dieser Test wird abgebrochen, wenn 3 Aufgaben innerhalb der angegebenen Zeitgrenzen nicht gelöst wurden.
Allgemeines Verständnis:
13 Fragen mit ansteigender Schwierigkeit. Richtige Antwortmöglichkeiten im Anhang des Handbuches. Nach 4 falschen oder unbeantworteten Aufgaben in Folge wird der Test abgebrochen.
Gemeinsamkeiten finden:
zu 2 vorgegebenen Begriffen die Gemeinsamkeit (Oberbegriff) zu benennen. Antwortmöglichkeiten im Handbuch. Der Test wird nach 4 falsch oder nicht beantworteter Fragen in Folge abgebrochen.
Handlungsteil
Bilderergänzen:
17 Bildvorlagen, auf denen jeweils ein bedeutsames Teil fehlt. Wenn der Proband drei aufeinanderfolgende Fragen innerhalb von 20 Sekunden nicht oder falsch beantwortet hat, wird der Test abgebrochen.
Bilderordnen:
10 Serien von Bildern (Kärtchen), die kleine Geschichten darstellen, sind jeweils logisch richtig zu ordnen. Wenn 4 Aufgaben in Folge nicht gelöst wurden, wird dieser Test abgebrochen.
Mosaiktest:
9 mehrfarbige Würfel. Die Seiten der Würfel sind entweder einfarbig oder bestehen aus 2 farbigen Flächen, die durch die Diagonale der Eckpunkte getrennt sind, und 9 Kärtchen mit Mustern, die mit den Würfeln nachgebaut werden sollen. Die nachzubauenden Muster haben ansteigende Schwierigkeitsgrade und damit unterschiedliche Zeitgrenzen innerhalb derer die Aufgaben zu lösen sind. Nach 3 Fehlversuchen in Folge wird dieser Test abgebrochen.
Figurenlegen:
4 einfachen Puzzles mit asymmetrischen Teilen, die jeweils möglichst schnell zu einer Figur (Mann, Profil eines Kopfes, Hand, Elefant) zusammengesetzt werden müssen. Gemessen wird die benötigte Zeit.
Zahlen-Symbol-Test:
Zahlen von 1 - 9 sind je einem Symbol zugeordnet. Der Proband lernt zunächst die Zuordnung und ergänzt dann aus einer Tabelle von 100 Ergänzungsfeldern so schnell wie möglich das jeweils dazugehörige Symbol. Nach 90 Sekunden wird der Test abgebrochen. Die Auswertung erfolgt mittels einer Schablone.

In der Testdurchführung wechseln sich die Aufgaben des Verbal- und Handlungsteils ab.
Da die Testergebnisse altersspezifisch sind, werden diese anhand von Umrechnungstabellen normiert.
Das hauptsächliche Ergebnis des Tests ist der Intelligenzquotient (IQ) des Probanden, aber auch die erreichte Punktzahl in den verschiedenen Aufgabentypen wird profilähnlich ausgewertet (Indizes für verschiedene klinische Gruppen) und auch die Errechnung eines Abbauquotienten (altersbeständige vs. nicht-altersbeständige Untertests) ist möglich.

Einsatzbereich
16 bis 74 Jahre. Einzeltest. Zur Einschätzung des allgemeinen geistigen Entwicklungsstandes und zur Untersuchung von Leistungsbeeinträchtigungen.

Zuverlässigkeit - Reliabilität
Für die Untertests liegen die internen Konsistenzen zwischen r= .71 und r= .96, für den Handlungsteil bei r=.90, für den Verbal- und den Gesamtteil bei r= .96.

Gültigkeit - Validität
Untersuchungen zur faktoriellen, zur kriteriumsbezogenen und zur diskriminanten Validität liegen vor.

Normen
Altersgestaffelte sowie schulbezogene Wertpunkt-Normen, die in IQ-Werte umgerechnet werden.

Bearbeitungsdauer
60 bis 90 Minuten.


Quelle: http://www.stangl-taller.at/testexperiment/























Psychoanalytische TherapienGrundgedanke:
Verdrängung als Primärursache für Störungen
Wo ES ist, soll ICH werden...
Aufhebung der Verdrängung als Ziel

Freie Assoziation
Patient liegt auf der Couch und erzählt seine Gedanken und Gefühle möglichst frei assoziierend
Traumarbeit
Im Schlaf lässt die ICH-Abwehr nach, und Verdrängtes kommt, wenngleich maskiert, an die Oberfläche.
Erinnerte Träume werden nachbearbeitet, es wird auf wirkliche Bedeutung der Träume, Gefühle, Handlungen und Gedanken hingewiesen
Übertragung und GegenübertragungÜbertragung
emotional auf den Therapeuten bezogenes Verhalten
kann positiv und liebevoll, aber auch feindselig und negativ sein
lt. Freud Relikte der Einstellungen zu ehemals wichtigen Personen, werden im Therapeuten wiederbelebt gesehen

Gegenübertragung
Probleme und Schwierigkeiten der (überwiegend älteren) Patienten können beim Therapeuten (meist jünger als Patient) eigene Beunruhigung auslösen (eigene ungelöste Konflikte mit den Eltern, Alterungsprozess, Abneigung, sich mit Themen wie Tod oder Sterben zu befassen usw., GÜ ist nicht neurotisch)
Kongruenz vs. InkongruenzGrundsätzlich besteht Streben nach Bedürfnisbefriedigung/ Schutz vor Verletzung der Bedürfnisse
= Kongruenz zwischen Wahrnehmung und motivationalen Zielen

Wird das nicht erreicht, entsteht Inkongruenz
Folgen:
gesteigerte Erregung
negative Emotionen
Aktivierung

bei aktueller Inkongruenz strebt das psychische System nach Reduktion

Konsistenztheoretisch gesehen
















Konflikte (Diskordanz)

<---

Starke Vermeidung

  

Inkongruenz



schlechtes Wohlbefinden

<--

Entwicklung Psychopath.Symptome






Quelle: Grundannahmen und Konstrukte der Konsistenztheorie
Grawe, 1998, 2002
http://www.cx.unibe.ch/~grosse/PDF/Konsistenztheorie.pdf
Veränderungstheorie (Frederick Perls)Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist.

Veränderung entsteht nicht aus einem Versuch des Individuums oder anderer Personen, seine Veränderung zu erzwingen, aber sie findet statt, wenn man sich die Zeit nimmt und die Mühe macht, zu sein, was man ist; und das heißt, sich voll und ganz auf sein gegenwärtiges Sein einzulassen.
Indem der Gestalttherapeut es ablehnt, die Rolle dessen zu übernehmen, der Veränderung 'herstellt', schafft er die Voraussetzung für sinnvolle und geordnete Veränderung.

Quelle: http://www.gestalt.org/paradox.htm
Therapeutischer Prozess (beim Therapeuten)
Kongruenz, Empathie, Wertschätzung
Die eigene Kongruenz des Therapeuten - seine "Echtheit" - er muss in der Beziehung zum Klienten gänzlich er selbst sein, sich nicht verleugnen, keine "Rolle" spielen.

Empathie - einfühlendes Verstehen - erst dadurch wird der Klient ermutigt, eigene Probleme zu thematisieren.

Wertschätzung - der Therapeut akzeptiert genau das, was der Klient in der augenblicklichen Therapiestunde zum Ausdruck bringen möchte.
Paranoidvoller Mißtrauen
erwartet nur Schlechtes
Angst vor Betrug und Schädigung
Trauen niemandem
Fehler werden massiv auf Dritte verlagert
extreme Eifersucht

keine Halluzinationen (wie bei Schizophrenie),
keine Wahnvorstellungen (wie bei wahnhafter StörunG)

sondern Attribution
Schizoidkein Wunsch nach sozialen Beziehungen
keine Freunde
ausdruckslos, unnahbar, herzlos, kalt, emotionslos
kein sexuelles Interesse
Gleichgültigkeit gegenüber Lob und Kritik
Einzelgänger
ähnliche Diagnostik wie schizotypische und einige Formen der Schizophrenie
Schizotypischabgeschwächte Form der Schizophrenie
gleiche zwischenmenschliche Probleme wie Schizoide
weitere excentrische Symptome ähnlich der prodromalen oder residualen Phase der Schizophrenie



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