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Wissenschaftstheoretische
Denkschulen
Wissenschaft muß überprüfbar und intersubjektiv
sein: (Spielregeln)
Einigkeit über den Sinn wissenschaftlicher Sätze,
Methoden des Beweises, Überprüfbarkeit der Aussagen.
Positivismus Auguste
Comte: vom Gegebenen/Tatsächlichen ausgehen ; das
unmittelbar Gegebene beschreiben
Empirismus Beobachtungen
führen zu einem eindeutigen Bild der Wirklichkeit
Logischer Positivismus "Wiener
Kreis" : Das Gegebene wird durch Beobachtung erfahren, Erkenntnis wird
durch logische Verarbeitung gewonnen. Erfahrungsbezug
und logische Überprüfbarkeit sind Erkennungszeichen wissenschaftlicher
Arbeiten
Verifikationsprinzip
Es gelten nur Sätze, für welche eine Erfahrungsbestätigung
angegeben werden kann
- der Sprache als Repräsentation des Denkens kommt
eine besonders verantwortliche Stellung zu
Protokollsätze Aussagen,
die nur über das unmittelbar Gegebene berichten
Kritische Würdigung
- Konstruktion einer künstlichen, wissenschaftliche
Einheitssprache gelang nicht
- positive Impulse für eine möglichst präzise,
logisch konsistente und intersubjektiv nachvollziehbare Begriffs-&Theorienbildung
- große Nähe der behavioristische Theorien
zu LP, da Reduktion aller Erkenntnisse auf eindeutig registrier- und meßbare
Phänomene
Kritischer Rationalismus -
Karl R. Popper: Logik der Forschung
- Theorien sind wissenschaftlich, wenn sie empirisch,
intersubjektiv nachprüfbar, widerspruchsfrei, falsifizierbar und wertfrei
sind
- bei Vorliegen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen
(wenn...dann)
- Informationsgehalt sollte möglichst allgemein
sein (Wenn-Bedingung) und präzise (Dann-Bedingung)
Falsifikationsprinzip
Theorien/Sätze sollen ständigen Falsifikationsversuchen
unterzogen werden, ohne jemals den Status der "Bestätigung" zu erreichen
Beobachtung kann zwar niemals als "wahr", aber immer als
falsch" bewiesen werden:
Aussage: alle Schwäne sind weiß -ist
nie endgültig veifizierbar
- Induktionsproblem: wie kann man aus einzelnen Beobachtungen
auf die nicht beobachteten Zustände/Personen schließen?
- Induktion (Ableitung) ist immer ein Erweiterungsschluß
- und damit unzulässig
- Theorien sind vorläufiges Wissen
Approximationstheorie der Wahrheit
- Wahrheit als regulative Idee durch
das permanente Streben nach Falsifikation der Theorien nähert man
sich der Wahrheit an
Vermittlungssätze/Basissätze
Sätze, an welchen eine Theorie scheitern kann (neue
Beobachtungssätze=an der Erfahrung gescheitert)
- entsprechen den Protokollsätzen bei den Logischen
Positivisten
Beobachtung ist theoriengeleitet
- Wissenschaft beginnt nicht mit Basissätzen sondern
mit Theorien, Beobachtung ist planmäßige Wahrnehmung
- der Beobachtung geht Interesse voraus - eine Frage,
ein Problem, also: eine Theorie
- Theorien leiten unsere Informationsaufnahme
; es gibt keine vom Subjekt unabängigen Beobachtungen
-kein Mensch zeigt Dissonanzreduktion, sondern Forscher
beobachten Verhalten und diesen jeweils beobachteten
Verhaltensweisen wird die Bedeutung der Dissonanzreduktion
zugeschrieben
Konventionalismus Basissätze
werden durch Beschluß (Konvention) anerkannt, sie sind Festsetzungen,
die unter Einhaltung bestimmter
Rahmenbedingungen (Methoden) innerhalb einer Forschergemeinschaft
als "gültig" angesehen werden
Funktionen wissenschaftlicher Theorien
- erklären - prognostizieren
- Wegbeschreibung zum Ziel
Deduktion Ein Satz/Vorgang
wird "kausal erklärt", indem man ihn aus Gesetzen und Randbedingungen deduktiv ableitet
Hempel-Oppenheim-Schema
G1.......GN
|
Gesetzesaussagen
|
Explanans das , was erklärt
|
A1.......AN
|
Anfangs-/Randbedingungen
|
|
E
|
Ereignis
|
Explanandum das zu Erklärende
|
Explanandum wird aus dem Explanans logisch abgeleitet
Kritik
- Psychologie verfügt nur über Wahrscheinlichkeitsaussagen
- logische Schlüsse in lebendigen Organismen nicht
möglich - sehr weitreichende zusätzliche Informationen und
Hinzunahme vielfältiger weiterer Theorien
nötig
- Unterschied im Forschungsansatz: Grundlagenforschung
sucht Erklärungswerte von Theorien, während angewandte
Forschung praktische Probleme erklären und
möglichst lösen soll
Exhaustion - Strategie
zur Rettung von Theorien durch Erklärung störender Bedingungen
- dogmatischer Falsifikationismus (nach Lakatos), würde
aber zu einer frühzeitigen Aufgabe später dennoch "bestätigter"
Theorien führen
- Rettung der Theorie durch Hinzunahme von Hilfshypothesen
Raffinierter Falsifikationismus
- Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung anderer
Theorien
Fehlen deterministischer Gesetzesaussagen
- in den Sozialwissenschaften keine deterministischen
Gesetze, sondern nur prohabilistische (75% der V zeigen...)
- in prohabilistischen Hypothesen sind Abweichungen immer
in den Hypothesen enthalten
- Grenzbereich, ab wann eine gewonnene Erkenntnis/Ergebnis
zur Falsifizierbarkeit führt (Signifikanzniveau)
- daher dominiert nicht die LOGIK sondern die STATISTIK
in den Sozialwissenschaften
- keine Erklärungen, Prognosen oder genaue Wirkungsweisen
für EINZELPERSONEN
Kritische Würdigung des Kritischen Rationalismus
- aufgrund des logisch unlösbaren Induktionsproblens
ist keine Theorie beweisbar
- Erklärungsmodelle immer nur vorläufig
- Norbert ELIAS Kritik an Popper: P. hat ein Bild von
Wissenschaft, wie Wissenschaftler verfahren SOLLTEN,
jedoch verkennt er, wie diese tatsächlich
verfahren.
Kritische Theorie (Frankfurter Schule)
Max Horkheimer, Theodor W.Adorno, Herbert Marcuse, Jürgen
Habermas
- bedeutende Gegenrichtung zum kritischen Rationalismus
- wird von seinen Vertretern als wesentliche Weiterentwicklung
des Marxismus zur Fruchtbarmachung für
Gesellschaftswissenschaften und Sozialforschung
sowie für die gesellschaftliche Praxis angesehen
- Im Focus steht der reflektierende, emanzipierte Mensch,
der die gesellschaftlichen Verhältnisse distanziert betrachten
und eventuell auch verändern kann
Horkheimer´s zentraler Aufsatz -
Kritik an traditionell analytischem Vorgehen und Betrachtung der Einzelaspekte
für sich
- Einbezug des Ganzen" in alle Betrachtungsweisen gefordert,
"Vermitteltheit" von Daten, Erkenntnissen
- daher Forderung nach
- Aufnahme der biographischen Daten
der Vpn
- Beschreibung der Gestaltung der
Versuchssituation
- subjektive Datenerfassung des Forschers
(Art und Weise)
Forderungen Horkheimers
- weg vom passiven Reproduzieren des Bestehenden,
- Einbezug und Widerstand gegen gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Veränderung der gesellschaftlichen Zustände
- Fragestellung nach der "richtigen Gesellschaft" als
fortlaufender Prozess
- Negative Dialektik: man kann erkennen, was schlecht
ist, hat aber keine Aspekte hinsichtlich eines objektiv "Guten"
Positivismusstreit -
zwischen Vertretern des Kritischen Rationalismus und der Kritischen Theorie
- Fragestellungen - soll Wissenschaft
deskriptiv (beschreibend, erfassend, erkennend) oder präskriptiv (vorbestimmend)
sein?
- nach Max Weber sollen Werturteile (präskriptive
Sätze) streng von wissenschaftlichen Sätzen getrennt werden.
Wissenschaft soll erkennen, nicht normieren
- nach Adorno (Dialektiker) sind "Wert und Wertfreiheit
nicht getrennt, sondern ineinander.."
- demzufolge ist wertfreie Wissenschaft unmöglich
und soll auch nicht angestrebt werden, da diese zu einer Stabilisierung
der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse
führen würde.
- für kritische Rationalisten bedeutet eine gefundene
Erkenntnis keine vorgegebene Nutzungspflicht , sondern eröffnet
allen bezogenen Gruppen die Möglichkeit ihrer
Anwendung
Erkenntnisinteressen nach Habermas
- jeder wissenschaftlichen Erkenntnis geht ein bestimmtes
Interesse voraus
- dieses Interesse ist erkenntnisleitend
- es wird zu stark nach Rationalisierung der Mittelwahl
gestrebt (bei den Krit.Rat), die Zwecksetzung bleibt jedoch unkontrolliert
- damit besteht die Gefahr einer Verinstrumentalisierung
der Wissenschaft im Interessenfeld dieser oder jener gesellschaftlichen
Gruppe
- Ablehnung der Schein-Sicherheit einer objektiven, unabhängigen
Wissenschaft
Kritische Würdigung der Kritischen Theorie
- KT versäumt es, praktisch zu werden
- keine Konkretisierung durch die Protagonisten
- skeptische Frage nach Handlungskonsequenzen
Paradigma
- Kuhn bezeichnet die unterschiedlichen Sichtweisen
auf ein Problem als Paradigma
- bestimmte Konstellation von Meinungen, Werten, Regeln,
Normen und Methoden, auf die sich Wissenschaftler als
verbindliche Konvention geeinigt haben
Soziale Einflüsse von Minoritäten in Gruppen
Definition Minorität
- numerisch/statistisch >>> Gruppe, die kleiner
ist, als eine Vergleichsgruppe
- sozial >>> gesellsch. Subgruppe, die sich kulturell
und/oder physisch vom Rest der Gesellschaft unterscheidet
>>> wird von der Majorität als minderwertig angesehen (Vorurteil)
>>> Diskriminierungen ausgesetzt
>>> auch soziale Minorität, wenn numerische Überzahl ( Schwarze
in Südafrika)
2 Forschungszweige in der Sozialpsychologie:
1. Erforschung der Stereotypisierung,
Vorurteile, Diskriminierung (Kurt Lewin)
2. Gegenseitige Einflußprozesse
zwischen Minoritäten und Majoritäten (hier beschrieben)
Grundannahmen der Theorie von Moscovici
- sozialer Einfluß von Minderheiten in Gruppen
- Mehrzahl sozialer und wissenschaftlicher Innovationen
wurden von Minderheiten ausgelöst, die keine Macht- und Statusvorteile
hatten
- Minderheiten üben sozialen Einfluß im Konflikt
mit der Majorität aus,
- konsistenter Verhaltensstil: unbeirrbares Beharren
auf dem alternativen Standpunkt, auch gegen sozialen Druck
- führt einen unlösbaren Konflikt und
damit soziale Instabilität herbei
- erweckt den Eindruck von Sicherheit und Überzeugtheit
- Moscovici nennt weitere potentiell bedeutungsvolle
Verhaltensstile: Engagement, Unabhängigkeit, Rigidität, Fairneß
- Konsistenz ist als Grundlage anzusehen
(andere Verhaltensstile nicht überprüft)
Forschung: Umkehrung eines Experimentes von ASCH (Asch-Konformitätsparadigma):
- Vpn wird mit mehreren Mitarbeitern des Versuchsleiters
und deren übereinstimmend falschem oder ungewöhnlichen Urteil
über ein Objekt konfrontiert.
Ohne soziale Unterstützung seitens einer weiteren Vpn beugt sie sich
häufig der Mehrheits-
meinung
- Zwei Mitarbeiter des Versuchsleiters
repräsentieren die Minorität
- Majorität sind vier - hinsichtlich
des Versuches - naive Versuchspersonen
- im Sehtest wurde allen volle
Sehfähigkeit bescheinigt
- Vpn sollten nun die Farbe von
blauen
Dias benennen, die sich nur hinsichtlich ihrer Farbintensität unterschieden
- diese Aufgabe wurde von der Kontrollgruppe
(6 "naive" Vpn) fehlerfrei gelöst
- in der Experimentalgruppe bezeichneten
die MA des Versuchsleiters die Dias konsistent als
grün
Ergebnis:
- 8,4% aller Antworten lauteten
grün
- 32% aller Versuchspersonen gaben
zumindest einmal an, grün
gesehen zu haben
- bei inkonsitenter Farbangabe
(mal blau, mal
grün) war
kein sozialer Einfluß feststellbar
1. Konsistente Minoritäten üben sozialen Einfluß
aus, inkonsistentes Verhalten beeinträchtigt Wahrnehmung und Verhalten
der Majorität nicht
2. Konsistenten Minoritäten werden Sicherheit und
Überzeugung zuattribuiert
- konsistente Minoritäten werdem häufig als
kompetenter angesehen werden, auch wurde diesen Personen
häufiger Führungsrollen zugeteilt, vor allem, wenn diese ihrer
Sicherheit nicht nur verbal, sondern auch non-verbal (Sitzplatz am Kopfplatz
eines Tisches) Ausdruck verliehen.
ZEIT ist ein bedeutender Faktor, denn die wahrgenommene
Sicherheit und Überzeugtheit muß lange unter Beweis gestellt
werden. (spielt jedoch im Konformitätsprozess keine Rolle)
- ist ein Minoritätenmitglied isoliert, wird ihm
mehr Sicherheit und Überzeugung, aber weniger Kompetenz zugeschrieben,
als einer Minorität aus mehreren Personen
- Minorität hat keine Sympathie, sondern wird abgelehnt
und sogar bedroht
- wenn Minorität Einzelindividuum
- bei rigidem Verhandlungsstil
- bei weiterer Enfernung von der Majoritätsmeinung
- wenn es nicht gelingt, zumindest eines der Majoritätsmitglieder
zu einer Teilzustimmung zu bewegen
Rigidität
- ursprünglich (im 1.Exp. v. Moscovici 1969)
wurde Konsistenz als rigide Wiederholung derselben Antwort operationalisiert
- Effizienz steigt, wenn der Standpunkt weniger dogmatisch,
dafür mehr flexibel vertreten wird, ohne jedoch die logische
Konsequenz aufzugeben
- Konzeptionelle Unterscheidung zwischen
- Verhaltensstil bezieht sich auf die logische
Konsequenz der Position
- Verhandlungsstil beschreibt die Flexibilität
oder Rigidität der Positionsverteidigung
Dabei ist konsistent-flexibler Verhandlungsstil zwar
häufig, jedoch nicht immer effektiver.
Rigidität setzt die Einflußmöglichkeit
einer Minorität herab, wenn
- große Diskrepanz
zwischen Majoritäts- und Minoritätenmeinung
- die Minorität von
einem einzelnen Individuum vertreten wird (Verhalten leicht idiosynkratisch
erklärbar:Dogmatismus)
- der Majorität eine
psychologische Erklärung für das abweichende Verhalten
naheliegt (Arroganz/Dogmatismus)
"Psychologisierung" von Minoritätsstandpunkten
hat auch schon zu Einweisung in psychiatrische Krankenhäuser geführt
Normativer Kontext
- Minoritäten sind dann besonders erfolgreich, wenn
Originalität und Kreativität mehr erwünscht
ist, als Objektivität
- Normtrend und Zeitgeist bereits in die
Richtung der Minoritätenstandpunkte weisen
Generalisierung auf soziale Minoritäten
- soziale Minoritäten (Gastarbeiter, Homosexuelle,
Sektenmitglieder) haben weniger Einfluß als Meinungsminoritäten
- in Diskussionen wird sozialen Minoritäten
Eigeninteresse zugeschrieben, was das Gewicht der Argumente reduziert
- weitere Generalisierung aufgrund der bislang nur auf
Kleingruppen beschränkte, jedoch nicht auf natürliche Gruppen
ausgeweitete Untersuchungen nicht möglich
- ungeklärt ist auch, inwieweit Wahrnehmungsprozesse
und Informationsverarbeitung in der wirklichen sozialen Interaktion
der Minorität durch Schemata mitbestimmt
werden, die durch Massenmedien oder Vorerfahrung determiniert werden
- Inter- und intrapsychische Prozesse sind noch weitestgehend
unerforscht
- Moscovocis Theorie macht explizite Aussagen
über vermittelte Attributionsprozesse
Vergleichsstudien
- öffentliche Zustimmung zu einer Minderheit führt
zu privaten, internalisierten Einstellungsänderungen
- im Konformitätsparadigma (Asch) wurde nur
eine oberflächliche Anpassung an die Majoritätsmeinung beobachtet,
ohne
daß private Einstellungen betroffen wurden.
Vergleich von Minoritäts- und Majoritätseinfluß
- Vpn sollten die Länge unterschiedlicher Linien
in einer optischen Illusion zunächst öffentlich und dann privat
einschätzen
- angebliche andere Vpn, die sich jeweils in der Minorität
oder Majorität befanden, äußerten eine von der Vpn abweichende
Meinung
Ergebnis:
Waren die Manipulateure in der Majorität (Konformitätsparadigma),
paßten die Vpn ihre Antworten öffentlich an die der
anderen Teilnehmer an, behielten aber ihre Meinung
privat bei.
Waren die Manipulateure jedoch in der Minorität
(Minoritäteneinflußparadigma), modifizierten die Vpn ihre
private Meinung,
jedoch nicht die öffentliche.
Die ursprüngliche Theorie Moscovicis kann diese
Phänomene nicht erklären
Die Konversionstheorie -
Moscovici (1980) als Ergänzung zur ursprüngliche Theorie über
Minoritäteneinfluß
- eine konsistente Minderheit löste eine internalisierte
Einstellungsänderung (Konversion) aus, während eine
konsistente Majorität zu einer oberflächlichen
Anpassung an die Mehrheit führt, solange der Gruppendruck
bestehen bleibt
- tatsächliche Einstellungsänderung also nur
unter dem Einfluß von Minoritäten, diese wird aber nicht gezeigt,
da eine
öffentliche Identifikation mit der Minderheit
vermieden werden soll
- je größer der Konflikt und je problematischer
die öffentliche Einstellungsänderung sich darstellt, umso größer
ist die
Wahrscheinlichkeit einer privaten, und umso geringer
die Wahrsch. einer öffentlichen Einstellungsänderung
- beim Minderheiteneinfluß stehen kognitive
Prozesse im Vordergrund (was ist richtig?)
- beim Majoritäteneinfluß entstehen
interpersonelle Konflikte (Wer von uns hat Recht?)
- Kognitiver Prozess führt zu Validierung, d.h.
einer internalisierten Einstellungsüberprüfung und ggfls. -änderung
- bei Majoritäteneinfluß werden entgegengesetzte
Meinungen miteinander verglichen, ohne daß neue Argumente und
Gegenargumente generiert werden. Dieser oberflächliche
Vergleichsprozess führt zu einer Anpassung an die Majorität
in der Öffentlichkeit, während die private
Meinung beibehalten wird
Experimente zur Konversionstheorie
- flexibel argumentierende Minoritäten beeinflußten
öffentliche und private Einstellungen, während rigide Minoritäten
kaum
Einfluß auf die öffentlichen, jedoch
einen weit stärkeren Einfluß auf die privaten Meinungen ausübten.
- wird der Kontrast in den Meinungen zu scharf, verliert
die rigide Minorität an Einfluß, während flexible Minoritäten
in
stärkerem Maße die privaten als
die öffentlichen Meinungen beeinflussten (Mugny & Papastamou 1975-1976)
Moscovicis Konversionstheorie
besagt, daß Minderheiteneinfluß spezifische Effekte
(private Einstellungsänderungen)
hervorruft, denen Prozesse (kognitiver Konflikt, Validierung)
zugrunde liegen die von anderen
sozialen Einflußgrößen klar unterschieden werden können.
Minoritäten verursachen
kognitive Prozesse, Majoritäten interpersonelle Konflikte
Alternative Erklärungen
Hollanders Theorie der idiosynkratischen Kredite
- Minoritäten können dadurch sozialen Einfluß
ausüben, indem sie sich zunächst der Majorität anpassen,
und dabei ihre
Kompetenz beweisen. Erst dann soll
die Minorität beginnen, einen alternativen Standpunkt einzubringen.
- Strategie der anfänglichen Anpassung erzeugt einen
stärkeren Einfluß
Methodenunterschied: bei Hollander
sollten die Vpn sich über 3 verschiedene Fragestellungen hinweg konsistent
zeigen.
- Moscovici postuliert zeitliche Konsistenz
innerhalb EINER Fragestellung
Latane´s Theorie zum sozialen Einfluß
(social impact theorie)
- sozialer Einfluß beruht auf der multiplikativen
Funktion von: Kraft (Macht, Status,Expertise)
x Nähe x Anzahl der Gruppenmitglieder
- die erste Person übt den stärksten Einfluß
aus, jedes weitere Mitglied übt zusätzlichen, jedoch abnehmenden
Einfluß aus
- bleiben die Parameter "Nähe" und "Anzahl" gleich,
wird die Majorität immer den größeren Erfolg haben
- durch konsistentes Verhalten (Kraft) kann die Minorität
die numerische Unterlegenheit kompensieren
Tanford & Penrod´s Modell der sozialen Einflußnahme
- im Gegensatz zum Latane-Modell zunehmende Einflußnahme
bis 3 Personen, erst dann abnehmend (S-förmige Kurve)
- Einflußhöchstgrenze begrenzt weiteren Einflußzuwachs
- das Modell ist besonders zur Vorhersage öffentlicher
Einstellungsänderungen (Einfluß von Majoritäten) geeignet
Der Sleeper-Effekt - eine
Minorität und deren Kommunikation bleibt besser in Erinnerung
,daher wird ein sleeper-effekt ausgeschlossen
Elaborations-Wahrscheinlichkeits-Modell
- Bedeutung des personellen/interpersonellen Konfliktes
- bei Moscovici sind neben dem ursprünglichen Ansatz,
daß Konflikte Grundlage der Einflußnahme bilden, qualitativ
unterschiedliche Konfliktarten: interpersonelle
und kognitive
- hierbei könnten emotionale Prozese eine wichtige
Rolle spielen (bislang nicht erforscht)
- bei unlösbarem Konflikt mit Minorität
vielfach Aggression beobachtet
- in anderen Fällen Rückzug vom Konflikt/
der Minorität
Theorie des Selbstwertschutzes und der Selbstwerterhöhung
Grundannahmen
- Menschen sind motiviert, ihr Selbstwertgefühl
zu schützen bzw. zu erhöhen
- das Bedürfnis nach Selbstwertschutz und Selbstwerterhöhung
ist umso größer, je niedriger das akute (subjektive)
Selbstwertgefühl einer Person von dieser
wahrgenommen wird, d.h. je weniger ihr Bedürfnis nach möglichst
positiver
Selbstbewertung erfüllt ist
- Selbstkonzept ist dabei die Summe der Urteile
einer Person über sich selbst (ich bin intelligent)
- Selbsteinschätzungen sind affektive Beurteilungen
dieser einzelnen Ansichten über die eigene Person
(es ist gut, daß ich intelligent bin)
- Selbstwertgefühl - Summe der gewichteten
Selbsteinschätzungen
Informationen, die das Selbstkonzept eine Person tangieren,
beeinflussen das Selbstwertgefühl
Manipulationen des Selbstwertgefühles sind also
z.B. durch fiktive Leistungsrückmeldungen möglich
Selbstwertheoretische Hypothesen:
Selektive Suche nach positiven Informationen über
die eigene Person und Vermeidung der Auseinandersetzung mit
selbstwertbedrohlichen Rückmeldungen
- Forschungen in Zusammenhang mit dissonanztheoretischen
Untersuchungen - Entscheidungskonsonanz / Entscheidungsdissonanz
Personen, die an einem Intelligenztest teilgenommen
hatten, erhielten positive od. negative Rückmeldungen, und konnten
dann
Lektüre auswählen, in welchen die Validität
von solchen Testuntermauert oder kritisiert wurde.
- Personen mit negativen Rückmeldungen suchten
verstärkt solche Informationen, die die Tests in Frage stellten
(Selbstwertschutz), und vermeiden (zumindest tendenziell)
selbstwertbedrohliche Informationen
- Vpn, denen Gelegenheit gegeben wurde, sich mit positiven
oder negativen Informationen über die eigene Person zu
beschäftigen, setzen sich insgesamt
längere Zeit mit den negativen Seiten ihrer Persönlichkeit auseinander
- bei negativen Informationen setzt ein
Dissonanzreduktionsprozess ein, der länger dauert
Schmeichelhafte Informationen führen zu affektiv-kognitiv
positiveren Reaktionen, als selbstwertbedrohliche Informationen,
Im ersten Fall also höhere Glaubwürdigkeit,
Sympathie etc. vs. negativer Informationen.- Vpn griffen in Test
immer nach Aufgaben mit höher bewertetem Ergebnisinhalt (wertvoller),
auch, wenn diese die Gefahr
bargen, eine sehr geringe Fähigkeit
zu bescheinigen und damit potentiell selbstwertbedrohlich waren
- Vorteil: wenn Lösung erreicht wurde:
hohe Bestätigung und hoher Selbstwert
bei Nichtlösung kann die entstehende Dissonanz duch Abwertung der
eigenen Wahl reduziert werden
- search for feedback that fits
Konsistenztheoretische Fragestellung
- Personen mit hohem Selbstwertgefühl suchen
selektiv nach positiven Rückmeldungen
- Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl
bevorzugen negative Informationen über das eigene Selbst
- Vpn mit hohem Selbstwert lasen Bewertungen anderer
Versuchsteilnehmer über ihre Person aufmerksamer, wenn sie
annahmen, ihr Beurteiler würde sie
ebenfalls mögen.
- Vpn mit niedrigem Selbstwert lasen solche Beurteilungen
aufmerksamer, die von Beurteilern kamen, von denen eine
negative Beurteilung erwartet wurde
- Personen neigen also durchaus häufig dazu, sich
auch mit selbstwertbedrohlichen Informationen auseinanderzusetzen
- Person erwartet, die negative Information widerlegen
zu können (sie so zu eliminieren, statt sie immer wieder vermeiden
zu müssen)
- Frage der Nützlichkeit und Widerlegbarkeit
selektiver Informationssuche
Kognitive und affektive Reaktion auf selbstbezogene
Informationen
- negatives Feedback auf einen Intelligenztest führt
zur Abwertung der Validität des Tests
- bei positivem (bestätigendem/übertreffendem)
Feedback wird der Test als valider und reliabler eingestuft
- stärkere Akzeptanz unerwarteter positiver Reaktionen
- Selbsteinschätzungsänderung nach unerwartet
positivem Feedback stärker, als bei negativen Rückmeldungen
- stärkere Akzeptanz selbstwertbedrohlicher Rückmeldungen
(und Selbstkonzeptanpassung dahingehend), wenn erwartet wird,
daß zukünftige Leistungen ebenfalls
negativ bewertet werden.
- negatives Feedback wird aversiver empfungen
- Personen mit negativem Selbstbild zeigen eine nicht
so starke positive Bewertung der schmeichelnden Informaton (Zweifel)
wie Personen mit positivem Stbild (Bestätigung/Verstärkung)
Gesamtbetrachtung
1. Personen reagieren affektiv positiver auf Mitteilungen
und deren Sender, wenn erstere positive im Vergleich zu negativen
Bewertungen ihrer Person erhalten
2. Diese Tendenz zeigt sich ausgeprägter bei Personen
mit geringem Selbstwertgefühl
3. Erscheint ein positives Feedback unglaubwürdig
(weil diskrepant zum Selbstkonzept), wird der Urheber als inkompetent
und weniger sympathisch beurteilt, als ein
als "realistisch" eingeschätzter Beobachter.
Konsistenzeffekte, wenn stabile und hoch änderungsresistente
Selbsteinschätzungen
Selbstwerttheoretische Effekte wenn die negativen
Selbstbeurteilungen unsicher sind
Affektive Reaktionen auf negative/positive Rückmeldungen
folgen eher selbstwertheoretischen Prinzipien.
Personen mit niedrigem Selbstwert reagieren jedoch auf
positive Rückmeldungen durchaus positiv, solange diese glaubwürdig
sind!
Selbst- und Fremdwahrnehmung
Hypothesen:
- eigene positive Eigenschaften werden überschätzt,
negative unterschätzt
- Verhalten und Eigenschaften Dritter werden kritischer
bewertet, als bei introspektiver Wahrnehmung
- Bedeutung der eigenen positiven Eigenschaften wird
überschätzt
- demnach Beurteilung Dritter nach den Dimensionen
der Selbstzufriedenheit
- Personenwahrnehmung und -beurteilung ist selbstwertgesteuert,
d.h. kann bei sozialem Vergleich gestützt oder erhöht werden
Selbstwahrnehmung von Eigenschaften und Verhaltensweisen
- egozentrische Verzerrungen der Handlungsbewertung unabhängig
vom Auslöser
- Überschätzung eigener Investitionen (immateriell/materiell)
- Nichtdepressive setzen eigene Fähigkeiten im Vgl.
zu Beobachterurteilen (einer sozialen Interaktion) zu hoch an
- Depressive erzielen höhere Übereinstimmung
mit Beobachtern
- Personen mit hohem Selbstwertgefühl erhalten das
Einschätzungslevel, indem sie selbstwertdienlicher wahrnehmen
- Verzerrungen treten bei Personen mit hohem ebenso wie
bei niedrigem Selbstwert ein, wobei die grundsätzliche
Einschätzung verstärkt wird
Selektive Gewichtung der Urteilsdimensionen
- Dimensionen, auf denen man sich positiv beurteilt,
werden als besonders zentral und damit wichtig angesehen
- dies wirkt sich besonders bei der Beurteilung anderer
Personen aus
- Personen nehmen primär positives Feedback auf
und schließen aus der Dominanz der wahrgenommenen Informationen
auf deren besondere Wichtigkeit
- Frey & Partner:
- je positiver Vpn auf einer bestimmten
Dimension abschneiden, umso wichtiger und wünschenswerter wurde
diese Dimension betrachtet
- je schlechter das Feedback, umso niedriger
die Relevanzeinschätzung des Instrumentes (Intelligenztest)
- Eigenschaften, die an sich selbst positiv eingeschätzt
werden, werden also als wichtiger wahrgenommen, als Eigen-
schaften, mit denen man selbst weniger zufrieden
ist
Selbstwertschutz durch Abwertung anderer Personen
- Abwertung Dritter aus Selbstwertschutzmotivation
- selbstwertbedrohte Personen tendieren zu stärkerer
Abwertung der Stimulusperson
- bei hoher persönlicher Relevanz Abwertung nahestehender
Personen (guter Freunde), während fremden Personen
eine gute Leistung zugestanden wurde
- gleiche Beobachtungen auf der Gruppenebene
- positive Beurteilung de Ingroup vs. Abwertung
der konkurrierenden Outgroup
- abwertende Leistungsbeschreibung der Outgroup
zumindest dann, wenn dadurch die eigene Gruppe aufgewertet werden
kann
- Erklärung, daß Minoritäten
(Ausländer) in sozial niedrigeren Gruppen (deren Selbstwert stärker
bedroht erscheint)
stärker abgewerter
(diskriminiert) werden. Dies ermöglicht eine relative Aufwertung der
eigenen Gruppe und
Distanzierung von noch
statusniedrigeren Gruppen
- Selbstwertschutz nicht nur durch Abwertung, sondern
auch durch Weglenken der Aufmerksamkeit auf Personen und
Dimensionen, die als schwächer wahrgenommen
werden
Experiment:
Vpn, die sich in ihrem Selbstwert bedroht sahen (fiktiv
negatives Feedback), suchten den Vergleich mit Vpn mit niedrigeren
Ergebnissen (Erleichterung durch Selbstwerterhöhung
im Vergleich zu anderen ==> Selbstwertschutz)
Selbstwertdienliche Attributionen -
worauf führen Personen eigene Erfolge oder Mißerfolge zurück?
- externe Attribution eines erlebten Mißerfolges
kann dabei das Selbstwertgefühl einer Person schützen
- interne Zuschreibungen ( fehlendes Bemühen,
mangelnde Fähigkeiten) erniedrigen das Selbstwertgefühl
- also auch: Erfolge werden intern attribuiert, Mißerfolge
extern und haben dann den entspechenden Einfluß auf das SWG
- und: kein Selbstwertstärkung, wenn der Erfolg
extern attribuiert wird (Leichtigkeit der Aufgabe)
- Verantwortung für erlittene Mißerfolge wird
abgelehnt
- self-serving-bias: Gewinner schreiben Erfolge
eigenen Fähigkeiten zu, Mißerfolge werden in unglücklichen
Umständen
gesucht (egotism-effect)
- sofern Relevanz für den Beobachter besteht, beeinflussen
auch Erfolge/Mißerfolge anderer Personen den Selbstwert
- Fußballtrainer attribuierten Mißerfolge
der Mannschaft auch auf Kausalfaktoren, für die sie nicht verantwortlich
waren
- Gruppeneffekte:
- bei negativer Rückmeldung über die
Leistungen einer Gruppe wurden die Leistungen der anderen Gruppenmitglieder
deutlich schlechter bewertet, als
bei positiven Rückmeldungen
- Partner werden stärker für Gruppenmißerfolge
als für Gruppenerfolge verantwortlich gemacht
- während sich die Bewerter
selber für Gruppenerfolge zuständig sahen
Alternative Erklärungen der "self-serving-bias"-Befunde
- informationstheoretisches Erklärungsmodell
- Personen erwarten eher Erfolge als Mißerfolge,
und neigen daher dazu. erwartete Handlungsergebnisse intern,
nicht erwartete (negative) dagegen
extern zu erklären
- Kovariation zwischen Handlungen und Ergebnissen
ist bei ansteigendem Erfolg größer als bei gleichbleibendem
Mißerfolg
(wenn Veränderung des Verhaltens
zu keiner Ergebnisveränderung führen )
- aufgrund falscher Kontingenzvorstellungen werden
eigene Kontrollmöglichkeiten eher mit positiven und weniger mit
negativen Handlungsergebnissen verknüpft
- während selbstwerttheoretisch angenommen werden
könnte, daß Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl ein
stärkeres Bedürfnis nach Selbstwertschutz und - erhöhung
besitzen, mithin auch einen stärkeren self-serving-bias zeigen, dokumentieren
empirische Studien konsistent genau Gegenteiliges:
Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl zeigen weniger selbstwertdienliche
Attributionen bis hin zu überwiegend interner Attribution von Mißerfolgen
und externer Attribution von Erfolgen
- informationstheoretisch läßt sich das so
erklären, daß Personen mit niedrigem Selbstwert aus Ihrem negativen
Selbstkonzept
pessimistische Leistungserwartungen ableiten,
und daher Mißerfolge als erwartungskonsistent erleben
- Selbstdarstellung vs. Selbstwerterhöhung
- motivationale Erklärung
- es besteht das Bedürfnis, zufriedenstellende Beziehungen
zu anderen Personen aufzubauen bzw. sich anderen gegenüber
besonders positiv darzustellen
- Personen übernehmen nur deshalb mehr Verantwortung
für ihre Erfolge und führen Mißerfolge auf externale Ursachen
zurück, um sich Interaktionspartnern gegenüber
in ein möglichst vorteilhaftes Licht zu rücken
- es kommt zu stärker selbstwertdienlichen
Attributionsverzerrungen bei Öffentlichkeit vs. privater Diskussion
- Gegendefensive Attributionen (counter-defensive-attribution)
- Personen neigen unter bestimmten Bedingungen dazu,
Erfolge extern, Mißerfolge intern zu attribuieren und selbstwertdienliche
Attributionen zu vermeiden
- wenn durch diese die Zuhörer abgewertet
würden und dies vermieden werden soll
- Vpn verhalten sich so, daß sie nicht Gefahr
laufen, negative Reaktionen anderer Personen zu provozieren
- Intelligenztest wurde trotz eigenen
schlechten Ergebnisses nicht abgewertet, weil damit die anderen Testteilnehmer
ebenfalls abgwertet worden
wären
- mit Abwertung Dritter verbundene selbstwertdienliche
Erklärungen werden dann vermieden, wenn die bezogene
Person wichtig ist (Sympathie,
Liebe, Beruf), als wenn eine eher bedeutungslose Beziehung oder keine
besteht
- selbstwertdienliche Attributionen unterbleiben auch,
wenn der Interaktionspartner den selbstwertschmeichelnden Charakter
solcher Erklärungen von Erfolgen/Mißerfolgen
durchschauen würde
- insbesondere, wenn der Dritte als Beobachter
der gesamten Handlungsequenz ein eigenes Urteil bilden konnte
- erwartete Wiederholung einer Handlung führt
zu weniger selbstwertdienlichen Attributionen
- Selbstdarstellungsstrategien im Dienste des Selbstwertschutzes
(Vermeidung von Bedrohung des Selbst)
- Self-handicapping
- Vorbereitung selbstwertdienlicher Attributionen durch
eigenes Verhalten
- Verhalten während des Erbringens einer Leistung
hinsichtlich des Selbstwertschutzes/ der Selbstwerterhöhung
- befürchteter Mißerfolg (z.B. bei Prüfung)
führt dazu, daß man sich ein Handicap zulegt (Unausgeschlafen
in die Prüfung zu
gehen), um dann im nachhinein dieses Handicap
für den Mißerfolg verantwortlich zu machen.
- bei Erfolg widererwarten, werden besondere Fähigkeiten
oder Anstrengungen zuerkannt
- leistungshemmendes Medikament wurde von denjenigen
Vpn vor Ablegung eines 2.Tests gewählt, die im 1.Test negativ
abgeschnitten hatten
- Self-handicapping dient als Entschuldigung für
(befürchtetes) Leistungsversagen
- Pathologie: Alkohol-/Medikamentenmißbrauch
Aktualisierung selbstwertrelevanter Informationen
- selektive Erinnerung
- Konzept der Verdrängung bei Freud
- Erinnerung von weibl. Vpn an positive Teste höher,
als an negative
- angenehme Informationen über die eigene Person
werden besser erinnert, als selbstwertbedrohliche
- bei Eigenschaften dritter Personen kein solcher Effekt
- hier eher Reproduktion negativer Eigenschaften
- retrospektiv selbstbezogene Informationen werden zu
den eigenen Gunsten verzerrt (Ergebnisse eines Intelligenztests)
- aber auch: unerwartete Mißerfolge bleiben länger
im Gedächtnis
- wenn man hofft, das diesbezüglich negative
Feedback widerlegen zu können
Zeigarnik-Effekt
- werden Personen bei Aufgaben unterbrochen, erinnern
diese die Aufgaben besser
- Umkehrung: bei Indizierung gut/schlechte Leistung
(Rosenzweig 1943, Glixman 1949) werden die vollendeten
Aufgaben besser erinnert, als die nicht
fertiggestellten.
Pavur & Littel 1981:
- selektives Vergessen erfolgt bei Personen mit
niedrigem Selbstwert (Bemühung um Selbstwertschutz)
Knew-it-all-along-Effekt -
Erinnerungen an eigene Erwartungen werden in Übereinstimmung mit beobachteten
Ereignissen gebracht
- nach Eintreten eines Ereignisses sind Personen häufig
der Auffassung, genau dieses erwartet zu haben,
obwohl dies nicht der Fall ist
- Gefühl hoher persönlicher Kompetenz
- Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühles
Vergessen von Meinungsänderungen -
selbstwertdienliche Erinnerungsverzerrungen
- eigenes Verhalten wird im nachhinein häufig als
konsistenter wahrgenommen, als dies tatsächlich gewesen ist
Erinnern positiver Entwicklungen
- Erinnerungsverzerrungen zeigen nichtvorhandene Veränderungen,
wenn diese selbstbilddienlich sind
- retrospektive Beschreibung der eigenen Person negativer
im Verhältnis zur aktuellen Beschreibung, um
positive Entwicklung darzustellen
Egozentrische Erinnerungen
- die Bedeutung des eigene Auftretens oder Nichtauftretens
für Ereignisse wird überschätzt
- "the past ist remembered as a drama, in which self
was the leading player" (Greenwald 1980)
Selbstwertschutz und objektive Selbstaufmerksamkeit
- Aufmerksamkeitsfokussierung führt zu einer Aktualisierung
des Selbstwertgefühles
- Aufmerksamkeit auf negative Aspekte des Selbst
senkt das Selbstwertgefühl
- Aufmerksamkeit auf positive Aspekte des Selbst
steigert das Selbstwertgefühl
- nur Personen, die gerade Mißerfolg erlebt
haben, vermeiden selbstaufmerksamkeitserzeugende Stimuli, während
Vpn mit
Erfolgserlebnissen dies nicht tun
- solche Stimuli werden nicht vermieden, wenn
erwartet wird, den salienten negativen Aspekt des Selbst zukünftig
verändern
zu können
- eine langfristig sichere Strategie des Selbstwertschutzes
( Behebung der negativen Aspekte) wird einer kurzfristigen Strategie
(Vermeidung von aufmerksamkeitssteuernden Stimuli
Richtung ngativer Aspekte) bevorzugt
Theorie der sozialen Identität - Verhalten zwischen
Gruppen - Muzafer Sherif
Theorie des realistischen Gruppenkonflikts
- Sozialpsychologie der Interaktion und der sozialen
Strukturen: Verhalten von Individuen als Mitglied einer Gruppe
- Gruppenmitglied zu sein hat psychologische Konsequenzen
gegenüber dem Verhalten als Einzelindividuum
- Ingroup - innerhalb der eigenen Gruppe als Ganzes
- Outgroup - andere Gruppen (nicht die eigene)
- Vorurteile, diskriminierendes Verhalten und
Feindseligkeiten gegenüber der Outgroup entstehen durch einen
Interessenskonflikt zwischen den Gruppen
- übergeordnete Ziele reduzieren intergruppale
Feindseligkeiten
- wechselseitige Abhängigkeit von Gruppen zum Erreichen
eines gemeinsames Zieles hat Verhaltenskonsequenzen
- positive Abhängigkeit: Zielerreichung
nur gemeinsam möglich>>>führt zu Kooperation
- negative Abhängigkeit:
Erreichen des Zieles nur auf Kosten der anderen Gruppe>>> führt zu
konkurrierenden
Formen sozialer Interaktion (bis hin zur Feindseligkeit)
- antagonistische Beziehungen führen
zu
- erhöhter Solidarität innerhalb der eigenen Gruppe
- Bevorzugung und besserer Bewertung der eigenen Gruppeneigenschaften und
Gruppenleistungen (ingroup favourism)
- soziale Beziehungen zwischen den Gruppen und den einzelnen
Individuen sind durch die Funktion bestimmt, welche die
Beziehung zwischen den Gruppen für das
eigene Gruppenziel hat
- Konflikt entsteht
bei objektiven/realistischen Interessenkonflikten und inkompatiblen Zielen
- gemeinsame, gruppenübergreifende Ziele
bewirken soziale Harmonie und Freundschaft
Soziale Kategorisierung und Diskriminierung zwischen
Gruppen
- bestätigende experimentelle Befunde der Gruppen-Konflikt-Theorie
werden angezweifelt, da es keine Kontrollgruppe gab
- fraglich ist, ob ein Interessenkonflikt eine notwendige
Bedingung für das Entstehen von Outgroup-Diskriminierung ist
- es wurde gezeigt, daß Ingroup-Begünstigung
auch OHNE kompetitive Bedingung zustandekommt
minimal group paradigm (minimal hinreichende Bedingungen
für Ingroup-Favorisierung und Outgroup-Diskriminierung)
- Tajfel - Effekt reiner
Kategorisierung >>> dadurch wird eine extrem reduzierte
Ausgangslage geschaffen
a. keine face-to-face-Interaktion
der Vpn
b. Anonymität der Gruppenmitgliedschaft
(keine Info über Personen, außer deren Gruppenzugehörigkeit)
c. keinerlei instrumentelle oder rationale
Verknüpfung zwischen der Art der Gruppeneinteilung und der Art des
von den Vpn
erwareteten Zwischengruppenverhaltens
d. kein persönlicher Nutzen für
die Vpn durch bestimmtes Verhalten
e. für die Vpn stellen die Verhaltensweisen
reale und bedeutsame Entscheidungen dar (Geldbelohnung oder Bestrafung
anderer Personen)
- dennoch traten selbst unter diesen minimalen Bedingungen
Ingroup-Favorisierung /Outgroup-Diskriminierung auf
(implizite Konkurrenz)
- Mitglieder der eigenen Gruppe werden bevorzugt
- relativer Gewinn für die eigene Gruppe oft für
die Vpn wichtiger, als der absolute Profit für die Ingroup
- demzufolge reicht einfache Kategorisierung in zwei
Gruppen bereits für Ingroup-Favorisierung/Outgroup-Diskriminierung
aus
- explizite Konflikte und realistischer Wettbewerb macht
lediglich die Kategorisierung bedeutsamer (verstärkt das
Ausmaß der Diskriminierung)
- bei eindeutig abgegrenzter Kategorisierung (In/-Outgroup)
verzichten Individuen darauf, den materiellen Nutzen insgesamt
bzw. zumindest für die eigene Gruppe zu maximieren
( nicht instrumentelles, nicht-utiliarisches, nicht-rationales Verhalten)
Gruppe und Gruppenidentifikation
- Forderung nach Trennung interpersonaler von intergruppalen
Konzepten
- Soziale Identitäts-Theorie (SIT) - 1978
- eine Gruppe ist
eine Ansammlung von Menschen, die fühlen oder wahrnehmen, daß
sie eine Gruppe sind, die sich selbst
als
Angehörige einer Gruppe kategorisieren, und die konsensual
in der gleichen Weise von anderen kategorisiert
werden
- kognitive Komponente: Wissen um die eigene Gruppenmitgliedschaft
- evaluative Komponente: Bewertung der Gruppenmitgliedschaft
(positiv/negativ)
- emotionale Komponente: Gefühle, die mit
dem Wissen und der Bewertung einer Gruppenmitgliedschaft verbunden sind
- Gruppenidentifikation (Sherif) variiert nach obigen
Kriterien (lt.Tajfel), die Gruppe wird zur psychologischen Realität
- Verhalten zwischen Gruppen erfolgt erst, wenn Konsens
aller Beteiligten (auch der Outgroup) über die kognitive
Komponente besteht
- Gruppe stellt also einen Aspekt der sozialen
Realität dar, die konsensual konstruiert wird, die in diesem Sinne
aber nicht
statisch, sondern in dynamischer Weise
Veränderungen unterworfen ist.
Interpersonales vs.intergruppales Verhalten
- soziale Situationen, in welchen Individuen sich
als Individuen oder als Mitglieder einer Gruppe verhalten
Variation auf einem Kontinuum zwischen
1. eindeutig interpersonell und eindeutig intergruppal
- in reiner Form unwahrscheinlich,
wahrscheinlich treten Mischformen auf (interpersonales Gespräch zwischen
zwei
Liebenden als interpersonelle
Kommunikation und nicht intergruppaler)
2. individueller Variabilität von Einstellungen
und Verhalten und Maximum an Gleichförmigkeit (Uniformen,
Marschieren in Formation)
3. der Wahrnehmung, Beurteilung und Behandlung von
Outgroup-members gemäß derer individuell unterschiedlicher
Merkmale einerseits und andererseits
"undifferenzierter Items" innerhalb einer vereinheitlichten sozialen
Kategorie
- weitgehend durch die Mitgliedschaft,
weniger durch individuelle Eigenschaften bestimmt
- Outgroup-Mitglieder werden als "austauschbar"
(ent-individualisiert) gesehen
- abnehmende Urteils- und Verhaltensvaribilität
4. sozialer Mobilität und sozialer Veränderung
- soziale Mobilität: Gruppenwechsel
leicht möglich
- soziale Veränderung: Gruppenwechsel
schwierig bis unmöglich
Pos. 4 steht in kausaler Beziehung zu den anderen dreien
und variiert die Beziehungen dazu.
Der psychologische Prozess der Entstehung von Verhalten
zwischen Gruppen
- vier miteinander verbundene Prozesse
Soziale
1.
Kategorisierung- Segmentierung der Umwelt (zu welcher Gruppe
gehöre ich, zu welcher nicht)
- Ingroup/Outgroup (Hautfarbe/Religion/Nationalität/Einkommen usw)
2. Identität
- Ergebnis sozialer Vergleiche zwischen der eigenen und fremden Gruppen
3. Vergleich
- Bestrebtheit nach positiver sozialer Identität
4. Distinktheit
- positive Unterscheidung von anderen Gruppen/Überlegenheit
Soziale Kategorisierung und Verhalten zwischen Gruppen
- Strukturierung und Systematisierung der Umweltgegebenheiten
- Umwelt wird geordnet
- Konstruktion der sozialen Realität eines Individuums
- Wertkategorien lassen sich bzgl.ihrer Konnotation (gut/böse,
nützlich-schädlich) unterscheiden
- kognitive Einteilung in distinkte Kategorien hat bedeutsame
Auswirkungen auf das soziale Urteilen und Verhalten
- wahrgenommene Unterschiede werden akzentuiert, Unterschiede
in der Ingroup werden unterschätzt
- Kategorisierungsaktivitäten sind
- induktiv: Schließen von Merkmalen
eines Individuums auf die ganze Kategorie
- deduktiv: Zuschreibung von Eigenschaften
aufgrund von Zugehörigkeit zu einer Kategorie
- Akzentuierungen sind Urteilsverzerrungen
- nehmen mit der Wertbehaftetheit von Kategorisierungen
zu
- Überinklusivität: Zuordnung
zu einer Kategorie, zu der "es" (das Individuum) nicht gehört
- Überexklusivität: Nichtzuordnung
zu einer eigentlich dazugehörigen Kategorie
- je höher die Wertdifferenz, desto stärker
die Akzentuierung
Theorie sozialer Stereotype (Tajfel)
- Kategorisierung sozialer Sachverhalte, die von vielen
Personen geteilt werden
Stereotype haben 3 Gruppenfunktionen:
- soziale Kausalität
- soziale Rechtfertigung
- diese beiden
dienen der Herstellung und Bewahrung von Gruppenideologien
- Stereotype
dienen der Interpretation und Erklärung
- soziale Differenzierung
- Herstellung
und Bewahrung der für die Ingroup positiven Differenzierungen zwischen
eigener und anderen
sozialen Gruppen
- zur Unterstützung
der positiven Distinktheit
Soziale Identität und sozialer Vergleich
- Perzeption der eigenen, aber auch der Position anderer
Personen innerhalb des Systems sozialer Kategorien
- kognitive Struktur von Selbst- bzw. Personenwahrnehmung
- Summe davon ist die soziale Identität
- idiosynkratische Identität (persönl. Geschmack,
Intellektuelle Fähigkeiten etc)
- soziale Identität + idiosynkratische Identität
= Selbstkonzept
- das Verhalten wird eher interpersonell oder intergruppal
bestimmt
- Annahme: soziale Identität ist der kognitive Mechanismus,
der Gruppenverhalten erst möglich macht
Verknüpfungen:
- kognitive Prozesse
- motivationale Prozesse
- Bewertung durch sozialen Vergleich
- relevant sind die whrgenommenen Unterschiede
und erst dies führt zu Wertzuschreibungen
- eigene soziale Identität ist umso positiver,
je positiver sich die eigene Gruppe von Vergleichsgruppen abhebt
Grundlage der S.I.T. ist Festinger´s Theorie
der sozialen Vergleichsprozesse
Festinger: Vergleiche zwischen Individuen zur individuellen
Validierung
S.I.T.: Vergleiche zwischen sozialen Gruppen in Funktion
auf die soziale Identität der Mitglieder der Gruppe
Sozialer Wettbewerb:
- Gruppenvergleichsrelevanz steigt mit dem Wert der Vergleichsdimension,
den ihm BEIDE Gruppen beimessen
- wechselseitige Vergleiche auf einer Vergleichsdimension
>> wechselseitige Differenzierung in Richtung auf denselben
Pol der Vergleichsdimension (jede Gruppe
versucht, im Vergleich besser abzuschneiden)
- steigt, je wichtiger die Vergleichsdimension für
die soziale Identität der Gruppen ist
- Wahrnehmung der Vergleichsgruppe als relevant
- größere Anstrengung, um positive Vergleichsergebnisse
zu bekommen
- je größer die Relevanz, umso größer
die Diskriminierung der Vergleichsgruppe auf der Vergleichsdimension
- Ähnlichkeit
- Vergleichbarkeit nimmt zu bei zunehmender räumlicher/zeitlicher
Nähe, situativer Salienz, Auffälligkeit der Vergleichsgruppe
Festinger´s Bedingungen für Vergleichbarkeit
werden ergänzt um Bedingungen, die sich aus den Beziehungen
zwischen Gruppen ergeben:
- Unähnlichkeiten sind stabil oder instabil
- Stabilität bei fehlener Änderungsmöglichkeit
- Wahrnehmung als legitim oder illegitim
- sozialer Wettbewerb bei großen Unterschieden
auch dann mgl., wenn der Unterschied als instabil wahrgenommen wird
Strategien für die positive Distinktheit der
Ingroup
- soziale Identität beschreibt einen dynamischen
Veränderungsprozess
- bestehende Beziehungen sollen zu Gunsten der Ingroup
verändert werden
- Veränderung der sozialen Identität: ungesicherte
soziale Identität
- Mobilität zwischen den Gruppen betrifft das Individuum
und läßt die Beziehungen zwischen den Gruppen unverändert
- Alternativ verbesserte soziale Identität durch
Veränderung der Gruppenbeziehungen
- bei instabiler oder illegitimer Überlegenheit
Direkter sozialer Wettbewerb
Ingroup bias: eigene Gruppe aufwerten
Outgroup abwerten
positive Distinktheit der eigenen Gruppe wird betont
insbesondere bei bedrohter Überlegenheit einer statushöheren
Gruppe
Neudefinition der Bewertungssituation
- soziale Kreativität
- Uminterpretation der ursprünglichen Vergleichsdimension
- Umkehrung der Bewertung
- nicht Vergleichsdimension sondern Vergleichsgruppe
wird verändert
- Outgroups gewählt, die im Vergleich schlechter
abschneiden
- hat nur Auswirkungen, wenn diese Neubewertungen
innergruppaler Konsens werden, UND von der Outgroup
angenommen werden
- Kampf um Anerkennung zwischen den Gruppen
- SIT unterscheidet intergruppale von interpersonalen
Regelhaftigkeiten
- Sozialpsychologische Theorien betrachten interpersonales
Verhalten und verwenden dieses ebenso für Gruppen
- Gültigkeit vieler Theorie nur unter Vernachlässigung
des sozialen Kontextes
Ähnlichkeit
- Kognitionspsychologie: positiver Zusammenhang zwischen
Ähnlichkeit und Attraktivität
- SIT postuliert zwischen den Gruppen einen gegenteiligen
Effekt:
- Beeinträchtigung positiver Beziehungen
bei großer Ähnlichkeit der Gruppen
- Erhöhung des wechselseitigen Differenzierungsdruckes
- Erhöhung des sozialen Wettbewerbs
- Interindividuell
- ähnlich denkende Personen wirken
bestätigend, was als positiv verstärkend erlebt wird
- Intergruppal
- soziale Vergleiche haben die Funktion,
Unterschiede zu schaffen oder zu erhalten
- verstärkter Ingroup bias gegenüber
statusähnlichen Gruppen
- jedoch ist Statusähnlichkeit
allein keine hinreichende Bedingung für sozialen Wettbewerb
- hinzukommen müssen kognitive
Alternativen (Instabilität oder Illegitimität)
Diskriminierungsabbau
- sozialer Kontakt
- Art des Kontaktes: Kooperation hinsichtlich eines gemeinsamen
Zieles
- Kontakt schafft die Gelegenheit, interindividuelle
Ähnlichkeiten wahrzunehmen und Feindseligkeiten zu verringern
- Voraussetzung ist Spezifizierung der Bedingungen:
- Erfolg/Mißerfolg
- Anzahl der gemeinsamen Aktivitäten
- Gruppeneigenschaften
Nach Tajfel könnte es sein, daß mit der
Induzierung eines gemeinsamen Zieles die vorangegangene Aufteilung der
Gruppen aufgehoben, und die Individuen nun als Mitglieder EINER Gruppe
zu sehen sind - somit keine intergruppale Vergleichsnotwendigkeit mehr
besteht.
Verringerung von Diskriminierung nach der SIT
- Verringerung der Salienz der Kategorisierung in Ingroup/Outgroup
- überlappende Kategorisierung
- Individualisierung der Outgroup
- Ausweitung des Angebots an Bereichen mit positiver
Distinktheit
- getrennte Vergleichsmöglichkeiten
(z.B. bei gemeinsam erreichten Ziel) hinsichtlich des Beitrages der Ingroup
- nicht unbedingt auf Kosten der Outgroup
- faire Beurteilung, wenn unterschiedliche
Vergleichsdimensionen
Einschränkung:
- Experiment von Mummendey & Schreiber: Outgroup-Diskriminierung
wird nicht reduziert, sondern verlagert
- Ingroup wird besonders dort positiv bewertet, wo die
Ergebnisse für die Aufgabensituation besonders wichtig waren
- Outgroup schneidet auf den zweitklassig bewerteten
Dimensionen besser ab